Anstatt die gebrauchten und nicht mehr benötigten Schulmöbel auf Nimmerwiedersehen zu entsorgen, entschied man sich, anderen damit zu helfen. Die Wahl fiel dabei recht schnell auf Max Lösl, der mit den entsprechenden Kontakten für die Organisation und Weiterverteilung in Richtung Osteuropa sorgen wird. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Konrektorin Simone Üblacker, Schulkanzler Christian Raster und der Schülerschaft wurden die Altmöbel zunächst in der Pausenhalle gesammelt um im Anschluss mit Hilfe von Soldaten des Panzergrenadierbataillons Regen unter der Leitung von Oberstabsfeldwebel Iglhaut auf mobile Container verladen zu werden. Dann ging es weiter in ein Zwischenlager, wo die Schülertische- und stühle nun auf den Weitertransport nach Lupeni in Rumänien warten. Alle Beteiligten waren sich einig, bestens im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln und gleichzeitig Gutes zu tun. Die Siegfried-von-Vegesack-Realschule bedankt sich bei allen Helfern für die gemeinschaftliche Leistung zu einem guten Zweck.

Das Interesse für den Klimaschutz zu stärken und die Schülerinnen und Schüler zu nachhaltigem Handeln zu motivieren und zu sensibilisieren sind fächerübergreifende Lernziele. Deshalb nahmen vergangenes Schuljahr zum ersten Mal die 7. – 9. Klassen freiwillig beim Wettbewerb der Umweltstiftung „Umwelt-Einstein 2023“ teil, die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert wird. Dabei mussten sie 5 Tage ihr Wissen zu nachhaltigem Handeln, Umwelt- und Klimaschutz unter Beweis stellen. So mussten zum Beispiel die Fragen „Wie viele Kilometer fliegen Bienen für ein Glas Honig?“ oder „An wievielter Stelle stand Deutschland 2019 beim Papierverbrauch?“ beantwortet werden. Die Fragen bezogen sich hauptsächlich auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.

Insgesamt nahmen an diesem Online-Quiz bayernweit 2401 Schülerinnen und Schüler teil. Von unserer Schule waren eine Schülerin und ein Schüler besonders erfolgreich. Kristina Pfeffer erreichte den hervorragenden 39. Platz und Fabian Engstler belegte Platz 44. Neben Sachpreisen der Umweltstiftung erhielten die beiden auch eine Anerkennung der Schule.

Tablets als Schulbuchersatz, bewährtes Tutorenprogramm, Brückenklasse

An der Realschule konnte die Schulleitung 86 neue Schülerinnen und Schüler in den fünften Klassen begrüßen. Dabei wurden den „Neuen“ die Tutoren, die so genannten „Siegis“ vorgestellt. Diese Mitglieder der oberen Klassen kümmern sich das ganze Jahr über um die neuen Schulmitglieder, begleiten sie auch auf die Kennenlerntage und stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Während die Neuen in der Schulgemeinschaft ihre Klassenleitung und die anderen Klassenmitglieder kennenlernten, besuchten die Erziehungsberechtigten das Elterncafé in der Aula und hatten Gelegenheit miteinander und mit der Schulleitung in Kontakt zu treten.

Als dann die Kinder nach dem ersten kurzen Schultag wieder in die Aula zurückkamen wurden die neuen Mitglieder offiziell in die Schulgemeinschaft aufgenommen, indem sie eine Frucht mit ihren Unterschriften an den gemeinsamen Wertebaum im Eingangsbereich der Schule hefteten und einen Zukunftsbrief in den für sie vorgesehenen Briefkasten warfen. Dabei schreiben die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler einen Brief an sich selbst, den sie dann am Ende ihrer Schullaufbahn wiederbekommen.

Die jüngsten Mitglieder profitieren auch von einer inzwischen bewährten Maßnahme, nämlich die Schulbücher durch ein Tablet zu ersetzen, damit die Schultasche nicht durch das Büchergewicht zusätzlich belastet wird.

