„Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf einer Schatzinsel … und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag genießen. “ (Walt Disney)

Einen kleinen Vorgeschmack auf diesen Reichtum bekamen die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen durch die drei Klassensieger am Dienstagvormittag beim „Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels“. Zunächst entführte Felix Gschneidinger (6a) mit seinem Buch „Löcher“ die Zuhörer in das Camp Green Lake. Danach erlebten sie mit Benedikt Gigl (6b), wie David Ballinger von einer alten Frau mit einem Fluch belegt wurde. In der „Glücksbäckerei: Die magische Zeit“, vorgetragen von Theresa Köppl (6c), alterten die Menschen rückwärts und es musste schnell ein leckeres Gegenrezept gefunden werden. Am Ende führte Nico Imre (6d) die Schülerinnen und Schüler mit dem Buch „Animox“ zu Menschen, die sich in mächtige Tiere verwandeln können. Nachdem die vier Klassensieger die erste Runde souverän gemeistert hatten, wurde es in der zweiten Runde kniffliger.

Denn dieses Mal mussten sie den ihnen vorher nicht bekannten Text aus „Die Schildbürger“ von Erich vorlesen. Doch auch diese Aufgabe lösten sie mit Bravur. Letztendlich überzeugte Theresa Köppl die Jury bestehend aus den Deutschlehrkräften der 6. Klassen, Frau Christine Baumgartner, Herrn Dieter Gewiese, Frau Marion Strunz und Frau Rebecca Kroner, dem stellvertretenden Schulleiter Herrn Matthias Böhm, dem ehemaligen Schulsieger Timon Raster aus der Klasse 10c und dem Elternbeiratsmitglied Frau Anette Füller. Neben Urkunden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gab es auch Büchergutscheine für die Klassensieger. Theresa Köppl wird nun unsere Schule beim Kreisentscheid Mitte Februar vertreten. Wir drücken ihr schon jetzt ganz fest die Daumen.

 

„Machen Sie das alles freiwillig?“, war die erstaunte Frage eines Schülers der 5. Klasse der Siegfried-von-Vegesack-Realschule an Frau Christina Haverkamp. Seit fast 30 Jahren setzt sie sich für das Überleben der Yanomami-Indianer in Brasilien und Venezuela ein, deren Lebensraum durch Abholzung der Regenwälder, Minenkonzerne, Großgrundbesitzer und Goldsucher stark gefährdet ist. Christina Haverkamp erklärte z.B. die zerstörerische Vorgehensweise der Goldsucher. Zum einen entstehen durch das Abschlämmen des Bodens mit Wasser große Sumpfgebiete, ein ideales Brutgebiet für die Anopheles-Mücke, die die Malaria überträgt. Zum anderen wird zur Goldbindung hochgiftiges Quecksilber verwendet, das die Böden und das Wasser verseucht und Pflanzen, Tiere und Menschen vergiftet. Auch aus der Zivilisation eingeschleppte Krankheiten, die z.B. bei uns in Europa meist unbeschadet überstanden werden, können bei den Indianern tödlich sein. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren aber auch viel über die Lebensweise der Yanomami und ihren Lebensraum, den tropischen Regenwald. Frau Haverkamp zeigte beeindruckende Bilder vom Alltag der bis zu 200 Dorfbewohner, die gemeinsam in einem großen Rundbau wohnen. Sie trauern mit besonderen Riten um ihre Toten, gehen mit Pfeil und Bogen auf die Jagd, leben von Fischfang und Bananenanbau. Für die Kinder sei der Urwald am Amazonas ein Abenteuerspielplatz: „Sie bauen Einbäume und nutzen alles, was sie umgibt“, berichtet die durchtrainierte Kielerin, die mit orangefarbenem Band im blonden Haar immer noch abenteuerlustig wirkt.

