Religiöse Toleranz als aktuelles Thema

Nathan der Weise

Neue Werkbühne München führte Lessings Klassiker der Welt- und Theaterliteratur  „Nathan“ auf

Kann ein über 200 Jahre altes Theaterstück junge Menschen fesseln? Das Hoftheater Bergkirchen mit seiner Adaption von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ erreichte dies am Dienstagvormittag bei den rund 150 Schülern der achten und neunten Jahrgangsstufe.

Lessing hat die religiöse Toleranz dem Andersgläubigen gegenüber in den Mittelpunkt seines zeitlosen Theaterstücks gestellt. Der Jude Nathan, der Moslem Sultan Saladin und der christliche Tempelherr schließen am Schluss des Stückes, welches 1187 in Jerusalem spielt, Freundschaft über die Grenzen der Religion hinweg.

Nur vier Darsteller stehen auf der Bühne, eine Figurenkonstellation der vertretenen drei Religionen. Gingen die Darsteller in ihren Rollen auf, war Lessing im Original zu hören. Waren sie Erzähler, so sprachen sie in moderner Sprache.

Niemand kann sich heute, bedingt durch die Medien, den weltweiten Auseinandersetzungen, den Debatten über Krieg und Frieden, über Aussöhnung und Toleranz gegenüber Andersdenkenden entziehen – niemand, auch die Schüler nicht.

Nathan der Weise

Der etwas „zeitgemäßere Touch“, mit dem die Theatergruppe das Stück versah, ließ die einstündige Aufführung sowohl für die Schüler und Schülerinnen als auch für die Lehrkräfte zu einem „kulturellen Schmankerl“ werden.