Weitergeführt wird auch die Brückenklasse für geflüchtet ukrainische Schülerinnen und Schüler, die von einem Tandem aus einer ukrainischen und einer deutschen Lehrkraft unterrichtet werden. In der Sprachförderung erhalten sie außerdem Unterstützung durch Florian Müller, der in der Schule auch als Deutschlehrkraft für andere Muttersprachen arbeitet.

Schon in der Lehrerkonferenz am Tag vor dem Schulbeginn konnte der Schulleiter Alexander Reimer die neuen Kolleginnen begrüßen: Sabrina Schiermeier unterrichtet zukünftig die Fächer Politik und Gesellschaft, Wirtschaftswissenschaften und Sozialwesen. Ebenfalls neu an der Schule ist Susanne Weber, die Mathematik und Englisch unterrichtet. Aus der Elternzeit zurück sind Alexandra Frank-Hanus mit den Fächern Biologie, Chemie und Physik und Claudia Pfeffer-Rager mit den Fächern Englisch und Geographie. Ende November werden außerdem noch Kristin Pichler mit Englisch, Hermann Hupf mit Musik und Monja Skrabl mit Geschichte als Aushilfen zum Kollegium stoßen.

Damit kann auch bei krankheitsbedingten Ausfällen oder Elternzeitmonaten die gewohnte Unterrichtsversorgung aufrechterhalten werden.

Über Mittel aus dem dem Programm „Brücken bauen“ können auch wieder kostenlose Nachhilfeprogramme an der Schule organisiert werden. Weiterhin wird die Schule auch wieder über EU-Mittel gefördert, sodass Auslandsaufenthalte von Schülerinnen und Schüler in Frankreich, Finnland, Österreich und Tschechien finanziert werden können. Schwerpunkte werden neben der Sprachförderung, dem letzten Schliff für das Robotikteam und Praktika auch erstmals die musikalische Förderung und der sportliche Wettkampf mit Gleichgesinnten im Ausland sein.

Letzter Schultag 2023 bringt Verabschiedung von Fachoberlehrerin Rita Stubenrauch in den Ruhestand

Regen – Der letzte Schultag an der Siegfried-von-Vegesack-Realschule war nicht nur von Euphorie über den Beginn der Sommerferien geprägt, sondern auch einer kleinen Feier zu Ehren einer verdienten Lehrkraft.

Fachoberlehrerin Rita Stubenrauch, die über 40 Jahre lang im Schuldienst war, wurde vom Schulleiter Alexander Reimer in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Im Laufe ihrer langen Dienstzeit, in der sie hauptsächlich in den Fächern Ernährung und Gestaltung unterrichtete, hat sie sich auch intensiv in Projekte rund um Kunst und Werken eingebracht. Doch ihr Engagement ging weit über den Unterricht hinaus: Sie betreute auch die ukrainische Klasse und leitete einen Kochkurs, der diesen Schülerinnen und Schülern half, ihre Integration zu fördern. Zusätzlich nähte sie zu Beginn der Coronakrise Masken für Lehrkräfte und die Schülerschaft. Ihre stille und bescheidene Art stellte nie ihr großes Engagement für ihre Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt. Beate Winter, Personalrätin der Schule, würdigte ihre Arbeit und betonte ihre Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber dem Kollegium der Siegfried-von-Vegesack-Realschule und allen Personen, die im Haus arbeiteten.

Bei der Verabschiedung von Rita Stubenrauch herrschten sowohl Freude über den erfolgreichen Karriereweg als auch Wehmut über den Abschied von einer Lehrkraft, die ihr Bestes gegeben hat, um die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und zu fördern. Schulleiter Alexander Reimer würdigte ihre wertvollen Beiträge zur Schule und wünschte ihr für ihre Zukunft alles Gute.