1991 organisierte Christina Haverkamp eine Frauenexpedition in den Regenwald und unterstützte ein Ärzteteam bei den Yanomami vor Ort. Im Kolumbusjahr 1992 überquerte sie auf einem selbstgebauten Bambusfloß mit dem Menschenrechtler Rüdiger Nehberg den Atlantik, um auf die Landrechte der Indianer aufmerksam zu machen. In den letzten Jahren baute sie im Amazonasgebiet Krankenstationen mit Schulen für die Yanomami auf. Der Aufbau einer solchen Station kostet ca. 70000 Dollar. Finanziert wird dies ausschließlich durch Spenden. Die Yanomami müssen aber bei allen Arbeiten mithelfen. Auch die von der Yanomami-Stiftung finanzierten Filteranlagen, die aus Flusswasser sauberes Trinkwasser machen, und Moskitonetze helfen den Indianern, sich besser vor Krankheiten zu schützen. Nicht nur die vielen Fotos ihrer Expeditionen sondern auch die Art und Weise wie Christina Haverkamp von ihren Erlebnissen berichtete, faszinierten die Schülerinnen und Schüler und sorgten noch für viel Gesprächsstoff.

Die Uhr zeigte genau  07.25 Uhr am Morgen des 5. Dezembers, als das 109. und für dieses Jahr auch letzte Paket für die Aktion „Geschenk mit Herz“ abgegeben wurde. Es stammte von einem Zehntklässler, dem es genauso wie 108 weiteren Schülerinnen und Schülern der Siegfried-von-Vegesack-Realschule nun zu verdanken ist, dass für Kinder, in deren Familien es am Nötigsten fehlt, Weihnachten nicht nur ein Tag wie jeder andere ist. Dank der Hilfsbereitschaft der Jugendlichen, denen heutzutage so oft Egoismus und fehlende Empathie vorgeworfen werden, können nun auch sie – manche von ihnen sogar zum ersten Mal in ihrem Leben – ein  liebevoll verpacktes Päckchen zu Weihnachten öffnen und sich über dessen Inhalt freuen, der bei vielen anderen pure Enttäuschung hervorrufen würde, für sie aber etwas ganz Besonderes darstellt. Seien es nun (gebrauchte) Handschuhe, (bereits geliebte) Kuscheltiere, Blöcke, Hefte oder Stifte – all diese ganz „normalen“ oder sogar ganz und gar „uncoolen“ Dinge zaubern ihnen ein breites Lächeln aufs Gesicht, das bei vielen anderen Kindern und Jugendlichen nicht einmal durch das neueste iPhone oder iPad bewirkt werden könnte.

Aktion Herz

Abgeholt wurden die über mehrere Wochen gesammelten Päckchen auch in diesem Jahr wieder von zwei ehrenamtlichen Helfern der Hilfsorganisation „humedica“, die sich trotz ihres prall gefüllten „Abhol“-Kalenders noch die Zeit nahmen, diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sie tatkräftig beim Verladen der Pakete unterstützten, über ihre eigene, vor allem aber auch die „Reise“ der Pakete, zu informieren. Aber auch die Frage, weshalb sie sich für Arme und Hilfsbedürftige einsetzen, beantworteten sie bereitwillig. „Wir haben in unserem Leben so viel Glück gehabt, und jetzt möchten wir etwas zurückgeben!“, bekamen sie zur Antwort.  Diese Einstellung hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern wahrhaft großen Eindruck, so dass die Hilfsorganisation auch im nächsten Jahr sicher wieder auf die Regner Realschüler und ihre Spendenbereitschaft zählen kann!

Aktion Herz

Dreißig Jahre schon ist es her, seit der Ruf der Freiheit die Mauer zu Fall brachte. Aus diesem Grund wurde dieses Jahr der „Zeitzeugentag DDR“ zum Projekttag und alle SchülerInnen der 10. Klassen konnten sowohl multimedial, als auch aus erster Hand etwas über die Zeit damals erfahren. Dazu konnten die Schüler die App „MauAR“ nutzen, die durch den Einsatz von AR (augmented reality) einen sehr eindrucksvollen und detailgetreuen Eindruck über die Entstehung der Mauer und das Leben auf beiden Seiten vermittelt. Ebenfalls mit iPads konnten die Schüler sich anhand einer Ausstellung in der Aula mit dem Scannen von QR-Codes kurze Clips oder Zeitzeugeninterviews auf den Bildschirm holen und sich umfassend über den Mauerfall und seine Folgen informieren. Außerdem konnten die SchülerInnen mit dem von der Uni Halle entwickelten Point-and-click-Adventure „1961“ zu Zeitreisenden werden und die Zeit damals spielerisch durchleben. Sie mussten dazu verschiedene geschichtlich inspirierte Aufgaben erfüllen, um wieder in die Gegenwart zurückzukehren.

