Mehr Zeit für Zweirad und Waldarbeit

(Bayerwald-Bote) Seine Berufung liegt erst ein Jahr zurück, am gestrigen Donnerstag ist Michael Vogl als Leiter der Regener Siegfried-von-Vegesack-Realschule in den Ruhestand verabschiedet worden. Ein Abschluss einer kurzen Episode war das aber keinesfalls: Vogl hatte schon acht Jahre lang unter wechselnden Chefs als Konrektor die Realschule ganz wesentlich geprägt, als er 2018 mit damals schon 65 Jahren endlich den Führungsposten übernahm. Konrektor Dr. Matthias Böhm blickte in seiner Begrüßung in der Schulaula noch weiter zurück – ins Jahr 1979, als Michael Vogl als Mathe- und Physiklehrer seine Laufbahn begann. Der Medienpädagoge Böhm hatte sich für die Begrüßung die Hilfe seiner beiden Söhne gesichert, die im amüsanten „Dingsda“-Format eine Beschreibung der wichtigsten Ehrengäste versuchten. Und auch der Lehrkörper durfte während der ganzen Feier immer wieder seine Medienkompetenz demonstrieren: jede Fachschaft hatte ein kurzes Abschieds-Video für ihren Schulleiter gedreht.
Daraus war, ebenso wie aus der „Laudatio“ von Lehrer Dieter Gewiese im Namen des Kollegiums, von Elternbeirats-Chefin Cornelia Arbinger und von Karin Schauer vom Förderverein, allerhand über den zutiefst menschlichen Chef und künftigen Pensionisten zu erfahren. Etwa über dessen Begeisterung fürs Mountainbiken und fürs Motorradfahren; dass er jetzt daheim in Arnbruck nur mehr mit Schnittschutzhose in die Waldarbeit geht, Fan des 1. FC Köln ist, an der Schule für seine Idee der „Pausenhof-Ampel“ auch mal spöttische Kommentare erntete und nicht den Ruf eines begnadeten Witz-Erzählers genoss. „Ich hab den Hut hier dabei, um ihn vor dir zu ziehen“, sagte Gewiese ganz ohne Witz, „du hast ein einzigartiges Klima an dieser Schule geschaffen – wir sind stolz, dass du unser Chef warst.“

Landrätin Rita Röhrl, selbst weit entfernt vom Ruhestand, musste es etwas seltsam erscheinen, dass sie in diesen Tagen geballt mit Verabschiedungen von Altersgenossen konfrontiert ist. Erst traf es Zwiesels Realschulrektor Joachim Schmitt, am Mittwoch dann den Realschul-Ministerialbeauftragen Bernhard Aschenbrenner, jetzt Michael Vogl. „Der hat in seinen acht Jahren als Konrektor alles Übel an dieser Schule mitgemacht“, sagte sie unter Anspielung auf die jahrelangen Bauarbeiten, „da sei ihm jetzt der Ruhestand vergönnt.“ Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald lobte die langjährige Arbeit Vogls an der Realschule in den höchsten Tönen. „Er hat die Schulfamilie so gut aufgestellt, dass er jetzt ganz beruhigt Abschied nehmen kann.“
Bernhard Aschenbrenner sprach zunächst persönliche Worte, schließlich war Vogl sein Mitschüler am Gymnasium in Cham. Vogl habe die Weisheit von Albert Einstein beherzigt: Dass nämlich das Leben wie das Fahrradfahren sei, man müsse sich immer vorwärts bewegen. Nicht zuletzt sei Michael Vogl auch der lebende Beweis für den Wert des differenzierten Schulsystems – weil er es vom Kötztinger Realschüler bis zum Realschulleiter gebracht habe. Stets den Menschen zugewandt, so werde Vogl an „seiner“ Realschule in Erinnerung bleiben, sagte Aschenbrenner.
Ein nachdenklicher Michael Vogl lauschte seinen eigenen letzten Worten nach: „Liebe Marille“, sprach er seine Frau an, „ab 1. August bin ich immer zuhause.“ Er habe nicht erwartet, dass ihm dieser Moment nun schwerfalle. Ob er es aushalten werde ohne Schule? „Ich hab keinen Rucksack voller Pläne“, sagte Vogl, er freue sich erst einmal über den freien Sommer. Und man werde es im Herbst in Regen sehen, ob er gebeugt um „seine“ Schule herumschleiche.