„Hoch hinaus“ ging es für die Schüler des Wahlfachs Robotik in den letzten Wochen des laufenden Schuljahres, da Lehrkraft Sebastian Keller den Modellflugsportclub Zell e. V. in die Realschule Regen einlud. Prof. Dr.-Ing. Christoph Rappl, selbst Vereinsmitglied und zudem Professor an der Technischen Hochschule Deggendorf (Kooperationspartner der Realschule im MINT-Bereich), besuchte das Wahlfach, um zusammen mit den Schülern Flugmodelle zu bauen. Zunächst erläuterte Prof. Rappl den technikbegeisterten Jungs in einer kurzen Theorieeinheit die physikalischen Grundlagen zum Thema Aerodynamik. Dabei erklärte er unter anderem, wie sich ein Flugzeug überhaupt in die Luft erheben und sich dort bewegen kann.

Anschließend konnten sich die Schüler durch den Bau eines eigenen, sogenannten „Rookie“-Fliegers auch praktisch mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei handelt es sich um ein kleines Modellflugzeug bestehend aus Styropor. Es verfügt über einen kleinen Elektroantrieb, der über einen mit Batterien aufgeladenen Kondensator betrieben wird. Den restlichen Nachmittag lang wurden daher Rumpf, Flügel, Höhen- und Seitenleitwerk zusammengeklebt und Elektromotoren, Kondensatoren, Kabel und Karbonstangen an den Rookies befestigt.

Natürlich mussten die selbstgebauten Flieger auch getestet werden und so verlegte man bei einem zweiten Termin das Wahlfach Robotik kurzerhand ins Freie. Nach einer kurzen Einweisung durch Herrn Rappl, anhand welcher Kniffe die Flügel optimiert werden können, probierten die Schüler ihre Modelle aus. Diese flogen dabei die wildesten Kunstmanöver, Schleifen, Loopings oder auch einfach nur schnurgeradeaus. Die Robotiker lernten schnell, dass die reine Motorleistung nicht alleinentscheidend ist, sondern eine präzise Einstellung der Höhen- und Seitenruder ebenfalls von großer Bedeutung ist. Zum Abschluss der Aktion veranstaltete man einen kleinen „Flugzeit“-Wettbewerb. Dank der Tipps des Profimodellfliegers Herrn Rappl konnten viele Schüler ihre Modelle so gut einstellen, dass sie rasch an Höhe gewannen und sogar teils recht schnell außer Sichtweite waren, aber zum Glück wieder gefunden werden konnten.

In der anschließenden Siegerehrung bekamen alle Schüler Urkunden und die vier Bestplatzierten sogar eine Einladung des Modellflugsportclub Vereins zum assistierten „Lehrer-Schüler-Fliegen“ mit den großen Fliegern. Durch diese Aktion konnte der Modellflugclub hoffentlich einige neue Flug-Fans für ihr Hobby gewinnen. Das Wahlfach Robotik der Realschule Regen bedankt sich herzlich beim Modellflugsportclub Zell e. V. für diesen interessanten Exkurs und die Unterstützung durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Christoph Rappl.

 

Anti-Cybermobbing-Projekt in der achten Klasse

Gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ konnte ein Anti-Cybermobbing-Projekt für eine achte Klasse ermöglicht werden.

Dazu kam in Person von Frau Wagner vom T1-Jugendmedienzentrum Tirschenreuth eine Medienpädagogin an die Realschule, um gemeinsam mit den Schülerinnen die Probleme und Gefahren des Cybermobbings zu diskutieren und ein Stück weit erfahrbar zu machen. Auch das Thema Prävention und Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins kamen dabei zur Sprache.