Das Highlight war jedoch der Zeitzeuge Karl-Heinz Döring, der den SchülerInnen mit seinen kurzweiligen Erzählungen und Anekdoten Geschichte hautnah präsentierte. Döring stammt aus Prenzlau, einer Stadt nördlich von Berlin, in der er bis zu seinem 32. Lebensjahr zuhause war. Er hat also reichlich Eindrücke und Erfahrungen aus der DDR. Deshalb besucht Döring seit acht Jahren die 10. Klassen der Siegfried-von-Vegesack-Realschule in Regen, um als Zeitzeuge von seinen Erlebnissen vor und nach dem Mauerfall zu berichten. Der Mauerfall selbst kam für ihn völlig überraschend. Noch heute bekommt er eine Gänsehaut, wenn er an den großen Tag denkt, an dem „Wessis“ und „Ossis“ wieder Gesamtdeutsche wurden. Viel zu schnell waren die Geschichtsstunden vorbei – und die Zehntklässler um wertvolle Informationen aus erster Hand reicher.

Brüderlich geteilt …

… wurden in diesem Jahr die Wanderpokale der Landkreis-Meisterschaften der weiterführenden Schulen im Hallenfußball. Am Dienstag, 03.12.2019, wurden die Titel in der Regener Realschulturnhalle in gleich zwei Wettkampfklassen ausgefochten. Die Realschule Zwiesel setzte sich in der WK II (Jahrgänge 2004/05) durch, und die heimische Realschule aus Regen konnte sich zum dritten Mal in Folge den Wanderpokal in der WK III (Jg 2006/07) für ihre Vitrine sichern. Tags darauf kämpften dann die Jungs aus der WK IV (Jg 2008/09) um die begehrte Krone. Diese sicherte sich das Gymnasium Zwiesel mit einem fulminanten Finalerfolg gegen die Realschule aus Regen. Schwer gemacht wurde es den jeweiligen Siegern in den Vorrunden durch die Mannschaften der Mittelschulen aus Regen, Ruhmannsfelden und Zwiesel. Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen kann das Trainerteam um die Mentoren Sportnach1 (Sebastian Pfeffer, Sebastian König, Marco Füller) hochzufrieden mit dem Abschneiden unserer Jungs sein.

Fussball Landkreis

Der Neue ist angekommen

(Bayerwald-Bote) „Das Neue kann der Anfang einer langen Tradition sein“, zitiert Alexander Reimer den Schweizer Walter Ludin in seiner ersten Rede als Schulleiter der Realschule in Regen. „Es ist ein Satz wie gemacht für Optimisten.“ Ein Satz, der lächelnd in die Zukunft blicke, und diese Art sei ihm selbst nicht fremd. Seine offizielle Amtseinführung nutzte Alexander Reimer, um sich selbst vorzustellen. Er erzählte vom Aufwachsen in den 70ern, über sein Lehramtsstudium in den Fächern Sport und Englisch bis hin zur ersten Planstelle an der Realschule in Waldkraiburg. Angetrieben habe ihn immer der Wunsch nach Neuem – der war es auch, der Alexander Reimer dazu brachte, sich auf die Schulleitungsstelle in Regen zu bewerben. Sein erster Eindruck der Siegfried-von-Vegesack-Realschule: „Ich war beeindruckt von dem imposanten Bau aus Holz, Glas und Stahl.“ Und auch das Kollegium begeisterte ihn von Anfang an: „Mit einer Herzlichkeit und Offenheit, die bemerkenswert ist, habe ich ankommen dürfen.“