 

 

„Real – einmal hin, Abschluss drin“

(Bayerwald-Bote) Mit einer sehr unterhaltsamen und herzlichen Abschlussfeier sind am Freitag die 88 Absolventen der Siegfried-von-Vegesack-Realschule verabschiedet worden. Schon der Auftakt war pfiffig: Die Begrüßung der Ehrengäste packten die beiden stellvertretenden Schulleiter in ein mündliches Abfragen. Simone Üblacker testete, ob ihr Kollege Dr. Matthias Böhm, seit einem Jahr an der Schule, die „VIPs“ kennt. Nicht nur zum erfolgreichen Abschluss, sondern auch zu ihrem Auftreten gratulierten Landrat-Stellvertreter Helmut Plenk und Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald den Absolventen. „Wir setzen auf Euch“, nahm Oswald die jungen Leute in die Pflicht, sich weiterhin anzustrengen und zu engagieren – in Beruf und Gesellschaft. „Zivilcourage hält die Demokratie am Leben“, mahnte die Bürgermeisterin. Couragiert und augenzwinkernd fassten dann die drei Schülersprecher Lisa Penn, Lisa Müller und Simon Stegbauer ihre sechs Jahre an der Schule zusammen. Ihre Quintessenz: „Wir verlassen die Schule als Freunde“. Unter schallendem Gelächter ihrer Mitschüler charakterisierten sie die Eigenheiten einiger „Legenden des Jahrgangs“ und erinnerten an lustige Erlebnisse mit Lehrern.
Kreativität bewiesen die Schüler auch bei der Wahl der Slogans für ihre Abschluss-T-Shirts, zum Beispiel „Real – einmal hin, Abschluss drin“ oder „Walk of fame, die Stars gehen, die Fans bleiben“. In Anlehnung an den zweiten Spruch bekam jeder Absolvent nicht nur sein Abschlusszeugnis, sondern einen symbolischen Stern auf dem „walk of Siegfried-von-Vegesack Realschule“. Den „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry zitierte der „geliebte Schulleiter Michael Vogl“, wie er von den Schülern genannt worden war. Er legte ihnen ans Herz, sich mit Zeit und Kreativität auf Dinge einzulassen, dann werde sich der Erfolg einstellen. „Ich wünsche euch Neugierde auf das Leben“, so Vogl.

Auch die Zeugnisverteilung durch Schulleitung, Ehrengäste und die vier Klassenleiter Thomas Brandl, Manuela Hilmer, Corina Wandinger und Sebastian Eibner verlief herzlich und amüsant. Von jedem Schüler wurde ein Foto aus Kleinkindtagen an die Wand gebeamt. Die musikalische Gestaltung des Festaktes übernahmen die Absolventinnen Christina Penn (Keyboard und Gesang) und Marina Schreiner (Hackbrett) mit Lehrerin Ilona Koppitz. Nicht nur die Einser-Absolventen wurden geehrt, sondern auch solche, die sich außerhalb des Unterrichts besonders eingesetzt hatten: Die Schauspieler bzw. Tänzerinnen Patrick Kauschinger, Lisa Penn, Selina Löfflmann und Anna Berger, sowie Schulsanitäter Lukas Binder.

Klasse 10a: Lukas Binder, Regen; Marco Binder, Kirchdorf; Julian Ebner, Kirchdorf; Thimo Füller, Bischofsmais; Nina Gigl, Kirchberg; Tobias Göstl, Langdorf; Manuel König, Rinchnach; Fabian Kronschnabl, Bischofsmais; Daniel Lagerbauer, Kirchdorf; Alexander List, Kirchberg; Maximilian Loibl, Kirchberg; Samuel Mühl, Langdorf; Nico Neumaier, Kirchberg; Salvatore Perronace, Regen; Lukas Prem, Bischofsmais; Marco Reichenberger, Langdorf; Alexander Schiller, Kirchdorf, Konstantin Steffel, Kirchberg; Simon Stegbauer, Regen.

Klasse 10b: Jana Arbinger, Kirchberg; Timo Arbinger, Regen; Sandro Fierlbeck, Kirchberg; Patrick Kauschinger, Regen; Johann Köppl, Rinchnach; Matthias Kroner, Rinchnach; Lisa Penn, Kirchberg; Georg Perl, Regen; Tim Pöschl, Regen; Matthias Schönberger, Regen; Kevin Schopf, Teisnach; Dominik Weber,Regen; Nicolai Weber, Regen; Jonas Weinfurtner, Rinchnach; Hanna Wittenzellner,Regen.