Zunächst stellte Frau Wagner das T1-Jugendmedienzentrum und dessen Arbeit vor. Dann ging es auch schon mitten hinein in einen fiktiven Cybermobbing-Fall. Anhand eines Kurzfilmes wurde den Schülerinnen ein alltäglicher Fall vorgestellt. Anschließend durfte die Klasse zu einzelnen Filmsequenzen ein Quiz zum Thema Cybermobbing durchführen. Dabei ging es um Verhaltensweisen des Opfers, der Täter und der Bystander. Vor allem den Fragen, wer in welcher Situation anders hätte reagieren sollen und vor allem wie, gingen die interessierten Schülerinnen nach.

Nach dem Filmquiz sollte jede auf einen Zettel einen sehr gemeinen Satz schreiben, den sie schon einmal gegen eine andere Person verwendet hat. Auf die Rückseite kam ein Satz, den sie selbst schon einmal gesagt bekommen hat. Die Zettel mit diesen Sätzen wurden anschließend eingesammelt und durcheinander vorgelesen. An der Tatsache, dass es im Klassenraum immer stiller wurde, war erkennbar, wie betroffen viele von den Gemeinheiten, die vorgelesen wurden, waren.

Es folgte eine weitere Veranschaulichung, wie sehr Worte einen Menschen treffen können. Jede durfte durcheinander eine schlimme Beleidigung in den Raum werfen. Nach jeder Aussage zerknüllte Frau Wagner ein großes Blatt Papier immer ein Stückchen weiter. Anschließend versuchte sie, das zerknüllte Papier wieder glatt zu streifen. Daran, dass Vertiefungen, Falten und Unregelmäßigkeiten bestehen blieben, erkannten die Schülerinnen, dass nach jeder Beleidigung- selbst dann wenn man sich entschuldigt- kleine Narben bleiben.

Weiterhin nahm die Gruppe noch die Täter etwas näher in den Blick. Durch das Bild eines „Frustrucksackes“ konnten die Schülerinnen verstehen, dass Täter meist ihren eigenen Frust an einem Opfer ablassen und somit sich eigentlich selbst in einer traurigen Lage befinden.

Deswegen ist es immer wichtig, dass jeder Mensch gewisse „Notfallpflaster“ in Form von Menschen (oder auch Tieren) hat, die er im Falle eines Problems auf seine „Wunden“ kleben kann.

Den Abschluss bildete eine Übung, die zeigen sollte, wie man sich selbst vor einem möglichen Täter schützen kann. Dazu stellten sich alle stabil auf zwei Beinen hin und mussten versuchen, den Blickkontakt, den Frau Wagner zufällig zu einzelnen Schülerinnen aufbaute, nicht abbrechen zu lassen. Auch Lachen oder ein Einknicken in der Körperhaltung sollte dabei vermieden werden. Es stellte sich heraus, dass es diese Körperhaltung und der selbstbewusste Blickkontakt für Täter schier unmöglich macht, so einen Menschen als Opfer zu wählen.

Nach diesen interessanten 100 Minuten bedankte sich die Klassensprecherin mit einem Strauß Holzblumen aus dem schuleigenen Lasercutter bei Frau Wagner für die kurzweilige Gestaltung des Projekts.

Text und Bilder: Corina Wandinger

Berufsalltag einer Pflegefachkraft kennenlernen

Durch die generalistische Pflegeausbildung ist eine Pflegekraft in der Lage, in jeder Einrichtung mit Pflegebedarf (Krankenhaus, Kinderklinik, Psychiatrie, Altenheim) zu arbeiten. Deswegen sollte ein mögliches Berufsumfeld genauer kennengelernt werden. Da bereits einige SchülerInnen ein Praktikum in einem Krankenhaus absolviert und so schon von ihren Erfahrungen berichten konnten, lag es nahe, ein weiteres Tätigkeitsfeld in einem Altenheim anzusehen.

