Regener Realschülerin im Bayerischen Realschulstreichorchester

Nur wenn eine Schule ihre Talente erkennt, kann man diese auch fördern helfen. So geschehen mit der Schülerin Ragna Krumm von der Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen. Schon einige Zeit als großes Talent an der Realschule bekannt, hatte sie Proben ihres Könnens am Violoncello an die Auswahljury des Bayerischen Realschulstreicherorchesters geschickt. Ihre Bewerbung war auf Anhieb erfolgreich und sie fand sich in der ersten Reihe der Cellistinnen des bayerischen Orchesters wieder.

Es folgte eine dreitägige und sehr intensive Probenphase an der Hochschule für Musik in Nürnberg, die in einem Abschlusskonzert im dortigen großen Orchestersaal unter der Leitung von Prof. Dr. Guido J. Rumstadt ihren fulminanten Abschluss fand. Unterstützt wurden die jungen Talente aus allen Teilen Bayerns dabei von Profimusikern der Nürnberger Philharmoniker.

Zur Aufführung kamen am Samstag dabei sechs Werke von Klassik bis Moderne, von Verdi bis Queen. Am Ende eines begeisternden Musikabends stand lange anhaltender Applaus der angereisten Eltern aus den verschiedenen Regierungsbezirken sowie der anwesenden Ministerialbeauftragten und Schulleitungen für das Bayerische Realschulstreichorchester und die Cellistin Ragna Krumm aus Rinchnach.

Im Anschluss erhielt sie wie alle Beteiligten aus der Hand von Ministerialrätin Birgit Huber eine Urkunde, die das Talent und die Mühen der Vorbereitung aller Schülerinnen und Schüler auf der Konzertbühne würdigt. Es wurden Leistungen gezeigt, die angesichts der knappen Vorbereitungszeit wirklich erstaunlich seien, so die Ministerialrätin.

Schulleiter Alexander Reimer, der ebenfalls dem Konzert beiwohnte, zeigte sich beeindruckt und überzeugt, dass die Bestenförderung an der Realschule Regen ebenfalls ihren Platz haben müsse. Ragna Krumm sei sicher nicht das einzige Beispiel, dass unter den Schülerinnen und Schülern der Realschule Regen Talente schlummern, die zu wecken und zu fördern es sicher wert sei, so der Schulleiter und fügt an, dass Ragna sehr bald mit Ihrem Cello im Rahmen des „Erasmus+“-Programms einer Einladung nach Finnland folgen könne. Dort dürfe sie dann mit dem dortigen Schulorchester proben und auftreten.

Exzellenz und Nachhaltigkeit in der Berufsorientierung zertifiziert

Die Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen ist stolz auf ihre erneute Auszeichnung mit dem Berufswahlsiegel. Die Rezertifizierung würdigt das herausragende und nachhaltige Angebot zur Berufsorientierung und Vorbereitung der Schüler auf ihre berufliche und schulische Zukunft.

Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt, die Schüler nicht nur auf den nationalen, sondern auch auf den globalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dies spiegelt sich in ihrem ganzheitlichen Ansatz wider, der die individuellen Fähigkeiten und Interessen der Schüler berücksichtigt.

Was die Schule laut dem Beurteilungsgremium im besonderen Maße auszeichnet, ist die Tatsache, dass die Berufsorientierungsangebote fest in den Schulalltag integriert sind. Dies ermöglicht es den Schülern, kontinuierlich an Workshops, Praktika und anderen Aktivitäten teilzunehmen, die ihre beruflichen Fähigkeiten stärken.

Die Schule hat enge Beziehungen zu lokalen Unternehmen und Organisationen aufgebaut, um den Schülern wertvolle Einblicke in die Arbeitswelt zu bieten. Die Zusammenarbeit mit Partnern im Landkreis und darüber hinaus hat dazu beigetragen, realistische Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu gewinnen.

In der Laudatio des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft wird eine breite Palette von Angeboten zur Berufsorientierung, einschließlich Praktika, Beratung, Bewerbungstraining und Entrepreneurship-Programmen gelobt. Diese vielfältigen Angebote sorgen dafür, dass jeder Schüler die Unterstützung erhält, die er oder sie benötigt.