Ministerialbeauftragter Manfred Brodschelm beschrieb Alexander Reimer als einen Pädagogen, der die Fähigkeit besitzt, seinen Lehrstil an die Schüler anzupassen. So könne er die Zügel lockerer lassen, wenn das die Klasse fördern würde, genauso aber verstärke er den Druck, wenn es die Situation verlangt. Er zählte Reimers berufliche Stationen auf und kam zu dem Schluss: „Mehr Erfahrung geht nicht.“ Bei der Amtseinführung ließen es sich auch die Schüler nicht nehmen, ihren neuen Rektor willkommen zu heißen. Eine Mädchensportgruppe aus den achten Klassen begrüßten alle Anwesenden mit einer Cheerleader-Choreographie. Etliche musikalische Einlagen der Schüler umrahmten die offizielle Veranstaltung: Die Schulband gab zwei Chart-Hits zum Besten und Korbinian Kroner und Fabian Gigl aus der 9 A spielten mit ihren „Steirischen“ auf. Die Fünftklässlerinnen studierten einen Tanz zum Schlager „Rock mi“ ein, den sie in Dirndl und Lederhose aufführten. Das Highlight aber war die witzige Show-Einlage der SMV. Von zwei Schülern bekam Alexander Reimer einen Crashkurs, in dem er ins Brauchtum der Regener Gegend eingeführt wurde. Dazu gehört die fünfte Jahreszeit, das Pichelsteinerfest, genauso wie das traditionelle Wolfauslassen. Das änderten die Schüler kurzerhand in das „Vogl-Ausläuten“ ab, mit dem sie in ohrenbetäubender Lautstärke Reimers Vorgänger Michael Vogl endgültig aus der Schule läuteten. „Jetzt haben wir aber wirklich alles dafür getan, dass Sie Ihre Ruhe haben hier!“ Und das er die auch nutzen will, zeigen Reimers Pläne für die Zukunft. Dass die Schule, die er nun leitet, hohes Ansehen genießt, sei ihm klar. Vor allem durch Erasmus-Programm und ausgezeichnete Leseförderung sei die Schule gut aufgestellt. Er möchte mit der Zeit gehen, die Schule mit „maßvoller Digitalisierung“ ausstatten. Er möchte Verantwortung übernehmen, aber auch die Meinung des Lehrerkollegiums einfließen lassen, er habe die Vision, dass Lehrer und Schüler gerne zur Schule gehen. „Ich bin gespannt auf die Veränderungen und freue mich auf die Herausforderungen.“

Die Wünsche der Redner:

Manfred Brodschelm, Ministerialbeauftragter:
„Die Fehler der Mitarbeiter sind auch die Fehler des Chefs, die Fehler des Chefs sind nun mal die Fehler des Chefs. Mein Wunsch für dich ist eine stets glückliche Hand und viel Erfolg. Meine Bitte, dass du die Schule gerecht, umsichtig, menschlich und mit dem für dich typischen Humor leitest.“

Ritä Röhrl, Landrätin:
„ Ich komme mit leeren Händen, denn Geschenke gibt es erst bei der Verabschiedung. Jetzt gibt es gute Wünsche. Ich wünsche Ihnen Mitstreiter für neue Wege – und zumindest ich stehe in den nächsten Jahren stabil für einen Träger, der alles tun wird für die Schulen. Und ich wünsche Ihnen die nötige Unterstützung der Lehrer- und Elternschaft.“

Ilse Oswald, Bürgermeisterin:
„Es ist immer schön, in die Schule zu gehen, vor allem in diese so wunderbare und schöne Schule. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Talente der Schüler hervorlocken und fördern können. “

Yildiz Oragaz, Elternbeirat:
„Wir freuen uns mit Ihnen auf eine erfolgreiche und gute Zukunft. Meine persönlichen Worte an Sie: Wer alles mit Freude beginnt, dem wird das Meiste gelingen.“

Karin Schauer, Förderverein:
„Mit dem Waidler brauchen Sie etwas mehr Geduld, der ist nicht so schnell zutraulich. Aber wenn er Sie einmal mag, können Sie sicher sein, dass es auch wirklich so ist. Und dass Sie hier so herzlich empfangen werden, sagt eigentlich schon alles.“

Dieter Gewiese, Personalrat:
„Sie müssen das Rad nicht neu erfinden, denke ich. Aber Sie müssen sich dem Zeitgeist stellen und wichtige Herausforderungen meistern. Dazu gehört die Verrohung der Sprache und die Migration in den Schulen. Dafür wünsche ich Ihnen, Sie sind ja ein Sportler, Ausdauer, Kraft, Empathie und Fairness.“