Bei der Ankunft vor dem Gebäude fiel der Gruppe eine gelbe Telefonzelle auf. Diese ist zwar nicht mehr funktionstüchtig, aber den nicht nur dementen Bewohnern aus ihrer Vergangenheit vertraut. Da demente Menschen sehr oft einen großen Bewegungsdrang verspüren, dient manchem die Telefonzelle als Ziel. Dort kann dieser dann „telefonieren“ und zur Ruhe kommen, um dann wieder in der Realität zurückzukehren. Auch zwei „Bushaltestellen“ im Haus und im Garten erfüllen einen ähnlichen Zweck.

Gleich zu Beginn der Hausführung wird deutlich, dass das Wohnzentrum großen Wert auf das Wohlbefinden der Bewohner legt. Der große Veranstaltungssaal bietet die Möglichkeit für jahreszeitliche Feste, wie das demnächst stattfindende Sommerfest. Das angrenzende „Bierstüberl“ kann von den Heimbewohnern für eine kleine private Feier genutzt werden, wobei sich hier auch regelmäßig die Bewohner zum kleinen Plausch treffen.

In der großzügigen Kapelle gleich neben dem Eingang der Einrichtung finden regelmäßig evangelische und katholische Gottesdienste statt. Auch Gedenkfeiern für verstorbene Bewohner werden hier abgehalten.

Nach den ersten Eindrücken wird der Gruppe das Konzept zur Orientierung im Gebäude erklärt. So ist jedes Stockwerk in einer bestimmten Farbe gestaltet. Beispielsweise sind im Erdgeschoss alle Türrahmen, Türschilder, Bilderrahmen oder Blumentöpfe in roter Farbe gehalten. In den anderen Stockwerken ist das dann jeweils eine andere Farbe. Dieses Konzept hilft vor allem dementen Bewohnern sich im Haus zurechtzufinden.

Vor dem Besichtigen des eigentlichen Wohnbereiches durften die Besucher einen kurzen Blick in die Wäscherei für kontaminierte Wäsche und die Großküche werfen. Diese Küche versorgt nicht nur die Heimbewohner mit Mahlzeiten, die laut Bewohnern im Übrigen sehr gut schmeckten, sondern beliefert auch Kindergärten und das BRK mit „Essen auf Rädern“.

Im Außenbereich beeindruckt der Sinnesgarten, der die Bewohner dazu animieren soll, mit allen Sinnen ihre Umgebung wahrzunehmen.

Eine Bewohnerin zeigte den SchülerInnen freundlicherweise ihr Zimmer, so dass sich die Gruppe von der Geräumigkeit und Individualität der Räume überzeugen konnte. Jedem Bewohner steht es frei, eigene Möbel von zuhause mitzubringen und den Wohnraum nach den eigenen Wünschen zu gestalten.

Eine Besonderheit stellt die Hospizwohnung dar. Hier kann ein Mensch untergebracht werden, der sich in seinem letzten Lebensabschnitt befindet. Allerdings ist diese Wohnung so geräumig, dass auch Angehörige zeitweise dort bleiben können, sich aber auch zurückziehen können.

Insgesamt wirkt das Haus auf den ersten Blick altmodisch und etwas aus der Zeit gefallen. Dies hat aber einen guten Grund. Die älteren Möbel oder Dekorationsgegenstände treffen den Geschmack der älteren Bewohner oft besser als irgendwelche neuen Dinge. Da das Wohlbefinden der Bewohner oberste Priorität besitzt, wird das Haus so gestaltet, dass die Umgebung in erster Linie für die Bewohner stimmig erscheint.

Weiterhin lernte die Gruppe auch Hilfsmittel für Pflegefachkräfte kennen. Das rückenschonende Arbeiten steht dabei an erster Stelle. So ist jede Fachkraft mit einem Wägelchen unterwegs, in dem sich alle Utensilien (z.B. Gummihandschuhe, Desinfektionsmittel, Waschlappen, Handtücher usw.) befinden, die für den Rundgang zu den Bewohnern benötigt werden. Ein Blick in das Pflegebad machte deutlich, dass das Baden eines Bewohners mit technischer Unterstützung gut gelingen kann. Auch ein mobiler Lift zum Heben und Umsetzen von bewegungsunfähigen oder eingeschränkten Bewohnern wurde von einer frischgebackenen examinierten Pflegefachkraft vorgeführt. Als „Bewohner“ stellte sich dankenswerterweise der Einrichtungsleiter Herr Bäumler zur Verfügung.

