TfK –Verein und Rohde & Schwarz helfen mit Personal und Know how

Die Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen bietet als MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) – Schule seit mehreren Jahren Technikkurse zur Förderung dieses Bereichs an. Diese SET (Schüler entdecken Technik)  – Kurse werden vom Verein TfK (Technik für Kinder) ermöglicht, der Bausätze liefert und regionale Unternehmen mit ins Boot holt, die wiederum qualifizierte Tutoren zur Durchführung der Kurse an die Schulen abstellen. Mit seinen Kursen will der TfK-Verein Kinder und Jugendliche für Technik begeistern und so den technischen Nachwuchs fördern.

So konnte seit November vergangenen Jahres die mathematisch-technische Klasse 7A an einem Fortgeschrittenenkurs, der Vorkenntnisse voraussetzt, teilnehmen. An sechs Nachmittagen wurden unter fachkundiger Anleitung der Azubis Emilia Lobmeier, Martin Wenig und Korbinian Kroner der langjährigen Partnerfirma Rohde und Schwarz anspruchsvolle elektronische Bausätze gelötet. Dabei merkten die Schüler schnell, dass man dabei eine ruhige Hand braucht, und dass bereits ein kleines, falsch eingebautes Bauteil dazu führt, dass die Sirene stumm bleibt oder die LED am Ende nicht leuchtet.

Alle 20 Schüler der mathematisch, naturwissenschaftlich, technischen Wahlpflichtfächergruppe I konnten aber am Ende des Kurses einen Stimmenverzerrer, ein LED-Lauflicht, eine Alarmanlage fürs Kinderzimmer und einen Klatschschalter mit nachhause nehmen. Ganz eifrige und schnelle Schüler konnten vom Löten nicht genug bekommen und schafften sogar noch einen weiteren Bausatz.

Selbstverständlich durften die Schüler ihre technischen Wunderwerke sowie eine Urkunde mit nach Hause nehmen. Diese Erinnerungsstücke und die positiven Erfahrungen des Kurses bestärken sicherlich einige Schüler bei ihrer zukünftigen Ausbildungs- bzw. Berufswahl sich für die technische Branche und die lokal ansässigen Betriebe zu entscheiden. Zum Schluss bedankten sich die Kinder mit viel Applaus bei den Azubis der Firma Rohde und Schwarz aus Teisnach, die alles schülergerecht erklärten und jederzeit, trotz der hohen Teilnehmerzahl, mit Rat und Tat zur Stelle waren, wenn Hilfe benötigt wurde.

Die Klassen 7 a und 8 a des naturwissenschaftlichen Zweigs der Realschule Regen besuchten am 06.02.2024 mit den Lehrkräften Christian Ederer und Stefan Aigner das „Bayerwald Xperium“ in Sankt Englmar, um Naturgesetze und -phänomene mit allen Sinnen kennen zu lernen. Der Tag begann zunächst mit einer Führung durch die Elemente Wasser und Luft. Anschließend wurde eher allgemeine physikalische Konzepte, vor allem in den Bereichen Kraftwandlung, Hebelwirkung und Schwingungen, anschaulich erklärt. Schlussendlich durften die Schülerinnen und Schüler im Bereich der Sinne interessante visuelle und akustische Experimente durchführen und spannende Entdeckungen machen. Nach der Führung hatten die Jugendlichen Zeit zur freien Verfügung, die genutzt wurde, um die verschiedenen Teilbereiche der Physik genauer zu erkunden. Als Schüler konnte man in dieser Zeit viele Versuche selbst ausprobieren und sich den physikalischen Hintergrund anhand von Erklärtafeln erläutern lassen. Zusätzlich gab es eine Vielzahl an Knobelspielen aus naturwissenschaftlichen Bereichen, die mit System und Geschick gelöst werden wollten. Nach einem faszinierenden Vormittag des forschenden Lernens mit viel Spaß, Neugier und Eigeninitiative machten sich die Klassen wieder auf den Heimweg.

Die berufliche Zukunft macht schon zum dritten Mal Halt an der Realschule Regen: im Infotruck der Metall- und Elektroindustrie (M+E – Truck). Die Fachschaft Physik ermöglicht den Schülerinnen und Schüler der 8. Und 9. Klassen verschiedene Tätigkeitsfelder und Ausbildungsberufe im Bereich Metall- und Elektroindustrie kennenzulernen und dabei auch Interessen zu wecken.

Hierbei geht es ebenso informativ wie praktisch zu: in der unteren Etage des Trucks können die Schüler mit anschaulichen Stationen zum Experimentieren die Technik selbst erleben, beispielsweise das Programmieren einer CNC-Maschine oder das Fräsen eines Werkstücks. Auch Fragen, wie ein Aufzug gesteuert wird oder mit welchen Elektronik-Bausteinen eine Lampe zum Leuchten gebracht wird, können in diesem Truck experimentell erforscht werden. In der zweiten Fahrzeugebene ist Platz für Berufskundeunterricht. Das Highlight des M+E Trucks ist der Multitouchtable, an dem mehrere Schülerinnen und Schüler gleichzeitig Arbeitsplätze und Berufe in der Region erkunden können.