Klasse 10c: Julia Bauer, Rinchnach; Sebastian Bauer, Rinchnach, Anna Maria Berger, Rinchnach; Matthias Blöchinger, Regen; Lena Dachs, Langdorf; Julian Dannerbauer, Rinchnach; Gesualda Garzaniti, Regen; Bettina Hofmann, Regen; Jasmin Horn, Regen; Eva Kilger, Regen; Selina Löffelmann, Regen; David Mader, Kirchberg; Romina Maier, Langdorf; Lazo Mendoza, Rinchnach; Christina Penn, Kirchberg; Kristina Pertler, Regen; Pia Preiß, Rinchnach, Sebastian Rudisch, Rinchnach; Sophie Schachinger, Regen; Jasmin Schlecht, Regen; Lena Schreiber, Regen; Laura Treml, Regen; Laura Wallner, Rinchnach; Vanessa Wurm, Regen; Elisabeth Zeller, Regen.

Klasse 10d: Laura Altmann, Kirchdorf; Tamina Dunst, Teisnach; Antonia Ebner, Kirchdorf; Christian Fischer, Bischofsmais; Alexander Fuchs, Kirchberg; Anna Hagengruber, Regen; Lisa Maria Hagengruber, Regen; Jasmin Haller, Regen; Katharina Herz, Kirchberg; Selina Kopp, Kirchdorf; Anna-Maria Kramhöller, Bischofsmais; Jasmin Lang, Regen; Verena Mühlbauer, Kirchberg; Lisa Müller, Regen; Carmen Niedermeier, Regen; Sandra Niedermeier, Langdorf; Christina Saller, Langdorf; Marina Schreiner, Kirchberg; Susanne Stahl, Bodenmais; Elisabeth Wartner, Kirchberg; Florenta Zahiri, Regen.

Die Prüfungsbesten:

Carmen Niedermeier, 10d, Regen1,17
Samuel Mühl, 10a, Langdorf1,25
Laura Altmann, 10d, Kirchdorf 1,33
Lisa Penn, 10b, Kirchberg 1,33
Matthias Kroner, 10b, Rinchnach1,50
Konstantin Steffel, 10a, Kirchberg 1,50
Romina Maier, 10c, Langdorf1,55
Gesualda Garzaniti, 10c, Regen1,64
Susanne Stahl, 10d, Bodenmais1,67
Hanna Wittenzellner, 10b, Regen1,67
Lena Dachs, 10c, Langdorf1,73
Kristina Pertler, 10c, Regen1,73
Pia Preiß, 10c, Rinchnach1,73
Tobias Göstl, 10a, Langdorf1,75
Selina Kopp, 10d, Kirchdorf 1,75
Laura Treml, 10c, Regen1,82
Jasmin Schlecht, 10c, Regen1,91
Daniel Lagerbauer, 10a, Kirchdorf 1,92

(Bayerwald-Bote) Seit Jahren schon wird die Berufs- und Studienorientierung im Lehrplan bestärkt und Schulen achten stärker auf diesbezügliche Angebote im Unterricht. Schulen, die sich nicht nur so stark wie verlangt, sondern darüber hinaus engagieren, was die Vorbereitung der Schüler aufs Leben nach der Schulzeit angeht, können sich für das Berufswahl-Siegel bewerben. Am Montag haben 20 Schulen aus Niederbayern dieses Siegel erhalten. Unter ihnen waren auch die Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen und die Mittelschule Regen sowie, wie bereits berichtet, die Mittelschule Viechtach.
Projektträger des Berufswahl-Siegels ist der Verein Schule-Wirtschaft Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft, gefördert wird das Projekt durch die Interessengemeinschaft selbstständiger Unternehmer und freiberuflich Tätiger und Wirtschaftsministerium. Ausgezeichnet werden Schulen mit herausragender Kreativität bei der Berufs-und Studienorientierung. Geprüft werden mehrere Kriterien wie Konzept, Theorie, Praxis, Kooperation, Einbindung und Entwicklung von einer Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Schule und Beratung. Kultus-Staatssekretärin Anna Stolz überreichte die Siegel. Sie ist im obigen Bild (3. v. l.) zusammen mit der Delegation der Realschule Regen um Schulleiter Michael Vogl (2. v. r.) zu sehen.

