Jugendoffizier klärt auf

Jugendoffizier

Tagtäglich gibt es neue Ereignisse im dem nicht einfach zu durchschauenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Die Auswirkungen waren und sind für jeden von uns spürbar und präsent: viele öffentliche Diskussionen über Waffenlieferungen oder die Aufnahme von Flüchtlingen, vermehrte Truppenbewegungen, Preissteigerungen, Gasknappheit, etc. Deutschland und die Welt wurde vor neue Herausforderungen gestellt.

Deshalb ist es wichtig und unabdingbar, dass man sich mit dieser Thematik auch vielschichtig auseinandersetzt und genau das haben die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen mit Hilfe des Hauptmanns Klaus Schedlbauer (Jugendoffizier für den Raum um Deggendorf) am 14.02. und 15.02.2023 gemacht.

Mit Hilfe einer Art Zeitreise in die Gesichte Russlands und in die ehemalige Sowjetunion und des sich Hineindenkens in die Sichtweisen verschiedener Länder wie z. B. Russland, Estland, Lettland und natürlich Deutschlands zeigte der Jugendoffizier allen Beteiligten auf, dass es für eine richtige Konfliktanalyse wichtig ist, sich ein umfassendes Bild darüber zu machen. So muss man nicht nur „neuere“ Ereignisse betrachten, sondern sich auch mit historischen, sozialen und ideologischen Aspekten auseinandersetzen, damit man die Hintergründe zur Entstehung des Konflikts wirklich richtig einordnen und abschätzen kann, welche Auswirkungen diese haben können.

Ausgehend von den zwei grundlegenden Fragestellungen, ob sich die NATO (obwohl die Ukraine kein Mitglied davon ist) in diesen Krieg einmischen soll und ob Deutschland und andere Länder Waffen an die Ukraine liefern sollen wurden viele Themen erörtert, die zur Zeit in der Bevölkerung viel diskutiert werden und zum Teil auch für Verunsicherung und Ängste sorgen: Wie einsatzfähig ist unsere Bundeswehr? Wie sieht es mit der technischen und auch personellen Ausstattung in der Bundeswehr aus? Was bedeutet das angekündigte Bundeswehrsondervermögen von 100 Mrd. Euro für die Bundeswehr? Welche Krisenreaktionspläne gibt es, falls unsere Infrastruktur (z. B. Internet, Pipelines, etc.) angegriffen wird? Was gibt es bei der Lieferung von Kriegswaffen an die Ukraine alles zu bedenken? Welche Länder verfügen über Atomwaffen? Welche Signalwirkung hätte es an Länder wie z. B. China, wenn wir „nichts“ tun?

Sehr anschaulich führte Klaus Schedlbauer den Schülerinnen und Schülern auch vor Augen, wie Fake News zu einer Gefahr für den sozialen Frieden in einer Gesellschaft werden können. Deshalb warnte der Jugendoffizier ausdrücklich davor, nicht alles zu glauben, was in den sozialen Medien verbreitet wird. Er appellierte an die Jugendlichen, wie wichtig es ist, sich über fundierte und vertrauenswürdige Quellen zu informieren.

Am Ende des Vortrages waren vor allem zwei Dinge klar: zum einen wie schnell Leben, Sicherheit und Freiheit gefährdet sein kann und zum anderen, dass es einer umfassenden Information, Recherche und Berücksichtigung von vielerlei Faktoren bedarf, bevor man Entscheidungen treffen kann. Aus diesen Gründen kommen der gegenseitigen Hilfe und der Zusammenarbeit von demokratischen Ländern eine wichtige Rolle zu. Aber nicht nur der Staat ist dazu aufgefordert, auch wir sollen und können einen Beitrag dazu leisten, in dem wir z. B. nicht in eine zu einseitige Betrachtung der Sachverhalte verfallen, sondern stets versuchen, nicht nur an uns zu denken, sondern auch an die Gemeinschaft in Europa und der Welt.

Heimerl Elke (StRinRS)