Chinesisch-Kurs an der Realschule

(Bayerwald-Bote) Seit nun zwei Wochen trifft sich eine bunt gemischte Gruppe an Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften am Nachmittag in der Siegfried-von-Vegesack-Realschule, um einen Einblick in die chinesische Lebensart, Kultur und Sprache zu bekommen. Für dieses Ziel hat sich Greta Brock, Leiterin eines Übersetzungsbüros aus Drachselsried, zur Verfügung gestellt, die über Jahre hinweg in China gelebt hat und auf profunde und abwechslungsreiche Art und Weise ihr Wissen und ihre Begeisterung weitergibt. So lernen die Beteiligten nicht nur Schriftzeichen in der Theorie kennen, sondern malen diese auch mittels Kalligraphiesets auf spezielles Papier.

Sehr interessant sind auch chinesische Namen, die alle deutschen Teilnehmer bekommen haben. Hier wird ein Element des deutschen Namens mit Eigenschaften, die dieser Person zugesprochen werden sollen, kombiniert. Letztlich geht es auch bei dem Kurs an der Realschule um ähnliche Ziele wie bei der Teilnahme am „Erasmus+“-Programm: Offenheit für Neues, die Bereitschaft, über den Tellerrand hinauszusehen. Denn immer mehr mittelständische Firmen in der Region haben Kontakte und Geschäftsbeziehungen zu China und sind froh, Mitarbeiter zu finden, die durch ihre Offenheit, Neugier und Sprachkenntnisse helfen können, diese zu vertiefen.

„Uns geht es an der Schule um die Förderung unser Schüler“, sagt Schulleiter Alexander Reimer. „Für die Probleme der Schwächeren wird zum Beispiel durch die Leseförderung schon viel getan.

Doch auch die Starken haben jetzt eine weitere Möglichkeit, sich neue Ziele zu setzen.“

Nach zwei erfolgreichen Aufführungen von Hulapalu 2.0 im vergangenen Schuljahr warteten alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bereits sehnsüchtig auf die versprochene Belohnungsfahrt. Das monatelange Proben, ihre Ausdauer und ihr Engagement bei den Vorführungen verlangten nach einem ganz besonderen Ausflug. Da leider die bereits organisierte Fahrt nach Nürnberg zum Soundcheck von Andreas Gabalier im Juli aus terminlichen Gründen abgesagt werden musste, machten wir uns lange Gedanken, ein adäquates Ziel zu finden. Unsere Wahl fiel letztendlich auf das österreichische Linz, im Heimatland unseres Ideengebers. Am 4. Oktober machten wir uns mit über 140 Schülerinnen und Schülern sowie sieben Begleitpersonen auf den Weg in die oberösterreichische Landeshauptstadt. Vor der Abfahrt gab es für alle Teilnehmer eine kleine Brotzeit, um gestärkt die Reise nach Linz antreten zu können. Nach knapp drei Stunden Fahrt erreichten wir unserer erstes Ziel, das moderne und interaktive Ars Elektronica Center am Ufer der Donau gelegen. Hier wurden wir herzlich empfangen und in zwei altersmäßig homogenen Gruppen wurde uns zunächst Einblick in das Deep Space 8K geboten, einer 16 mal 9 Meter großen Projektionswand, die sich auch noch auf eine ebenso große Bodenprojektionfläche ausdehnte. Es wurden Bilder in 8K Auflösung projiziert und uns die einzigartigen und faszinierenden Möglichkeiten dieser Technik nahegebracht, sowie beeindruckende, überdimensionale 3D Animationen gezeigt, die uns in eine irreale Welt eintauchen ließen. Anschließend konnten die Kinder das Center auf eigene Faust erkunden, sich an interaktiven Stationen erproben, Kunstwerke bestaunen und erste Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz und Robotik erleben. Auch hier standen uns überall fachkundige Mitarbeiter zur Verfügung, wenn es Fragen zu den teilweise recht anspruchsvollen Exponaten zu beantworten gab.