Die Schule hat sich ebenso erfolgreich um die Teilnahme am „Erasmus+“-Programm beworben, was den Lernenden die Möglichkeit bietet, Praktika im europäischen Ausland zu absolvieren und internationaler Erfahrungen zu sammeln, um so auch interkulturellen Kompetenzen zu entwickeln.

„Die Rezertifizierung des Berufswahlsiegels ist eine Anerkennung für ihre harte Arbeit und ihr Engagement, die nächsten Generationen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft vorzubereiten.“, so Fachschaftsleiter Martin Wenzl.

 

Unter Leitung der beiden Verbindungslehrkräfte Marina Hafner und Sebastian Eibner wurden neue Schülervertreter gewählt. Dies sind Felix Gschneidinger (10C), Max Oswald (10B) und Leni Pfeffer (10B). Die gesamte Schulfamilie gratuliert zur gewonnenen Wahl.

Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der Realschule Regen üben und erleben Demokratie

Gleich seit Beginn des neuen Schuljahres hieß es für die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen der Staatlichen Realschule Regen sich mit dem auf den ersten Blick nicht ganz so einfach erscheinenden Thema „Wählen“ zu beschäftigen.

Dazu setzten sich die Jugendlichen im Rahmen des Faches Politik und Gesellschaft zusammen mit ihren Lehrerinnen Elke Heimerl und Sabrina Schiermeier damit auseinander, wie und wo man sich über die Ziele und Inhalte der Wahlprogramme der einzelnen Parteien informieren kann, welche Bedeutung eigentlich die „Kreuzchen“ auf den Stimmzetteln haben, wie wichtig es ist, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und vieles mehr. Ein paar der Zehntklässlerinnen und Zehntklässler bekamen durch die freiwillige Übernahme der großen Aufgabe des Wahlvorstandes vertiefte Einblicke über den Gesamtablauf einer Wahl.

Den Höhepunkt dieser „Juniorwahl“ bildete am 05.10.2023 der Gang zur Urne. Dafür schlüpften die Jugendlichen in die Rolle von erwachsenen Wahlberechtigten. Nach Vorlage der Wahlbenachrichtigungskarte bekam jede Schülerin und jeder Schüler den Wahlzettel und verschwanden nach und nach in der Wahlkabine, gaben ihre Erst- und Zweitstimme ab und warfen diese anschließend in die versiegelte Wahlurne.

Nachdem die letzte Klasse gewählt hatte, schloss das Wahllokal. 82 Juniorwählerinnen und -wähler hatten an der Realschule von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht und kein Stimmzettel war ungültig. Nach Auszählung der Erst- und Zweitstimmen stand das Ergebnis der Realschule Regen fest. Bei den Erststimmen entfielen 41,5 % auf Atzinger Oskar (AfD), 24,04 % auf Dr. Ebner Stefan (CSU) und ebenfalls 24,4 % auf Behringer Martin (FW). Bei den Zweitstimmen sah es etwas anders aus: hier kamen die Freien Wähler auf 34,1 % der Stimmen, die AfD auf 28,0 % und die CSU auf 25, 6 %.  Alle anderen angetretenen Parteien waren bei beiden Stimmen unter 5 %. Rechnet man Erst- und Zweitstimme zusammen, ergibt sich folgendes Bild für die Realschule Regen: 34,8 % für die AfD, 29,3 % für die Freien Wähler und 25,0 % für die CSU.

Am Abend des realen Wahlsonntags, 08. Oktober wurde auch das Ergebnis aller Junior-Wähler in Bayern unter www.juniorwahl.de veröffentlicht. Sogar Schülerinnen und Schüler, welche von sich behaupteten, dass sie Politik nicht wirklich interessiere, waren sowohl auf das Ergebnis der Juniorwahl als auch der echten Wahl gespannt, welches im Unterricht nachbesprochen wird.