Realschule Regen trifft Andreas Gabalier

Es klingt wie ein Märchen, aber es wurde Wirklichkeit! Als nach vielen Versuchen der Kontakt zum österreichischen Künstler hergestellt werden konnte, folgte prompt eine Einladung. Am 12.07. fand im Max Morlock Stadion in Nürnberg das ausverkaufte Konzert von Andreas Gabalier vor 50 000 Zuschauern statt. 3 Stunden vor Konzertbeginn gab es einen Soundcheck, zu dem einige Mitwirkende der Hulapalu 2.0 Aufführung der Realschule Regen exklusiv eingeladen wurden. Mit einer kleinen Gruppe von 11 Personen durften wir dann das Stadion betreten. Beeindruckt und ziemlich nervös standen wir vor der großen Bühne im noch menschenleeren Stadion. Andreas Gabalier begrüßte uns sofort mit den Worten: „Hallo die Madeln vom Hulapalu Musical“. Ca. 20 min konnten wir dem Soundcheck beiwohnen. Danach wurde es besonders aufregend: Gabalier sowie sein Produzent und Gitarrist Mathias Roska begrüßten uns persönlich. Herzliche Umarmungen, Selfies und Autogramme gab es für die Schülerinnen. Er zeigte sich auch wirklich erfreut, dass eine Schule ein Musical zu seiner Musik auf die Beine gestellt hatte. Wir überreichten kleine Geschenke, die auch unsere DVDs der beiden Hulapalu Aufführungen der Realschule Regen enthielten. Zuletzt verewigte sich Andreas Gabalier noch als Volks Rock`n Roller auf unserem extra dafür angefertigten Banner. Anschließend verabschiedete er sich mit den Worten: „Wenn es noch eine 3. Veranstaltung an der Schule gibt, dann komm ich nach Regen!“ Er ließ es sich auch nicht nehmen allen Freikarten für das abendliche Konzert zu schenken. So konnten die Mitgereisten das dreistündige Konzert direkt in der ersten Reihe genießen

Dieses beeindruckende und einmalige Erlebnis werden wohl alle so schnell nicht mehr vergessen. Alle waren sichtlich stolz darauf, dass der Volks Rock`n Roller persönlich das Engagement der Kinder so aufrichtig und herzlich gewürdigt hatte.
(Silke Hilgart-Moser)

EU-Förderantrag im Rahmen des Erasmus+-Programms hatte Erfolg

(Bayerwald-Bote) Schulen haben seit jeher unter anderem die Aufgabe, junge Menschen auf die Welt von morgen vorzubereiten. Diese Welt wandelt sich gegenwärtig unter dem Einfluss der Digitalisierung sehr rasch. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sein Leben lang an nur einer Arbeitsstelle arbeitet, wird immer geringer, die Verfügbarkeit und die Fülle von teils auch ungefilterten Informationen nimmt rasant zu. Auf all diese Veränderungen muss Schule reagieren. Oftmals werden dann Forderungen nach immer besseren Medienausstattungen an Schulen laut, die allerdings ohne pädagogisch-didaktische Konzepte zwar schön und bunt, aber im Ergebnis per se nicht lernwirksam bei den Schülerinnen und Schülern sind. Es geht eher darum – um ein Bild zu gebrauchen – der Titanic einen neuen Kurs zu geben als auch noch den letzten Deckchair mit einer multimedialen Vollausstattung zu versehen.

Um diesem Schulschiff einen neuen Kurs zu geben, hat sich die Realschule Regen in diesem Bereich einem anderen Weg verschrieben: Gute Medienausstattungen in den Bereichen, die Lernwirksamkeit versprechen, aber vor allem die Entwicklung eines didaktisch/pädagogischen Konzepts, welches den rasch veränderten Anforderungen der Zeit genügt und die Entwicklung einer starken Persönlichkeit, welche flexibel auf die Änderungen der Zeit reagieren kann, fördert.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss man allerdings eine Vorstellung davon bekommen, welche Modelle sich bewährt haben und wo es Evidenz aus dem Forschungsbereich für die Wirksamkeit von schulischen Maßnahmen gibt. In der Europäischen Gemeinschaft gibt es einige Länder, die diesen Weg bereits seit einiger Zeit erfolgreich gehen. Von den Schulen dieser Länder möchte die Siegfried-von-Vegesack Realschule lernen und hat deshalb einen Antrag an die EU im Rahmen des Erasmus+-Programms gestellt. Das eingereichte Konzept wurde als derart wirkungsvoll und durchdacht befunden, dass es nun durch erhebliche Mittel aus der EU gefördert wird. Die Förderung ist dabei ähnlich wie im Studierendenbereich, in dem das Erasmus-Programm größerer Bekanntheit erlangt hat. Doch auch für den Schulbereich werden Auslandsaufenthalte von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern gefördert.

