Zeitzeuge Karl-Heinz Döring berichtet über die DDR

Am vergangenen Mittwoch besuchte mit Karl-Heinz Döring ein feste Institution die Regener Realschule. Nicht nur, dass seine Tochter Anna vor einigen Jahren hier ihren Abschluss machte, sondern vor allem der jährliche Besuch als Zeitzeuge verbindet ihn mit der Siegfried-von-Vegesack-Realschule. Sein inneres Verlangen, Jugendlichen die Ereignisse in der ehemaligen DDR begreiflich zu machen, bringen ihn immer wieder hierher zurück. Und so bringt Döring den Schülerinnen und Schülern immer noch voller Leidenschaft die Geschichte der DDR näher und gibt dabei intime Einblicke in das Innenleben des Regimes, aber auch in sein eigenes. Denn es sind nicht nur skurrile Geschichten, die das Wirtschaftssystem als nicht alltagstauglich entlarven, sondern auch private, oft emotionsgeladene Episoden, die Herr Döring erzählt. Vom Fluchtversuch mit seinem Bruder oder dem Einsitzen bei der Stasi wegen politischen Witzen bei einer Feier.

Hellhörig wurden die Jugendlichen vor allem, als Döring erzählte, dass es über ihn eine Stasi-Akte gebe. Einblick in diese hat er jedoch bis heute nicht genommen. Zu groß sei die Angst zu erfahren, welche Familienangehörige oder Freunde ihn angeschwärzt haben könnten. Denn bis ins Erwachsenenalter habe er eine sehr kritische Haltung gegenüber dem Regime eingenommen. In der Öffentlichkeit durfte diese natürlich nicht zum Vorschein kommen. Der Mauerfall kam für ihn völlig überraschend. Noch heute bekommt er eine Gänsehaut, wenn er an den großen Tag denkt,
Viel zu schnell waren die Geschichtsstunden vorbei – und die Zehntklässler um wertvolle Informationen aus erster Hand reicher. Maximilian Oswald aus der Klasse 10b wurde für seine vielen, durchdachten Fragen vom Zeitzeugen sogar ein Originalstück aus der Berliner Mauer überreicht. Vielen Dank und bis zum nächsten Jahr!