Dieser, der Pflegedienstleiter Herr Schmid und alle an diesem Vormittag beteiligten Pflegefachkräfte betonten alle, wie bereichernd und erfüllend dieser Beruf sein kann. Auch mit den gängigen Vorurteilen zu dieser Branche in Bezug auf Verdienst, Arbeitszeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mangelnder Wertschätzung für diesen Beruf wurde aufgeräumt.

Es bleibt zu hoffen, dass nach diesen eindrucksvollen, lehrreichen und teilweise persönlichen Erfahrungsberichten der Pflegefachkräfte der eine oder andere Schüler den Beruf der Pflegefachkraft ins Auge fasst.

Text und Bilder: Corina Wandinger

 

Bereits Anfang Mai qualifizierte sich das Team „RoboterKI“ der Realschule Regen, bestehend aus den Schülern Kilian Wiese (7a) und Max Stiglbauer (8a), durch ihren Sieg beim niederbayerischen Robotik-Wettkampf in Plattling für die bayerische Meisterschaft in Amberg.

Dort traten am 04.07.2023 insgesamt 28 Teams aus ganz Bayern im Kongresszentrum im Finale gegeneinander an. Die Besten aus den zwei Kategorien „Schwierigkeitsgrad Einsteiger“ und „Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene“ sollten dabei ermittelt werden. Das Turnier war ähnlich wie der Vorentscheid aufgebaut und so folgten nach der Begrüßung durch Organisator Klaus Luber zwei Durchgänge, vor denen die Mannschaften noch einmal jeweils eine einstündige Testphase zur Verfügung hatten, um Justierungen vorzunehmen und die Lichtverhältnisse für die Sensoren zu überprüfen.

Voller Tatendrang und Ehrgeiz entwickelten die Schüler schon im Vorfeld sowohl im Wahlfach Robotik als auch in Eigenregie zuhause ihren Programmcode weiter, sodass die bereits ausgezeichnete Leistung der niederbayerischen Ausscheidung noch übertroffen werden konnte. Am Roboter selbst wurden aber keine Umbauten durchgeführt, da sich das Konzept zur Lösung des gestellten Problems bereits bewährt hatte.

Doch trotz der Bestzeiten und voller Punktzahl in den Testläufen im Wahlfach unterliefen „RoboterKI“ am Finaltag leider zwei fehlerbehaftete Durchgänge, sodass die Regener Jungs am Ende einen zufriedenstellenden 13. Platz belegten. Den Einsteiger-Wettbewerb gewannen die Teilnehmer der Realschule Marktheidenfeld aus Unterfranken, Sieger bei den Fortgeschrittenen wurde das Mädchen-Team der Ursulinen-Realschule Landshut.

Insgesamt sind im gesamten Bundesland über 160 Mannschaften angetreten, womit Kilian und Max im Robotik-Bereich zu den besten 10 % in ganz Bayern zählen – für die erste Teilnahme an der Robotik-Meisterschaft bayerischer Realschulen eine hervorragende und eindrucksvolle Leistung, beteuert Robotik-Lehrkraft Sebastian Keller.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Ansprachen von Ministerialrat Rüdiger Wieber, Artur Nowak von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und Projektleiter der MINT 21 Initiative Dr. Andreas Hochholzer, in denen die Relevanz der Technikbranche für die Zukunft nochmals hervorgehoben und das Engagement der Schülerinnen und Schüler im Bereich „Software Engineering“ besonders wertgeschätzt wurden. Die Schülerinnen und Schüler seien mit ihrer Leidenschaft auf dem richtigen Weg.