Lilli Neumeier, eine der Wahlhelferinnen fasste ihre Erfahrungen zur Juniorwahl folgendermaßen zusammen: „Es ist toll, schon vorab einmal praktisch zu erfahren, wie wählen geht und was da alles dahintersteckt und wie wichtig es ist, dass man sich vorher umfassend über Parteien, Kandidaten und ihre Ziele informiert, bevor man sein Kreuzchen setzt. Ich fühle mich nun schon viel sicherer, wenn ich dann mal wirklich meine Stimmen abgeben darf.“

Fortbildung der besonderen Art

Einer der Schwerpunkte des Sozialwesen-Unterrichts ist das Kennenlernen von Berufen im sozialen Bereich. Dies geschieht einerseits durch das Vorstellen verschiedener Berufsbilder (z.B. Heilerziehungspfleger oder Hebamme). Andererseits leisten Schüler aus diesem Zweig jeweils in der achten und neunten Jahrgangsstufe verpflichtend ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung ab. Dabei fällt die Entscheidung oft auf einen Kindergarten oder eine Arztpraxis. Der Schritt in die Pflege fällt den meisten allerdings eher schwer. Zu groß sind die Vorurteile, die in den Köpfen kursieren. Besonders die Arbeit mit alten Menschen ist mit vielen Klischees behaftet. Aus diesem Grund entstand die Idee, als Lehrkraft ein Praktikum in einem Altenheim abzuleisten, um hoffentlich die vielen Vorbehalte der Schülerschaft aus erster Hand ausräumen zu können. Möglich ist dies durch eine Maßnahme aus dem Modus-21-Katalog, der es Schulen unter anderem erlaubt, Lehrkräfte für mehrere Tage für ein Hineinschnuppern in einen anderen Berufsalltag freizustellen.

Die Arbeitswoche war aufgeteilt in eine dreitägige Mitarbeit in der Pflege und eine zweitägige Mitarbeit in der Betreuung. Begonnen wurde am Montag um 6 Uhr morgens mit dem Frühdienst in der Pflege. Als Begleitung einer Pflegefachkraft mussten die Morgenarbeiten erledigt werden. Dabei teilen sich die diensthabenden Pflegekräfte die Station untereinander auf. Je nach Pflegegrad- je höher der Pflegegrad umso mehr Zeit wird für die Betreuung des Bewohners eingeplant- muss eine Pflegekraft bis zu sechs Bewohner am Morgen versorgen. Dies beinhaltet Aufwecken, Hilfe beim Waschen und Ankleiden und Machen des Bettes. Normalerweise hat jeder Bewohner einmal pro Woche Badetag. Dies bedeutet, dass je nach Wunsch entweder auf dem Zimmer geduscht oder gebadet wird. Zum Baden steht der Station ein Pflegebad zur Verfügung, in dem der Bewohner über einen besonderen Hebesitz in eine höhenverstellbare Badewanne gesetzt werden kann. Dies gibt dem Bewohner einerseits ein Gefühl von Sicherheit, andererseits ermöglicht er ein rückenschonendes Arbeiten. Nach der Weckrunde, bei der selbstverständlich auch auf die Langschläfer geachtet wird, steht das Verteilen des Frühstücks an. Einige Bewohner nehmen das Frühstück auf dem Zimmer ein und brauchen dabei keine bis wenig Unterstützung. Andere wiederum benötigen Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme oder wollen in Gesellschaft ihre Mahlzeiten einnehmen. Auch Ausgabe von Medikamenten, Messen der Zuckerwerte bei Diabetikern und Unterstützung beim Toilettengang gehören zur Morgenroutine. Weiterhin müssen sämtliche Tätigkeiten am und mit dem Bewohner von jeder Pflegekraft dokumentiert werden. Auch hauswirtschaftliche Arbeiten wie das Wegbringen der Schmutzwäsche und das Einsortieren der frisch gewaschenen Wäsche in die Schränke der Bewohner fallen in den Aufgabenbereich des Frühdienstes. Gegen 11 Uhr stehen die Vorbereitungen für das Mittagessen an. Diese verlaufen ähnlich wie beim Frühstück. Auch hier wird bei bestimmten Bewohnern (z.B. bei unerklärlicher Gewichtsabnahme) sehr genau beobachtet, ob ausreichend gegessen wird. Dies muss ebenfalls dokumentiert werden. Am Ende des Frühdienstes erfolgt noch das Übergabegespräch an die Pflegekräfte des Spätdienstes, damit diese über besondere Vorkommnisse informiert sind.