Kernpunkte des nun erfolgreichen Antrags der Regener Schule waren jeweils die Übernahme der Kosten von Aufenthalten von kleinen Gruppen von Lehrkräften in verschiedenen Ländern, die aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in OECD-Vergleichsstudien als Zielländer des Regener Antrags ausgesucht wurden. So haben nun einige Lehrkräfte im kommenden Schuljahr die Möglichkeit, Estland zu besuchen, das sich im Bereich des Einsatzes von modernen Medien und der Vereinfachung der Verwaltung durch Digitalisierung einen Namen gemacht hat. Die Regener werden dort an mehreren Schulen zu Gast sein und Kontakte knüpfen. Ein weiteres Ziel ist Finnland, das in vielen Schulvergleichsstudien bewiesen hat, dass sein Bildungssystem eines der leistungsfähigsten der Welt ist. Durch den Besuch einiger Schulen und der Universität in Oulu wollen sich die Lehrkräfte der Realschule auf den neuesten Stand bringen, was differenzierendes und individualisierendes Lernen angeht.

Schließlich wird auch ein Aufenthalt in Irland bezuschusst, der zu einer Weiterentwicklung der Sprach- und Leseförderung an der Schule führen soll. In allen drei Ländern soll es zu einem längerfristigen Austausch und der Schaffung eines Netzwerks kommen. Dieses Netzwerk soll nach und nach über die europäischen Grenzen erweitert werden, den Schülern Türen öffnen und die Offenheit und Stärke ihrer Persönlichkeit fördern.

Berufsberatung mal anders: Schüler spielen Pfleger

(Bayerwald-Bote) Ein besonderes Projekt lief in der vergangenen Woche an der Realschule Regen. Die Schule beteiligte sich – auf Initiative der Gesundheitsregionplus Arberland – mit dem „Herzwerkertheater“ an der Woche der Pflege und Betreuung im Landkreis Regen. Vier Tage lang bereiteten die Schüler eine besondere Inszenierung vor. „Heute erwartet Sie die erste szenische Berufsberatung“, mit dieser Erklärung begrüßte Jean-François Drozak am Donnerstagabend die Gäste zur Premierenfeier. Er hatte sich mit vier „Herzwerkern“ und acht Schülern auf die Aufführung vorbereitet. Ziel der Arbeit sei es, Realschüler an die sogenannten „Herzwerkerberufe“, also die sozialen und pflegerischen Tätigkeiten, heranzuführen und sie neugierig auf die Arbeit in diesen Bereichen zu machen. So gab es nicht nur die Vorstellung am Donnerstagabend, sondern auch eine für die Schülerinnen und Schüler am Freitagvormittag. Das Konzept erinnert – mit Absicht – an eine Talkshow. Drozak, der auch durch den Abend führte, interviewte vier „Herzwerkerinnen“, er sprach mit ihnen über ihren Beruf und über den Zugang zu der Tätigkeit. Vorgestellt wurden nur Berufe, die man auch mit Realschulabschluss erreichen kann.

