Du kannst es stoppen!

Anti-Cybermobbing-Projekt in der achten Klasse

Gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ konnte ein Anti-Cybermobbing-Projekt für eine achte Klasse ermöglicht werden.

Dazu kam in Person von Frau Wagner vom T1-Jugendmedienzentrum Tirschenreuth eine Medienpädagogin an die Realschule, um gemeinsam mit den Schülerinnen die Probleme und Gefahren des Cybermobbings zu diskutieren und ein Stück weit erfahrbar zu machen. Auch das Thema Prävention und Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins kamen dabei zur Sprache.

Zunächst stellte Frau Wagner das T1-Jugendmedienzentrum und dessen Arbeit vor. Dann ging es auch schon mitten hinein in einen fiktiven Cybermobbing-Fall. Anhand eines Kurzfilmes wurde den Schülerinnen ein alltäglicher Fall vorgestellt. Anschließend durfte die Klasse zu einzelnen Filmsequenzen ein Quiz zum Thema Cybermobbing durchführen. Dabei ging es um Verhaltensweisen des Opfers, der Täter und der Bystander. Vor allem den Fragen, wer in welcher Situation anders hätte reagieren sollen und vor allem wie, gingen die interessierten Schülerinnen nach.

Nach dem Filmquiz sollte jede auf einen Zettel einen sehr gemeinen Satz schreiben, den sie schon einmal gegen eine andere Person verwendet hat. Auf die Rückseite kam ein Satz, den sie selbst schon einmal gesagt bekommen hat. Die Zettel mit diesen Sätzen wurden anschließend eingesammelt und durcheinander vorgelesen. An der Tatsache, dass es im Klassenraum immer stiller wurde, war erkennbar, wie betroffen viele von den Gemeinheiten, die vorgelesen wurden, waren.

Es folgte eine weitere Veranschaulichung, wie sehr Worte einen Menschen treffen können. Jede durfte durcheinander eine schlimme Beleidigung in den Raum werfen. Nach jeder Aussage zerknüllte Frau Wagner ein großes Blatt Papier immer ein Stückchen weiter. Anschließend versuchte sie, das zerknüllte Papier wieder glatt zu streifen. Daran, dass Vertiefungen, Falten und Unregelmäßigkeiten bestehen blieben, erkannten die Schülerinnen, dass nach jeder Beleidigung- selbst dann wenn man sich entschuldigt- kleine Narben bleiben.

Weiterhin nahm die Gruppe noch die Täter etwas näher in den Blick. Durch das Bild eines „Frustrucksackes“ konnten die Schülerinnen verstehen, dass Täter meist ihren eigenen Frust an einem Opfer ablassen und somit sich eigentlich selbst in einer traurigen Lage befinden.

Deswegen ist es immer wichtig, dass jeder Mensch gewisse „Notfallpflaster“ in Form von Menschen (oder auch Tieren) hat, die er im Falle eines Problems auf seine „Wunden“ kleben kann.

Den Abschluss bildete eine Übung, die zeigen sollte, wie man sich selbst vor einem möglichen Täter schützen kann. Dazu stellten sich alle stabil auf zwei Beinen hin und mussten versuchen, den Blickkontakt, den Frau Wagner zufällig zu einzelnen Schülerinnen aufbaute, nicht abbrechen zu lassen. Auch Lachen oder ein Einknicken in der Körperhaltung sollte dabei vermieden werden. Es stellte sich heraus, dass es diese Körperhaltung und der selbstbewusste Blickkontakt für Täter schier unmöglich macht, so einen Menschen als Opfer zu wählen.

Nach diesen interessanten 100 Minuten bedankte sich die Klassensprecherin mit einem Strauß Holzblumen aus dem schuleigenen Lasercutter bei Frau Wagner für die kurzweilige Gestaltung des Projekts.

Text und Bilder: Corina Wandinger