Mit Mut gegen Mobbing

Mutwelten Theater aus München gastiert an der Siegfried-von-Vegesack Realschule

Das Mutweltentheater aus München legte auch einen Stopp in an der Realschule in Regen ein. In ihrem Stück „Ein ganz normaler Tag“ zeigen zwei Schauspielerinnen, welche Mechanismen bei Mobbing wirksam werden. Wichtig ist es ihnen aber vor allem auch, einen Ausweg aus einer scheinbar ausweglosen Situation aufzuzeigen.
Das 30 minütige Stück zeigt die Geschichte der Schülerinnen Olivia und Tamara. Letztere kommt neu an die Schule und wird anfangs von Olivia ganz freundlich aufgenommen. Es stellt sich aber heraus, dass Tamara anfängt, gegen Olivia zu arbeiten. Der Konflikt eskaliert Schritt für Schritt. Am Ende fühlt sich Olivia von all ihren Freunden und auch den Lehrern allein gelassen. Sie hat Schlafstörungen und Angst vor der Schule. Schließlich kommt es zur direkten Konfrontation der Protagonistinnen. Im Streit werfen sich die beiden Mädchen einiges an den Kopf, aber sie haben erstmals den Mut, auch über ihre Gefühle zu sprechen. Das offene Ende lässt die Schülerinnen und Schüler mit vielen Fragen zurück.

Aber da treten die beiden Theaterpädagoginnen vor die Bühne und beginnen das Gesehene aufzuarbeiten. Gekonnt konstruieren sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Geschichte weiter, gehen darauf ein, welche Möglichkeiten und Gefahren sich ergeben. So zeigen sie den Jungen und Mädchen Wege auf, wie man sich sogar aus einer schlimmen Mobbingsituation befreien kann.
Mobbing bzw. Cybermobbing ist ein Problem, das deutschlandweit in der Altersgruppe der 12- 18-Jährigen seit Jahren rasant ansteigt. Seriöse Quellen gehen davon aus, dass ca. 20% aller Jugendlichen mindestens einmal Erfahrung mit einer Form von Mobbing gemacht haben.
Die Kinder der Region fit für die Herausforderungen der Zeit zu machen, hat sich der Verein Kiwanis zum Ziel gemacht. Ihrem Engagement ist es auch zu verdanken, dass das Mutweltentheater die Siegfried-von-Vegesack Realschule in Regen besuchte. Unterstützt wurde der Verein Kiwanis durch eine großzügige Spende der Stadt Regen.
Dass man die Schülerinnen und Schüler für dieses Problem sensibilisieren muss, steht außer Frage. Dass man das nicht an einem einzigen Tag schaffen kann, ist ebenfalls klar. Daher ist das Theaterstück gut eingebettet in das Anti-Mobbing-Konzept der Schule. Zu diesem Programm gehören verschiedene Präventionsmaßnahmen, die die Schüler während der gesamten Schulzeit durchlaufen sowie ein Interventionsprogramm, das greift, wenn sich abzeichnet, dass es zu Mobbing kommt oder kommen könnte. Ziel ist es, die Jungen und Mädchen stark zu machen. Denn wenn jeder einzelne sensibilisiert ist und mutig gegen Mobbing aufsteht, hat Mobbing keine Chance.