Überraschend gut geschlagen haben sich die Volleyballcracks der Realschule Regen beim hochkarätig besetzten Regionalentscheid Beachvolleyball in Grafenau am Mittwoch, den 28. Juni.

Das Turnier sah insgesamt drei Begegnungen vor, bei denen jeweils ein reines Jungenteam, ein reines Mädchenteam sowie ein Mixed an den Start gingen. Gegner für die Regener waren die das Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau, sowie das Comenius-Gymnasium Deggendorf, die beide mit zahlreichen Vereinsspielern besetzt waren und sich im Vorfeld gegen die Konkurrenz aus dem Landkreis, bzw. der Stadt durchsetzen konnten.

Gestärkt durch ein Trainingslager im Vorfeld konnten sich die Regener überraschend gegen das Comenius-Gymnasium durchsetzen. Dabei konnte das Mädchenteam um Natalie Brem und Mannschaftsführerin Emily Schneider, sowie das sehr überzeugend aufspielende Mixed-Team mit Elina Katzdobler und Nico Imre die Punkte für die Realschule einfahren. Da das Jungen-Team (Johannes Hoffmann, Cornelius Piermeier) ihre Partie leider verlor, endete die Partie 2:1.

Im zweiten Spiel gegen die Volleyball-Stützpunktschule war für die Regener zwar nichts zu holen, am Ende steht aber ein toller zweiter Platz für die WahlfachschülerInnen von Übungsleiter Sebastian Eibner, der sich sehr stolz auf die Leistung seines Teams zeigte. Die Gewinner-Mannschaft aus Grafenau, die ihre Spiele jeweils klar mit 3:0 gewann, vertritt Niederbayern nun beim Bezirksfinale.

Karl/Karel Klostermann, der als Sohn deutschstämmiger Eltern in tschechischer Sprache unter anderem Romane über unsere Mittelgebrigsregion des Böhmerwalds schrieb, setzte sich schon vor mehr als 100 Jahren für die Verständigung zwischen der Bevölkerung dieser beiden Länder ein. In jungen Jahren verbrachte Klostermann seine Sommerferien oft in Schlösselwald, einer Streusiedlung in der Näher der Ortschaft Srni/Rehberg nahe der Grenze zu Bayern. Dort werden auch für heutige Besucher noch viele Schauplätze seiner Romane direkt erlebbar.

Die Klasse 9C der Realschule in Regen hat vor einiger Zeit durch ein gemeinsames, durch den Böhmerwald inspiriertes Sterzessen mit Ossi Heindl, der als Krimiautor ebenfalls Karl Klostermann für sich und seine Werke entdeckt hat, und eigene Recherchen einen Einblick in das Alltagsleben der Zeit des Dichters bekommen. Dabei wurde das Interesse der Jugendlichen an dem Dichter und vor allem an den Lebensumständen der damals lebenden Personen weiter gestärkt. Somit stand nun folgerichtig als nächster Schritt ein Besuch der Originalschauplätze in Tschechien zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Partnerschule aus Horažďovice an.

Am ersten Tag wurde zum besseren Kennenlernen eine gemeinsame Kanufahrt auf der von Klostermann oft beschriebenen Ottawa unternommen, die dann am Schulort der tschechischen Schüler endete. Dabei waren auch schon gegenseitiges Helfen und Teamfähigkeit in zum Teil länderübergreifenden Booten gefragt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Partnerschule wurde dann in Gesprächen der nächste Tag vorbereitet, der dem Kern des Projekts, der Erstellung von Videomaterial für einen interaktiven Wanderweg, dienen sollte.

Nach einem Transfer nach Antýgl/Antigl, wo es noch einen alten künischen Freibauernhof aus Klostermanns Jugendzeit zu besichtigen gibt, schlugen die Regener dann vor Ort auf dem Campingplatz ihre Zelte auf, versorgten sich selbst am Lagerfeuer und besprachen den Ablauf des nächsten Tages. Dabei waren oft Fertigkeiten gefragt, die für Jugendliche in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sind und die sehr positiv auf das Gemeinschaftsgefühl und das Soziale der Gruppe wirken und – was am Wichtigsten ist – natürlich auch jede Menge Spaß machen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde dann am nächsten Tag an verschiedenen Stationen eines etwa fünf Kilometer langen Wanderwegs tschechische und deutsche Erklärvideos gedreht. Diese beschreiben Örtlichkeiten wie z.B. das Steinerne Haus, in dem Klostermann seine Urlaube verbrachte oder auch den Chinitz-Tettauer Schwemmkanal, der um 1800 vor Ort zum Holztransport, einer wichtigen Lebensgrundlage der damaligen Bevölkerung, angelegt wurde. Dieser stellt eine Umleitung des wilden, stark durch eindrucksvolle Felsen verblockten Vydra/Widra-Tals dar, die die Hauptkulisse des zukünftigen Wanderwegs bildet.