In Talkshows gibt es oft Einspieler, also Kurzfilme, die beispielsweise Tätigkeiten oder Lebenswelten zeigen. Im „Herzwerkertheater“ sorgten acht Schüler der Realschule für diese Einspieler. Die kamen aber nicht vom Band oder aus dem Computer, sie wurden szenisch auf der Bühne dargestellt. Los ging es mit der Tätigkeit der Heilerziehungspflegerin. Yvonne Paternoster wurde befragt und die Schüler stellten Szenen nach. Paternoster sprach, wie auch die nachfolgenden „Herzwerker“, über ihren Antrieb. Sie arbeitet bei der Lebenshilfe und sie will den Bewohnern der von ihr betreuten Wohngemeinschaft helfen, „so eigenständig als nur möglich zu leben.“ Anja Mühlehner arbeitet als Erzieherin im Kindergarten St. Michael. Sie berichtete aus ihrem Arbeitsalltag und erzählte, wie viel Freude ihr die Arbeit mit den Kindern macht. Verena Maurer berichtete von ihrem Lebensweg. Heute ist sie Lehrerin an einem Berufsbildungszentrum, ihr beruflicher Weg begann als Erzieherin. Sie wies darauf hin, dass man mit der Berufsausbildung auch bereits den Zugang zum Studium haben kann, wenn man dies möchte. Denn mit der Ausbildung könne man das fachgebundene Abitur oder auch das allgemeine Abitur erreichen. Zuletzt berichtete die examinierte Pflegefachkraft Eva Hagengruber von ihrem Arbeitsalltag. Hier zeigten die Schüler, dass auch das Sterben zur Arbeit gehören kann und dass man im Beruf einen natürlichen Umgang damit erlernen kann. Am Ende der Veranstaltung sprach Moderator Jean-François Drozak noch den Wunsch aus, dass möglichst viele der jungen Zuschauer den Zugang zu den Sozialen Berufen finden mögen. Er selbst habe als Heimkind erlebt, wie wichtig es sei, wenn man gut versorgt wird. Landrätin Rita Röhrl, die schon zu Beginn die Besucher begrüßt hatte, bedankte sich zum Abschluss für das Engagement von Drozak. Es sei wichtig, dass junge Menschen sehen, dass die „Herzwerkerberufe“ nicht schlecht bezahlt sind und dass die Arbeit in diesem Bereich besonders erfüllend sein kann, so die Landrätin in ihrem Fazit. Sie hoffe darauf, dass sich möglichst viele zu einer Ausbildung in einem der sozialen Berufen entschließen. Vor dem Berufsberatungs-Theater hatte der Chor des Mädchenwerks Zwiesel die Gäste musikalisch auf die Veranstaltung eingestimmt.

Hulapalu 2.0: Die Schulfamilie ist der Star

(Bayerwald-Bote) Der „rot-weiß-karierte Wahnsinn” ist tatsächlich noch einmal getoppt worden. Nach dem erfolgreichen „Hulapalu 1.0“ vor zwei Jahren hat sich die Regener Realschulfamilie selbst übertroffen und am Freitag und Samstag in der Turnhalle vor jeweils über 500 absolut begeisterten Zuschauern ein fulminantes „Hulapalu 2.0“-Feuerwerk entfacht. Eingefleischte Fans wissen bereits, daß es bei dem Projekt um den Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier ging – immerhin hat der den Begriff „Hulapalu“ geprägt, obgleich er selber wohl nicht so recht weiß, was das bedeuten soll. Aber auch diejenigen, die mit jenem doch sehr polarisierenden Künstler nicht so viel anzufangen wissen, wurden von dem dreistündigen fetzigen Spektakel aus Musik, Gesang, Schauspiel, beeindruckenden Kostümen und Kulissen, Tanz und Theater, das die über 300 Beteiligten unter der Gesamtleitung der Mathe- und Sport-Lehrerin Silke Hilgart-Moser (dem Vernehmen nach „der größte Gabalier-Fan mindestens in ganz Europa“) in einer unglaublichen Gemeinschaftsleistung von Schülern und Lehrern sowie einigen Außenstehenden in monatelanger Arbeit neben dem eigentlichen Schulbetrieb voller Euphorie und Tatendrang auf die Beine gestellt haben, sprichwörtlich vom Hocker gerissen. Wie lockt man den Steirer in den Bayerwald? Umso mehr freuten sich die Mitwirkenden, dass Realschulrektor Michael Vogl zu den beiden Vorstellungen neben etlichen weiteren Ehrengästen insbesondere auch Bürgermeisterin Ilse Oswald, Prälat Ludwig Limbrunner, Oberstleutnant Germar Lacher und die Fördervereins-Vorsitzende Karin Schauer unter den Besuchermassen willkommen heißen konnte. Sie alle verfolgten gespannt mit, wie die Abschlussklassen um Lisa Penn und Patrick Kauschinger (die gekonnt durchs Programm führten) aushecken, den großen Gabalier ins kleine Regen zu locken, um für ihre Lehrerin ein Überraschungskonzert zu geben. Doch solch ein hehres Unterfangen wirft jede Menge Fragen und Probleme auf: Wie tritt man mit so einem Superstar überhaupt richtig in Kontakt? Wie macht man dem steirischen Naturburschen den „Bayerwoid“ schmackhaft? Wann und wie sollte er anreisen? Was kann man ihm hier zwischen Naturpark und Kreisstadt alles bieten? Und wer in Gottes Namen könnte notfalls als Double fungieren, falls man von dem vielumworbenen Sänger am Ende doch eine Absage kassieren sollte?