Die Realschule Regen bedankt sich herzlich beim Vorsitzenden des Arbeitskreises Robotik Klaus Luber von der Realschule Riedenburg und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft für die sehr gute Organisation des Wettbewerbs und die Verpflegung von Schülern und Lehrkräften.

Überraschend gut geschlagen haben sich die Volleyballcracks der Realschule Regen beim hochkarätig besetzten Regionalentscheid Beachvolleyball in Grafenau am Mittwoch, den 28. Juni.

Das Turnier sah insgesamt drei Begegnungen vor, bei denen jeweils ein reines Jungenteam, ein reines Mädchenteam sowie ein Mixed an den Start gingen. Gegner für die Regener waren die das Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau, sowie das Comenius-Gymnasium Deggendorf, die beide mit zahlreichen Vereinsspielern besetzt waren und sich im Vorfeld gegen die Konkurrenz aus dem Landkreis, bzw. der Stadt durchsetzen konnten.

Gestärkt durch ein Trainingslager im Vorfeld konnten sich die Regener überraschend gegen das Comenius-Gymnasium durchsetzen. Dabei konnte das Mädchenteam um Natalie Brem und Mannschaftsführerin Emily Schneider, sowie das sehr überzeugend aufspielende Mixed-Team mit Elina Katzdobler und Nico Imre die Punkte für die Realschule einfahren. Da das Jungen-Team (Johannes Hoffmann, Cornelius Piermeier) ihre Partie leider verlor, endete die Partie 2:1.

Im zweiten Spiel gegen die Volleyball-Stützpunktschule war für die Regener zwar nichts zu holen, am Ende steht aber ein toller zweiter Platz für die WahlfachschülerInnen von Übungsleiter Sebastian Eibner, der sich sehr stolz auf die Leistung seines Teams zeigte. Die Gewinner-Mannschaft aus Grafenau, die ihre Spiele jeweils klar mit 3:0 gewann, vertritt Niederbayern nun beim Bezirksfinale.

Karl/Karel Klostermann, der als Sohn deutschstämmiger Eltern in tschechischer Sprache unter anderem Romane über unsere Mittelgebrigsregion des Böhmerwalds schrieb, setzte sich schon vor mehr als 100 Jahren für die Verständigung zwischen der Bevölkerung dieser beiden Länder ein. In jungen Jahren verbrachte Klostermann seine Sommerferien oft in Schlösselwald, einer Streusiedlung in der Näher der Ortschaft Srni/Rehberg nahe der Grenze zu Bayern. Dort werden auch für heutige Besucher noch viele Schauplätze seiner Romane direkt erlebbar.

Die Klasse 9C der Realschule in Regen hat vor einiger Zeit durch ein gemeinsames, durch den Böhmerwald inspiriertes Sterzessen mit Ossi Heindl, der als Krimiautor ebenfalls Karl Klostermann für sich und seine Werke entdeckt hat, und eigene Recherchen einen Einblick in das Alltagsleben der Zeit des Dichters bekommen. Dabei wurde das Interesse der Jugendlichen an dem Dichter und vor allem an den Lebensumständen der damals lebenden Personen weiter gestärkt. Somit stand nun folgerichtig als nächster Schritt ein Besuch der Originalschauplätze in Tschechien zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Partnerschule aus Horažďovice an.

Am ersten Tag wurde zum besseren Kennenlernen eine gemeinsame Kanufahrt auf der von Klostermann oft beschriebenen Ottawa unternommen, die dann am Schulort der tschechischen Schüler endete. Dabei waren auch schon gegenseitiges Helfen und Teamfähigkeit in zum Teil länderübergreifenden Booten gefragt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Partnerschule wurde dann in Gesprächen der nächste Tag vorbereitet, der dem Kern des Projekts, der Erstellung von Videomaterial für einen interaktiven Wanderweg, dienen sollte.