Nach all den vielen neuen, interessanten und verblüffenden Impressionen machte sich bei den meisten Schülern doch langsam ein leichtes Hungergefühl breit. Hierzu war unser nächstes Ziel, das überdimensionale Einkaufscenter Plus City in Pasching bestens prädestiniert. Hier konnte sich nun jeder nach seinen eigenen Vorlieben stärken und sich in dem großen Center umschauen und Erkundigungen anstellen. Um ca. 20 Uhr traten wir mit vielen neu erworbenen Eindrücken den Heimweg an. Den einen oder anderen Schüler sah man noch eine große Einkaufstüte im Bus verstauen. Um ca. halb elf Uhr kamen alle wieder wohlbehalten in Regen an. Lediglich an der Realschule herrschte ein kleines Verkehrschaos, denn es galt, die 140 Schülerinnen und Schüler per Elterntaxi abzuholen…

Der Deutsche Lesepreis ist am Donnerstagabend im Berliner Humboldt Carré an 16 Personen und Einrichtungen verliehen worden, die sich nachhaltig für die Leseförderung einsetzen. Unter den drei bayerischen Preisträgern ist auch die Siegfried-von-Vegesack Realschule Regen. Im Rahmen einer Gala mit über 200 geladenen Gästen haben Rektor Alexander Reimer und sein Stellvertreter Dr. Matthias Böhm den Preis für den dritten Platz in der Kategorie „Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien“ entgegengenommen. Dieser dritte Platz ist mit einem Preisgeld von 1000 Euro dotiert. Überzeugt hat die Schule mit ihrem Programm „Der Computer schaut beim Lesen zu“.

Mittels Eye-Tracking finden die Lehrkräfte heraus, welche Leseschwächen oder -stärken ihre Schulkinder haben. So können sie individuelle Lernpläne erstellen und gezielt Lesekompetenz fördern. Das Leseförderprojekt hat die Jury vor allem durch seine wissenschaftliche Fundierung und den innovativen Ansatz der Blickbewegungsmessung überzeugt. So eröffnet der Ansatz der Siegfried-von-Vegesack-Realschule wesentlich genauere Diagnosemöglichkeiten für lautes und leises Lesen. Im Anschluss erfolgt dann eine individuelle Förderung mittels einer eigenen Lesehomepage.

Auch die beginnende nationale und internationale Vernetzung mit Kontakten, die gerade über ein „Erasmus+“-Programm geknüpft werden, hat laut Dr. Böhm dazu beigetragen, dass sich die niederbayerische Realschule aus rund 700 eingereichten Bewerbungen bis auf den dritten Platz vorkämpfen konnte. So wurde kürzlich die Zusammenarbeit mit einer chinesischen Universität, der Universität Passau und einer finnischen Schule zur Weiterentwicklung des Programmes vereinbart.

Mit dem Geld des Lesepreises soll nun eine weitere Verbesserung der Software zur individuellen Förderung der Schüler angestoßen werden. Erste Ideen dazu sind beim kürzlich durchgeführten Finnlandbesuch einer Delegation der Realschule entstanden. Dort fanden die Regener in Oulu eine Firma, die eine beinahe passgenaue Anwendung für die momentanen Ansprüche an individuelle Förderung zur Verfügung stellen kann.

 

Die Regener Realschule stellte sich mit einem digitalen Tag der offenen Tür vor

(Bayerwald-Bote) Die Schulleitung der Siegfried-von-Vegesack-Realschule hat am Donnerstagabend per Videokonferenz über alle Fragen, die die zukünftigen Fünftklässler und ihre Eltern an die neue Schule haben könnten, informiert. Außerdem wurden die längerfristigen Ziele der Schulentwicklung und ein virtueller Rundgang durchs Schulhaus gezeigt.
Obwohl Lehrkräfte und Schulleitung schon länger Erfahrungen mit allerlei Videokonferenzen haben, war Schulleiter Alexander Reimer zu Beginn des virtuellen Tags der offenen Tür die Spannung anzumerken. Ob mit der Technik und der Bandbreite alles klappen würde? Aber die Bedenken waren schnell zerstreut, selbst ein kleiner Zeitversatz war in kurzer Zeit behoben. Reimer stellte neben der Schulgröße auch die Bandbreite der Klassenstärke dar, die gerade in den 5. Klassen weiter klein gehalten werden soll. Es gibt für den Großteil der Schüler keinen Pflichtnachmittagsunterricht, aber sehr wohl freiwillige Neigungsgruppen und Fördermöglichkeiten. Mit der Lehrerversorgung sei man sehr zufrieden, so Reimer, da man in diesem Bereich vom Luxus zehren könne, dass zwar viele Kolleginnen und Kollegen nach Regen wollen würden, aber sich kaum jemand weg versetzen lasse, was zur Kontinuität der schulischen Arbeit beitrage.