Amüsant schlitterten Penn und Kauschinger dabei wild durch Gabaliers Biographie vom kleinen Buam, der Jim Knopfs Abenteuer liebte und noch ohne Handy, Internet und Co. aufwuchs, über seine ganzen „beichtwürdigen Weibergschichtn“ als junger Bursch’ bis hin zu seinem heutigen Leben zwischen ausverkauften Konzerthallen und seinem „Dahoam“ in Graz. Das Publikum konnte an diesem Abend also allerlei über den Künstler erfahren – kein Wunder, wo doch Silke Hilgart-Moser diesbezüglich ein wandelndes Lexikon ist und mit ihrem Virus mittlerweile praktisch schon die komplette Realschule infiziert hat. Daneben kamen aber auch augenzwinkernde Anspielungen an die Schulfamilie und lokale Gegebenheiten nicht zu kurz. Diese Rahmenhandlung war der Kitt für jede Menge Songs aus Gabaliers Repertoire, das mit einer beachtlichen Bandbreite zwischen nachdenklichen Balladen, traditionell-volksmusikalischen Klängen und pulsierenden Rock-Nummern eigentlich für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Die meisten Lieder wurden sogar live vorgetragen, mal von der Band um deren Leiter Roland Döringer und die exzellenten Gesangssolisten Pia Öttl, Jonas Öttl und Martin Hammerla, mal von den Akteuren auf der Bühne, teilweise begleitet von der „Schuihausmusi“ um Hans Pongratz. Passend zu den jeweiligen Liedern wiederum zauberten die Akteure wunderbare Bilder auf die Bühne. Da gab es liebevolle Schattentheaterspiele, Schwarzes Theater mit neonfarben- fluoreszierender Staffage, Trachtentanz und schwungvolle Tanzakrobatik, da malten vier junge Damen zu „Vergiß die Heimat nie“ herrliche Sandbilder, da wagte der „Terminator“ Viktor Dikan, Lehrer für Mathe und Physik, bei „Vergiss mein nicht“ atemberaubende Stunt-Einlagen mit dem Fünftklässler Aaron Rossel, da verteilte eine Pusteblume blumige Grüße an die Zuschauer, während hinter ihr die „Kleinen Schmetterlinge“ und eine Raupe herumschwirrten, da sangen die Kirchdorfer Grundschüler in passenden Kostümen aus vollem Halse „Heidi“ und „Eine Insel mit zwei Bergen“. Mal wurden mit „Verdammt lang her“ Erinnerungen an jene Zeit geweckt, als Gabalier (*1984) selber noch ein Schulbub war, mal wurde es bei „Loving Arms“ oder „Ewig“ so richtig romantisch. Und dann fuhr plötzlich sogar der „Hulapalu-2.0-Tourbus“ vor. Und während die einen temperamentvoll im Vordergrund agierten, richteten die anderen im Hintergrund schon wieder die nächsten Kulissen für den fliegenden Wechsel her. Leider hat sich Andreas Gabalier trotz dieser tollen Hommage nicht blicken lassen (oder vielleicht hat er ja gar mal kurz heimlich durch’s Türl hereingelinst und sich dann neidvoll wieder von dannen gemacht, weil dieses Showspektakel den seinen in Nichts nachstand?!). Also musste zu guter Letzt doch ein Double her, wobei sich drei „VolksRock’n’Roller“ der Auswahl der Publikumsjury stellten. Schließlich war mit Viktor Dikan ein würdiger „Ersatz-Gabalier“ gefunden, der mit dem gesamten Ensemble Playback zu „I sing a Liad für di“ die Turnhalle endgültig zum Kochen brachte. Als sich nach diesem Happy-End sämtliche Mitwirkenden unterm Gold-Konfettiregen auf und neben der Bühne versammelten, um von den Zuschauern ihren wohlverdienten Applaus entgegenzunehmen, da strahlte Schuldirektor Michael Vogl ob dieser rundum gelungenen Aufführung förmlich mit ihnen um die Wette. Denn selbst wenn er froh ist, dass jetzt – kurz vor den Abschlussprüfungen – wieder der normale Schulalltag einkehren kann, so weiß er doch sehr gut, dass solche besonderen Aktionen die Attraktivität seiner Lehranstalt steigern (wie sich auch an den konstant hohen Schülerzahlen ablesen lässt). Und so dankten Vogl und seine Konrektoren von Herzen den unzähligen Beteiligten, die sich bei diesem Event mit Flexibilität, Spontaneität und Fleiß eingebracht und alles aus sich rausgeholt hatten. Die rührige Regisseurin Silke Hilgart-Moser überraschten sie mit einem besonderen Geschenk in Form eines Apfelbäumchens – in Anlehnung an Gabaliers Ehrenfunktion als steirischer Apfelbaum-Botschafter. Außerdem bedankten sie sich bei der „Fachschaft Ernährung“ um Margit Schiller, Maria Raith und Rita Stubenrauch sowie beim Elternbeirat, die die Besucher während der Pause mit steirischen Schmankerln verköstigt hatten. Und nicht zuletzt dankten sie dem großartigen Publikum, das an den beiden Veranstaltungsabenden die Turnhalle gefüllt hatte und das dafür am Ausgang mit einem kleinen Erinnerungspräsent bedacht wurde, während drinnen in der Halle die Schulband für die ganz Unersättlichen noch munter weiterspielte. „Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder“, hatte sich Rektor Vogl zum Abschied von seinen Gästen gewünscht – und bei derart mitreißenden Projekten hofft er das ganz gewiss nicht umsonst!

