Schülerinnen und Schüler tauchen in die Welt der Politik ein

Wie entsteht ein neues Gesetz? Welche Partei kann am meisten Einfluss auf neue Gesetze nehmen? Wie überzeugt man die anderen Abgeordneten von seinen Ideen? All dies sind Dinge, welche sich die Schülerinnen und Schüler oft schwer vorstellen oder verstehen können.

Genau aus diesem Grund führte die Fachschaft Politik und Gesellschaft federführend unter Leitung von einem vierköpfigen CAP-Team mit allen 10. Klassen das Planspiel „Der Landtag sind wir!“ durch, welches der bayerische Landtag in Zusammenarbeit mit dem Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der Ludwig-Maximilian-Universität München anbietet.

Nach der Erklärung des Planspiels schlüpften die Jugendlichen in den zuvor zugewiesenen vier Fraktionen der Konservativen, Freien, Sozialen und Ökologen in die Rolle von Landtagsabgeordneten, deren Alter, Beruf und Wahlkreis vorgegeben waren. Ihren Vor- und Zunamen durften sich alle selbst ausdenken. Nachdem in der Fraktionssitzung ein/e Fraktions- und Ausschussvorsitzende/r gewählt wurde ging es auch gleich ans Diskutieren über den von den Konservativen eingereichten Gesetzesentwurf zur Bekämpfung der Jugendkriminalität in Bayern und der Festlegung der eigenen Forderungen. Diese hieß es dann so gut es geht in den bald darauffolgenden Sitzungen der vier Ausschüsse, in denen einzelne Vertreter aller Fraktionen zusammenkommen, für die eigene Partei durchzusetzen.

Nach circa vier Stunden begann die zweite Lesung. In dieser wurde von jeder Partei die kurz zuvor erarbeitete Abschlussrede gehalten, in denen noch einmal Änderungsanträge gestellt und mit den anderen Parteien „abgerechnet“ wurde. Zum Schluss rief die Landtagspräsidentin, welche in der ersten Plenarsitzung gewählt wurde, die Abgeordneten zur endgültigen Abstimmung über den im Vergleich zu Beginn doch etwas veränderten Gesetzesvorschlag im Plenum auf.

Bei einer Feedbackrunde ganz zum Schluss, gaben die allermeisten der Zehntklässler an, dass ihnen die Abläufe und Spielregeln, nach welchen der Gesetzgebungsprozess in Bayern läuft, um einiges klarer wurde und sie auch durch das Planspiel Eindrücke über die Arbeit von Abgeordneten erhalten haben.  Und noch eines stand für die Schülerinnen und Schüler zum Schluss fest: Politik ist nicht etwas, was von heute auf morgen geschehen kann, sondern es ist ein längerer Prozess mit vielen Diskussionen und Kompromissen.