Beratungslehrerin Manuela Hilmer, Mitglied der erweiterten Schulleitung, stellte das Profil der Realschule als Mittelweg zwischen der eher praktisch orientierten Mittelschule und der stark am Fachwissen ausgerichteten Schullaufbahn des Gymnasiums vor. Etwa zwei Drittel der Regener Realschulabsolventen wechseln in ein Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis, ein Drittel fasst das Fachabitur oder das allgemeine Abitur ins Auge.
Konrektor Dr. Matthias Böhm betonte die Wichtigkeit der Schulberatung: Gerade in der Corona-Zeit leiste das Team um Manuela Hilmer und Schulpsychologin Constanze Zilker großartige Arbeit. Böhm stellte auch die Ziele der Schulentwicklung der nächsten Jahre dar. Man habe nun nach zwei erfolgreichen Antragsrunden des „Erasmus+“-Programms der EU genügend Lehrkräfte Erfahrungen und Ideen für erfolgreichen Unterricht im Ausland sammeln lassen. Sie hätten einen Schatz an Inspirationen mit in den Unterricht gebracht, und es seien beständige Kooperationen mit Schulen im Ausland entstanden.
Außerdem hätten auch schon einige Lehrkräfte aus dem Ausland die Realschule besucht. In einem nächsten Schritt soll nun auch Schülerinnen und Schülern, die spezielle Talente haben, die Möglichkeit gegeben werden, Erfahrungen an den Partnerschulen zu sammeln. So soll beispielsweise die Kooperation mit der Partnerschule im finnischen Oulu weiter vertieft werden. Dort wird gerade viel in den Naturwissenschaften und im Bereich der Robotik gearbeitet, was auch zukünftig in Regen eine größere Rolle spielen soll.
Diese Unternehmungen haben zum Ziel, Toleranz und auch Weltoffenheit der Schülerinnen und Schüler zu fördern, die zugleich auch fest verwurzelt im Alltagsleben ihrer Heimat bleiben sollen. Bei schulischen Problemen gäbe es auch eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die 2. Konrektorin Simone Üblacker darstellte. Mit dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ habe man ein erfolgreiches Nachhilfesystem aufgebaut. Außerdem helfen schulische Tutoren in der ersten Zeit den „Neuen“ bei allen Fragen. Weiterhin biete die offene Ganztagesbetreuung gerade Elternhäusern, die beruflich sehr stark eingespannt sind, wirkungsvolle Entlastung.
Als Sportlehrerin stellte Üblacker auch noch die Schwerpunkte in diesem Bereich wie Fußball, Volleyball, Eishockey und andere Wintersportarten vor. Ganz besonders wichtig ist den Pädagogen auch der regelmäßig durchgeführte „Bunte Abend“, der zur persönlichen Entwicklung der Schüler gerade in den musischen Künsten beitragen soll. Dort stehen viele das erste Mal auf der großen Bühne und zeigen vor Publikum ihr Können im Bereich der Chöre und Bands oder in den Theaterkünsten, die vor allem von Silke Hilgart-Moser in den letzten Jahren sehr viel Rückenwind erfahren haben.
Als weitere Bausteine wurden noch Übertrittsbedingungen und die Termine zur Anmeldung und des Probeunterrichts bekannt gegeben. Am Ende der Veranstaltung konnte Schulleiter Alexander Reimer noch ein eigens produziertes Video zeigen, in dem ältere Realschüler ihre neuen jungen Mitschülerinnen und Mitschüler quasi zu einem Rundgang durch ihre Schule an die Hand nehmen.