Die Mitwirkenden waren rund 200 Realschüler und etwa die Hälfte des Lehrerkollegiums
die Schauspieler Lisa Penn, Patrick Kauschinger, Maria Kronschnabl, Michael Ganserer
die Schulband mit Roland Döringer (Leitung), Max Döringer, Stefan Sagerer, SchülerInnen, mit den Lead-Sängern Martin Hammerla, Pia Öttl (8d), Roland Döringer
Die „Schuihausmusi“ unter der Leitung von Hans Pongratz
Die gesamte Grundschule Kirchdorf um Rektorin Michaela Ertl-Altmann
Der Trachtenverein aus Raindorf um Astrid Penn
Die Turnergruppe vom TV Regen mit Bettina Kaufmann.

Das Team der Realschule Regen konnte am Donnerstag, 11.4.2019, erneut den Landkreistitel holen. Mit einer souveränen Leistung gewannen die Jungs um Trainer Sebastian Pfeffer das Finale gegen die Realschule aus Viechtach mit 2:0. Bereits in der Vorrunde zeigte die Mannschaft eine herausragende Leistung und bezwang das Gymnasium aus Viechtach (1:0) sowie die Mittelschulen aus Zwiesel (3:0) und Regen (5:0). Nicht ein einziges Mal im gesamten Turnier musste unser Keeper hinter sich greifen. Nun heißt es Daumen drücken, wenn unsere Fußballer am 2. Mai das Regionalfinale in Waldkirchen bestreiten.

Herzal, Hirschal, Hulapalu!

Ein Gabalier-Konzert in Regen? Und dann auch noch an der Realschule? Die Abschlussschüler wollen, noch bevor sie endgültig die Schule verlassen, für ihre Lehrerin, die zu den größten Gabalier-Fans überhaupt gehört, ein Überraschungskonzert veranstalten. Ihre Planung läuft sofort auf Hochtouren. Aber wie überzeugt man den VolksRock`n Roller Andreas Gabalier, dass er ausgerechnet nach Niederbayern kommen soll? Und wie wird er anreisen? Im eigenen Tourbus nach Regen? Soll das Konzert im Sommer oder doch lieber im Winter stattfinden? Was kann der Bayerische Wald ihm bieten? Fragen über Fragen, die es zu klären gibt! Aber das größte Problem wird wohl folgendes sein: Was macht man, wenn der österreichische Superstar doch nicht persönlich erscheint? Es muss ein Double her! Aber wer ist dieser anspruchsvollen Rolle gewachsen?

Ein abwechslungsreicher Abend mit viel Musik, Gesang, Tanz, Show, Schauspiel, Schwarzem Theater und Schattenspiel – ausschließlich zu Songs des berühmten Steirers – erwartet den Zuschauer. Ebenso können sich die Besucher auf ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Fotobox-Gondel, Glücksrad, Losestand und Verkauf von handgemachtem Schmuck oder Trachtenaccessoires freuen. Auch für landestypische Verpflegung wird gesorgt sein. Bereits ab 18 Uhr kann man sich durch das reichhaltige Angebot wie Backhendlsalat, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn, steirischen Flammkuchen und Apfeltiramisu testen. Beginn der Veranstaltung wird dann um 19.00 Uhr sein. Auf ein breites Publikum freuen sich die zahlreich an der Veranstaltung beteiligten Schülerinnen und Schüler, Lehrer und alle sonstigen Mitwirkenden.
Karten können persönlich bei Herrn Raster an der Realschule Regen, unter der Telefonnummer 09921/971278-124 oder per E-Mail () erworben werden.