Das Aufgabenspektrum im Betreuungsdienst unterscheidet sich grundlegend von den Aufgaben der Pflegekräfte. Im Betreuungsdienst arbeiten überwiegend Pflegekräfte, die eine Zusatzausbildung für Betreuungstätigkeiten abgeleistet haben, aber auch eine Ergotherapeutin unterstützt das Team. Der Arbeitstag des Betreuungsteams beginnt etwas später mit dem Einnehmen des Frühstücks der Bewohner. Beim Frühstück werden vor allem demente Bewohner bei der Nahrungsaufnahme unterstützt. Nach dem Frühstück erfolgt in der Regel eine so genannte Einzelbetreuung. Hierbei müssen die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Bewohners beachtet werden. Während ein Bewohner mit einem Mühle-Spiel in Sachen Konzentrationsfähigkeit gefördert wird, wird eine andere Bewohnerin mit einem Gehtraining unterstützt. Auch Vorlesen, sich unterhalten oder eine kleine Ausfahrt mit dem Rollstuhl können Möglichkeiten sein, mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen. Dabei geht es beim Betreuungsangebot nicht um ein reines Beschäftigen der Bewohner. Im Gegenteil: Jede Aktion zielt darauf ab, das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit oder die körperliche Mobilität solange wie möglich zu erhalten und natürlich den Heimalltag so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Jeden Tag bietet das Altenheim sowohl vormittags als auch nachmittags ein Gruppenangebot an. Möglich sind Singstunden, Bastel- oder Malstunden, Bingospiele, Gedächtnisspiele mit Märchen, Sprichwörtern oder Gedichten, Arbeiten in der Werkstatt oder Kegeln (nach Rollstuhl- und Rollator-Gruppe getrennt). Besondere Highlights sind dabei natürlich Feste, die regelmäßig gefeiert werden. So fand in dieser Woche eine Geburtstagsfeier für die Geburtstagskinder der Monate Juli bis September statt. Alle interessierten Bewohner trafen sich dazu in der festlich geschmückten Cafeteria. Die Jubilare nahmen dabei selbstverständlich einen Ehrenplatz ein. Die Bewohner hörten Gedichte und sangen bei dem Schlager „Liebling, du kannst nicht immer 17 sein“ eifrig mit, um sich anschließend Kaffee und Torte schmecken zu lassen.

Am Ende der Woche stellt sich natürlich die Frage, ob ein Praktikum einer Lehrkraft in einem vollkommen anderen Berufszweig eine sinnvolle Art der Fortbildung ist. Ziel einer Fortbildung sollte unter anderem schließlich sein, dass für den eigenen Unterricht neue Impulse geliefert werden. Dies kann in diesem Fall eindeutig bestätigt werden. Für die Vorbereitung der Schüler auf das Praktikum im Fach Sozialwesen in der 8. und 9. Jahrgangsstufe ist nun eine viel konkretere Unterstützung möglich. Weiterhin sind die Inhalte der Berufsbilder „Ergotherapeut“ oder „Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege“ nun keine theoretischen Fakten mehr, sondern die Lehrkraft kann aus erster Hand vom Arbeitsalltag berichten. Außerdem hat nun das Thema „Demenz“, das im Lehrplan der 9. Klasse verankert ist, deutlich mehr an praktischem Inhalt gewonnen.

Allen, die dieses Praktikum ermöglicht haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Besonders natürlich dem kompletten Team des Caritas Wohn- und Pflegezentrum Hengersberg, das sich auf dieses eher ungewöhnliche Experiment, eine Lehrerin bei sich mitarbeiten zu lassen, eingelassen hat.

Corina Wandinger