Dieser wird dann später mit einer kostenlosen App-Begleitung zu begehen sein. Nach dem Scannen einer QR-Codes lernt man so bei dieser Runde die Sehenswürdigkeiten durch die Schülervideos kennen. Am Ende kann man dann auf einem virtuellen schwarzen Brett eigene Fotos von seinen Eindrücken und Erlebnisse auf dem Weg hochladen.

So erhoffen sich beide Schulen, dass sie erfahren, was andere über diese Gegend und den Dichter denken, wie der Wanderweg ankommt und ob er die Zielgruppe auch erreicht, die komplizierterweise im jugendlichen Altersbereich liegt, die für die angesprochenen Themen wahrscheinlich eher schwer zu erreichen ist.

Um dieses erkannte Problem zu lösen, haben die Schülerinnen und Schüler die Idee aufgegriffen, einen kleinen Roman zu schreiben, der einen fiktiven Karel Klostermann in ihrem Alter von 15 Jahren zum Protagonisten wählt. Dieser Roman spielt an den Orten, die die Eckpunkte der Wanderung bilden. Damit wird auch ein Punkt aufgegriffen, der viele Leser der originalen Klostermannromane so fasziniert: Die Erlebbarkeit bei uns in der Nähe.

Hilfe beim Schreiben erhalten die Schülerinnen und Schüler dazu von einer Künstlichen Intelligenz, die den Prozess stark unterstützt und mit dem geplanten Plott (Szenenablauf) des Romans „gefüttert“ wird. Dann kann man Szenen ausformulieren lassen, die dann natürlich weiter überarbeitet und umgeschrieben werden müssen.

Somit wird die Wanderung im Optimalfall nicht nur zum Besuch historischer Orte, sondern zu einer Zeitreise mit einer Person, in die man sich zumindest altersmäßig hineinversetzen kann und mit der man mitfiebern kann.

Die damit verbundene Hoffnung ist, Klostermann und die Gegend auch besser für jüngere Leute zu erschließen. Ob dies gelingt, wird sich zeigen, wenn der Wanderweg im Herbst fertig ist. Bis dahin müssen die gedrehten Videos geschnitten und der Roman fertig geschrieben und ins Tschechische übersetzt werden.

Die hinter dem Projekt steckenden völkerverbindende Idee, die Klostermann selbst auch schon nicht ruhen ließ, hat den Bewertern der Europäischen Union so gut gefallen, dass die Kosten der Unternehmung vom „Erasmus+“-Programm komplett übernommen wurden und die Schülergruppen aus Tschechien und Bayern so wahrlich an diesem Projekt zusammenwachsen konnten.

Regener Realschüler trainierten in der Anlage Beachwell in Tschechien

Ende Juni machten sich 23 TeilnehmerInnen des Wahlfaches Volleyball zu einem Trainingslager in Pelhřimov, Tschechien auf, um mehr über Beachvolleyball zu erfahren. Begleitet wurden sie von der zweiten Konrektorin und Sportlehrerin Simone Üblacker sowie Organisator und Wahlfachleiter Sebastian Eibner. Das Camp sollte vor allem dazu dienen, im anstehenden schulweiten Regionalfinale gegen die Gymnasien aus Grafenau und Deggendorf bestehen zu können. In Regen ist Beachvolleyball-Training mit einer so großen Gruppe nicht möglich.

Die Anreise war aufgrund der kurvigen Routenführung zwar ein Abenteuer, aber erstmal angekommen konnte man aufgrund der hochprofessionellen Anlage samt Hotel seinen Augen kaum trauen. Die Familie Kozlov hat hier in Pelhřimov mit dem Beachwell-Areal ein wahres Beachvolleyball-Juwel erschaffen. Insgesamt vier perfekt gepflegte Plätze, zwei davon überdacht, ein Abenteuer-Minigolfplatz, ein Fitnessstudio, Wellness und sehr modern ausgestattete Zimmer empfingen die Regener SchülerInnen hier in Südmähren. Kein Wunder, dass Profis aus aller Welt, zuletzt das chinesische Nationalteam, sich hier auf anstehende Wettkämpfe vorbereiten und 2018 auch eine Europameisterschaft hier ausgetragen wurde.

