Corona führt zu zusätzlichem Programm
Umstellung auf die neue Schulart begleitet
Die Siegfried-von-Vegesack-Realschule in Regen reagiert auf festgestellte Lücken im Kompetenzprofil ihrer Schülerinnen und Schüler und setzt ein stark erweitertes Förderangebot auf. Nach einem ersten Ankommen begann für die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler sowie auch die anderen Mitglieder der Schulfamilie so etwas wie ein langsames Zurückkehren in den schulischen Alltag: Es ist kein Homeschooling oder eine Klassenteilung mehr nötig und mit dieser Woche fiel auch die Maskenpflicht am Sitzplatz. Damit setzt ein Stück weit die Normalität ein, doch das freudige Gefühl darüber trügt etwas, denn kleinere und größere Lücken, die nicht nur Wissensbereiche sondern auch Kompetenzen im sozialen Bereich betreffen, werden mehr und mehr sichtbar.
An dieser Stelle setzt das Förderprogramm der Realschule ein: Es basiert auf einer Anfangsdiagnostik in den Haupt- und Profilfächern, um Wissenslücken früh zu offenbaren. Diese Tests, die nicht bewertet werden, finden in diesen Tagen in allen Klassen statt. Außerdem wurden strukturierte Übergabegespräche zwischen den alten und neuen Klassenleitungen durchgeführt, um auch Schülerinnen und Schüler mit Problemen im Verhaltensbereich gut in das neue Schuljahr begleiten zu können.
Doch auch der Arbeitsalltag der Lernenden muss erst wieder in Tritt geraten oder sich gerade im Wechsel von der Grund- zur Realschule verändern. Vor allem das tägliche, selbstständige Wiederholen der Unterrichtsinhalte und das kontinuierliche Anfertigen der Hausaufgaben mit immer weniger Elternhilfe stellt so manchen vor größere Probleme.
Deshalb gibt es für die fünften Klassen dieses Jahr den üblichen Lernen-lernen-Kurs in etwas erweiterter Ausführung: Neben einem sportlich-sozialen Training gibt es einen Fair-netzen-Führerschein, der den Umgang mit neuen Medien, welche immer öfter auch Ausgangspunkt von Mobbing darstellen, übt. Auch werden die neuen Realschülerinnen und Realschüler im nun schon in der fünften Klasse beginnenden Informationstechnologieunterricht zeitnah befähigt, mit Programmen umzugehen, die für Onlineunterricht und virtuellen Kontakt zu den Lehrkräften benötigt werden.
Neu in diesem Jahr war auch ein spezielles Hausaufgabentraining am Nachmittag, das vom Mitglied der erweiterten Schulleitung, Beratungsrektorin Manuela Hilmer, initiiert wurde. Dabei trafen sich alle fünften Klassen zusammen mit vier Lehrkräften und ihren Tutoren am Nachmittag zu Workshops. Hier wurden die Themen Arbeitsplatzgestaltung, sinnvolle Reihenfolge der Hausaufgabenanfertigung und der Frage, wann und wie viel Eltern helfen dürfen, erarbeitet. Natürlich wurden dann gleich die „echten“ Hausaufgaben des Tages gemacht. Die Schulfamilie unterstützte den Nachmittag mit Getränken und vor allem den Tutoren, älteren Schülerinnen und Schülern, die die fünften Klassen ein ganzes Jahr begleiten. Sie gaben aus ihrem reichen Erfahrungsschatz Tipps für die Hausaufgaben und halfen beim Ankommen in der neuen Schule.
In der nächsten Zeit werden dann die diagnostizierten Lücken in spezielle Fördermaßnahmen auch für alle anderen Schülerinnen und Schüler „übersetzt“. Es werden vormittags Klassen in Kernfächern geteilt oder auch am Nachmittag spezielle Förderkurse angeboten. Außerdem gibt es ebenfalls über die Tutoren ein „Schüler-helfen-Schülern“-System, bei denen ältere den jüngeren Mitgliedern der Schulfamilie Nachhilfe geben, sodass so bald wie möglich wieder Normalität in die Schulfamilie der Siegfried-von-Vegesack-Realschule einziehen kann.