Siegfried-von-Vegesack-Realschule für herausragendes europäisches Engagement ausgezeichnet

,

Schülersprecher nehmen die Europaurkunde in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz entgegen

Ein ganzer Bus voller Mitglieder der Schulfamilie der Regener Realschule machte sich auf den Weg nach München, um auf Einladung des Bayerischen Staatsministers Eric Beißwenger eine besondere Auszeichnung entgegenzunehmen: Die Europaurkunde der Bayerischen Staatsregierung. Eine Wertschätzung, die nur wenigen Schulen in Bayern zuteil wird, die sich in besonderem Maße für die Verständigung in Europa einsetzen.

Mit dabei waren neben vielen Schülerinnen und Schülern auch Vertreterinnen des Elternbeirats, die Verwaltungsmannschaft der Schule, die Vorsitzende des Fördervereins, Karin Schauer, der Regener Bürgermeister Andreas Kroner, viele in Europaprojekten engagierte Lehrkräfte, die Schulleitung, vertreten durch den Schulleiter Alexander Reimer und seinen Stellvertreter Dr. Matthias Böhm und die drei Schülersprecher Felix Gschneidinger, Leni Pfeffer und Maximilian Oswald, denen im Laufe des Nachmittags in der Allerheiligen-Hofkirche neben der Münchner Staatskanzlei noch die wichtigste Rolle zukommen sollte.

In München stießen zur Regener Delegation noch der Landrat des Landkreises Regen Dr. Ronny Raith, MdL Dr. Stefan Ebner und der Ministerialbeauftrage für die Niederbayerischen Realschulen Manfred Brodschelm, der sich sehr für die Bewerbung der Schule für diese Auszeichnung stark gemacht hatte.

Nach dem einleitenden Musikstück durch das Arcis-Saxophonquartett begrüßte der BR-Moderator Tilmann Schöberl, selbst gebürtiger Ostbayer, neben Vertretern der Ministerien für Europäisches und Unterricht und Kultus die Abordnungen der drei zu ehrenden Schulen und den Europaminister Eric Beißwenger. Dieser betonte in seinen Begrüßungsworten die Wichtigkeit der europäischen Arbeit der Schulen auf einer sich verändernden weltpolitischen Bühne. Auch im Hinblick auf die in Kürze anstehende Europawahl, bei der erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen dürfen, machte er deutlich, dass es sehr wichtig sei, dass man das, was man an Europa habe, zu schätzen wisse.

Im Anschluss fand eine kurze Podiumsdiskussion mit den drei Schulen und einer Vertreterin des Kultusministeriums statt, in der die Schulen ihre Beweggründe ihres Engagements in diesem Bereich darlegten. Matthias Böhm stellte für die Realschule Regen das Interesse der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Wenn sich die Politik Sorgen mache, dass diese Altersgruppe Parteien wähle, die den Wert der europäischen Einigung nicht schätzen würde, müsse man die Anliegen und Sorgen der Jugendlichen ernster nehmen und in ihnen eine wichtigere Rolle auch in regionalen und lokalen Entscheidungsprozessen einräumen.

Anschließend stellten sich die drei Schulen kurz vor. Für Regen startete Alexander Reimer als Schulleiter mit einem Rückblick auf das 2019 begonnene Europaengagement der Schule. Damals versuchte man durch das Alleinstellungsmerkmal der mit dem deutschen Lesepreis ausgezeichneten blickbewegungsmessungsbasierten Leseförderung attraktiv für ausländische Partner zu werden und dadurch an entsprechende EU-Fördergelder zu kommen. Dies gelang prompt und die umfangreiche Finanzierung der Schulaktivitäten im Ausland konnte durch das „Erasmus+“-Programm bereits bis ins Jahr 2027 sichergestellt werden.

Diese Aktivitäten wurden dann von jeweils an den Fahrten beteiligten Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Fabian Engstler erzählte kurzweilig von den Erlebnissen seiner Robotikgruppe, die sich schon in Finnland und zuhause spannende Wettkämpfe mit anderen Schulen geliefert hatte. Ragna Krumm berichtete von ihrem Aufenthalt am Polarkreis, bei dem sie schnell eine gemeinsame Sprache mit einem finnischen Cellospieler in der Musik gefunden hatte. Maria Pledl stellte eine Praktikumsfahrt nach Mittersill in Österreich dar und betonte, wie alle ihrer Vorrednerinnen und Vorredner, den Wert dieser Erfahrung, die sie im Ausland machen durfte.

Abschließend stellte die Lehrerin Kathrin Köck die Wirkungen dieser Erfahrungen auf die eigene Schule dar: So würden sich auch Räume an der eigenen Schule durch die pädagogischen Erfahrungen verändern, die man im Ausland gemacht habe. Resultat sei ein Makerspace an der Realschule, in dem die Realschülerinnen und -schüler problemlösend an Projekten arbeiten könnten. Es stünden verschiedene Hilfsmittel wie Lasercutter, 3D-Drucker, Plotter, Notebooks und Schoko-3D-Drucker zur Verfügung, die es ermöglichen würden, kreative und vielfältige Lösungen zu entwickeln. Das führe dazu, dass man den bisher stark geförderten MINT-Bereich um ein wesentliches Element, nämlich das Künstlerisch-Kreative erweitern könne. Dadurch steige der Spaß und die Spannung beim Lernen und die entsprechenden Stunden vergingen wie im Flug.

Schließlich folgte die Laudatio des Ministers auf die Regener Schule, in der er das vielfältige Engagement besonders würdigte. Übergeben wurden die Urkunde und die entsprechende Plakette dann an die Personen, die im Mittelpunkt des Bemühens liegen, die Schülerschaft. So nahmen Felix, Max und Leni voller Stolz stellvertretend für alle Lernenden an der Schule die Auszeichnung an diesem besonderen Ort entgegen. Die Fahrt zurück nach Regen wurde dann für die mit der Auszeichnung gestärkte Schulfamilie durch viele spannende Erzählungen und dem Schmieden von neuen Plänen sehr kurzweilig.