Beste Voraussetzungen also für die Regener Volleyballcracks sich unter der professionellen Anleitung zweier perfekt ausgebildeter Trainer zu verbessern und zu trainieren. In insgesamt vier schweißtreibenden Einheiten brachten Neli und Christof den Jugendlichen die Grundtechniken, Spielformen und Regeln der Sportart näher und konnten sie dafür begeistern.

Drei Spieler (Hoffmann Johannes, 9b; Nico Imre 9c; Cornelius Piermeier 9c) durften dann sogar bei einem Turnier auf der Anlage teilnehmen und Cornelius Piermeier konnte dabei einen hervorragenden 5. Platz unter 18 TeilnehmerInnen erreichen!

Ein absolutes Highlight war allerdings das Training der dreimaligen Olympiateilnehmerin, Olympiafünften und ehemaligen Europameisterin Markéta Sluková-Nausch, die mit ihrer neuen Partnerin zeigte, wie elegant, schnell und intensiv professioneller Beachvolleyball sein kann.

Auch die Verpflegung und die romantische Altstadt wussten zu überzeugen, so dass es auf keinen Fall der letzte Besuch gewesen sein soll. Ein Dank gilt an dieser Stelle auch dem Förderverein, der die tolle Fahrt durch eine großzügige Spende ermöglichte.

 

Klasse 8d erkundet die Großstadt München

Zu einer wichtigen Kompetenz des Alltags gehört es, sich in einer fremden (Groß-) Stadt zurechtzufinden. Aus diesem Grund entstand die Idee, mit der Klasse 8d eine Fahrt nach München mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu unternehmen, die allerdings von den Schülerinnen selbst organisiert werden musste.

So wurden zunächst die entsprechenden Zugverbindungen mit Waldbahn und Deutscher Bahn herausgesucht. Dies war noch relativ einfach. Schwieriger wurde es, das geeignete und damit kostengünstigste Ticket für eine Gruppe zu finden. Doch auch diese Hürde meisterte die Gruppe gemeinsam.

Die Anreise klappte ohne Probleme. In München war dann ein Rundgang zu bedeutenden Sehenswürdigkeiten geplant. Immer zwei Schülerinnen mussten den Weg zu einem Etappenziel vorbereiten und dort angekommen auch kurz über die dortige Sehenswürdigkeit berichten. Teilweise sollte dazu das MVV-Netz genutzt werden, das zunächst nicht so leicht zu durchschauen war. Darüber hinaus erschwerten einige Baustellen im MVV-Schienennetz, die auch online nicht ersichtlich waren, das Zurechtkommen vor Ort. Doch trotz dieser Umstände konnten viele interessante Ziele erreicht werden: Königsplatz, Odeonsplatz, Siegestor, Englischer Garten, Friedensengel, Maximilianeum, Deutsches Museum und Isartor.

Nach diesem fast 9 Kilometer langen Rundgang durch die Münchner Innenstadt hatten sich alle bei sommerlich heißen Temperaturen eine kleine Pause verdient, die die meisten mit einem Eisbecher verbrachten.

Anschließend sollte es eigentlich nur noch auf dem schnellsten Weg nach Hause gehen. Wegen Personen auf den Gleisen konnte jedoch die geplante S-Bahn nicht genommen werden und die Gruppe musste schnellstmöglich auf Alternativen im MVV-Netz umschwenken, um den Zug in Richtung Bayerischer Wald noch zu erreichen. Im Laufschritt erreichte die Klasse noch rechtzeitig den Zug, doch dieser musste bis Freising einer langsameren S-Bahn hinterherfahren. Deswegen war es nicht möglich, die Anschluss-Waldbahn in Plattling pünktlich zu erreichen. Erschöpft, müde und mit einer Stunde Verspätung kam die Gruppe abends in Regen an.

Der Großstadt-Tag hätte sicher reibungsloser ablaufen können- ohne gesperrte Bahnstrecken, ohne blockierende Demonstranten („Klima-Kleber“) oder ohne Verspätungen der Bahn. Doch genau diese Widrigkeiten lehren, spontan reagieren zu können, sich auf Änderungen einstellen zu können und sich dabei nicht die gute Laune verderben zu lassen.

Corina Wandinger