Nach einem Transfer nach Antýgl/Antigl, wo es noch einen alten künischen Freibauernhof aus Klostermanns Jugendzeit zu besichtigen gibt, schlugen die Regener dann vor Ort auf dem Campingplatz ihre Zelte auf, versorgten sich selbst am Lagerfeuer und besprachen den Ablauf des nächsten Tages. Dabei waren oft Fertigkeiten gefragt, die für Jugendliche in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sind und die sehr positiv auf das Gemeinschaftsgefühl und das Soziale der Gruppe wirken und – was am Wichtigsten ist – natürlich auch jede Menge Spaß machen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde dann am nächsten Tag an verschiedenen Stationen eines etwa fünf Kilometer langen Wanderwegs tschechische und deutsche Erklärvideos gedreht. Diese beschreiben Örtlichkeiten wie z.B. das Steinerne Haus, in dem Klostermann seine Urlaube verbrachte oder auch den Chinitz-Tettauer Schwemmkanal, der um 1800 vor Ort zum Holztransport, einer wichtigen Lebensgrundlage der damaligen Bevölkerung, angelegt wurde. Dieser stellt eine Umleitung des wilden, stark durch eindrucksvolle Felsen verblockten Vydra/Widra-Tals dar, die die Hauptkulisse des zukünftigen Wanderwegs bildet.

Dieser wird dann später mit einer kostenlosen App-Begleitung zu begehen sein. Nach dem Scannen einer QR-Codes lernt man so bei dieser Runde die Sehenswürdigkeiten durch die Schülervideos kennen. Am Ende kann man dann auf einem virtuellen schwarzen Brett eigene Fotos von seinen Eindrücken und Erlebnisse auf dem Weg hochladen.

So erhoffen sich beide Schulen, dass sie erfahren, was andere über diese Gegend und den Dichter denken, wie der Wanderweg ankommt und ob er die Zielgruppe auch erreicht, die komplizierterweise im jugendlichen Altersbereich liegt, die für die angesprochenen Themen wahrscheinlich eher schwer zu erreichen ist.

Um dieses erkannte Problem zu lösen, haben die Schülerinnen und Schüler die Idee aufgegriffen, einen kleinen Roman zu schreiben, der einen fiktiven Karel Klostermann in ihrem Alter von 15 Jahren zum Protagonisten wählt. Dieser Roman spielt an den Orten, die die Eckpunkte der Wanderung bilden. Damit wird auch ein Punkt aufgegriffen, der viele Leser der originalen Klostermannromane so fasziniert: Die Erlebbarkeit bei uns in der Nähe.

Hilfe beim Schreiben erhalten die Schülerinnen und Schüler dazu von einer Künstlichen Intelligenz, die den Prozess stark unterstützt und mit dem geplanten Plott (Szenenablauf) des Romans „gefüttert“ wird. Dann kann man Szenen ausformulieren lassen, die dann natürlich weiter überarbeitet und umgeschrieben werden müssen.

Somit wird die Wanderung im Optimalfall nicht nur zum Besuch historischer Orte, sondern zu einer Zeitreise mit einer Person, in die man sich zumindest altersmäßig hineinversetzen kann und mit der man mitfiebern kann.

Die damit verbundene Hoffnung ist, Klostermann und die Gegend auch besser für jüngere Leute zu erschließen. Ob dies gelingt, wird sich zeigen, wenn der Wanderweg im Herbst fertig ist. Bis dahin müssen die gedrehten Videos geschnitten und der Roman fertig geschrieben und ins Tschechische übersetzt werden.

Die hinter dem Projekt steckenden völkerverbindende Idee, die Klostermann selbst auch schon nicht ruhen ließ, hat den Bewertern der Europäischen Union so gut gefallen, dass die Kosten der Unternehmung vom „Erasmus+“-Programm komplett übernommen wurden und die Schülergruppen aus Tschechien und Bayern so wahrlich an diesem Projekt zusammenwachsen konnten.