Das Fazit aller Beteiligten: „Der Truck ist eine sehr gute Gelegenheit, die Schülerinnen und Schüler für Technik im Allgemeinen und für eine Ausbildung in der Metall- und Elektrobranche zu begeistern. Der Besuch des Trucks sollte in den nächsten Jahren auf jeden Fall beibehalten werden!“

Die Klassen 9 a und 10 a besuchten mit ihren Physiklehrerkräften Herrn Ederer und Frau Frank-Hanus am 19. Dezember 2023 das Deutschen Museum, um über die Schule hinaus, das Wissen auf die bevorstehende Abschlussprüfung im Juni zu erweitern bzw. zu vertiefen. Der Tag in München startete mit einer Führung im Bereich Atomphysik. Anschließend hatten die Schüler Zeit zur freien Verfügung, die genutzt wurde, um andere Teilbereiche der Physik genauer zu erkunden. Als Schüler konnte man in dieser Zeit viele Versuche selbst ausprobieren und sich den physikalischen Hintergrund anhand von Schaubildern erklären lassen. Ein besonderes Highlight war die Vorführung zum Thema flüssiger Stickstoff. Dabei konnte man Versuche, wie den Leidenfrost-Effekt oder die Stickstoff Fontäne, hautnah miterleben, welche viel Begeisterung bei den Zuschauern auslösten. Mit diesem Highlight ging der Tag im Deutschen Museum dem Ende zu und man machte sich wieder auf den Heimweg.

Finnische Partnerschule erneut zu Gast an der Siegfried-von-Vegesack-Realschule

Seit bereits vier Jahren findet ein regelmäßiger Austausch zwischen der Rajakylä-Schule aus dem nord-finnischen Oulu und der Realschule statt. Den Regenern geht es dabei hauptsächlich darum, auf pädagogischem Gebiet von den bei vielen OECD-Vergleichsstudien erfolgreichen Finnen zu lernen, diese wiederum sind an der Regener Leseförderung und den Schulentwicklungsideen interessiert.

Neben Konrektorin Essi Vuopala besuchten dieses Mal auch zwei Lehrkräfte aus MINT-Klassen, sowie vier talentierte Robotikschüler die Regener Partnerschule. Nachdem man sich bereits zuvor in einer Videokonferenz kennengelernt hatte, waren die ersten Hemmnisse der Begegnung mit der jeweils anderen Kultur sowohl auf Lehrer- als auch auf Schülerseite schnell abgebaut und mit der Arbeit am gemeinsamen Robotikprojekt konnte begonnen werde. Zunächste stellte jede Schule Ihre Robotiksysteme und typische Aufgabenstellungen der jeweiligen Länder vor. Anschließend wurden von den finnischen und deutschen Lehrkräften in Zusammenarbeit mit den Schülern die Regeln für einen Abschlusswettkampf festgelegt, der dann über eineinhalb Tage vorbereitet wurde. Das besondere an dieser Art des Lernens ist es, im Team auf die Lösung für ein speziell gestelltes Problem zu kommen. Das steigert die Motivation und Kreativität und überwindet rasch die Fächer- und Ländergrenzen.

Schließlich fand dann am Donnerstag der Robotor-Sumō-Wettkampf als Abschluss des Lernprogramms der Schüler statt. Dabei mussten selbst gebaute und programmierte Robotor autonom einen anderen Robotor in einem Kreis erkennen, ansteuern und aus diesem Sumō-Feld   drängen. Dazu mussten Sensoren den Kreisrand und den Gegner erkennen und die verbauten Elektromotoren perfekt ansteuern. Jedoch ist die Größe der Roboter begrenzt und die Taktik wird dann von den physikalischen Gegebenheiten bestimmt. Die beiden Regener Teams setzten dabei auf ein möglichst hohes Gewicht über der Antriebsachse, was allerdings die Wartung des Robotors zwischen den Runden erschwerte. Trotz Verlust eines nicht essentiellen Steuerreifens setzte sich dieses Konzept durch und die Teams aus dem Norden hatten das Nachsehen.

Doch entscheidender als der Wettkampfsieg war der gegenseitige Austausch und die Zusammenarbeit. So stellten die Finnen auch Ideen vor, die einem Team aus älteren Schülern aus ihrer Schule im letzten Jahr nach mehreren erfolgreichen Qualifikationsrunden die Teilnahme an der Schulrobotik-WM in Dallas ermöglichte.

Auf Lehrerseite wurden in den Tagen des Besuchs die weiteren Pläne für die Zukunft besprochen. Dabei ging es wesentlich darum, weiteren Schülerinnen und Schülern diese Begegnungserfahrung durch eine Ausweitung der Aktivitäten auf den musisch-kreativen Bereich zu ermöglichen. Außerdem wurden zusammen grundlegende Überlegungen angestellt, wie den Herausforderungen, die auch die letzte PISA-Studie aufgedeckt hat, in Zukunft begegnet werden kann. Neben dem Umgang mit Corona-Folgen waren auch individuelle Förderkonzepte und Impulse für die Schulentwicklung wichtige Themen. Die Rahmenbedingungen sind dabei sehr gut, da beide Schulen mindestens bis zum Jahr 2027 von der EU finanziell gefördert werden und bei den Aufenthalten im Ausland so keine Kosten anfallen.

Abgerundet wurde der Aufenthalt der finnischen Gäste durch einen Besuch des Deutschen Museums in München, eine Wanderung in der näheren Umgebung von Regen und einem Besuch am Waldwipfelweg in Maibrunn. Dabei fanden auch die beiden Gruppen schneller zusammen. Die bayerischen Lehrkräfte konnten die legendären finnischen Salmiakki-Bonbons probieren und die finnischen Schülern lernten beim gemeinsamen Abendessen „Neunerln“ von den bayerischen Partnern. Schließlich war die Lernkurve so steil, dass ihnen sogar die Revanche für den verlorenen Robotikwettkampf gelang. Alles in allem gewannen die Finnen so gewinnbringende Eindrücke, dass sie noch während ihres Aufenthalts im Landkreis Regen Pläne schmiedeten, wie sie an diese Tage beim Gegenbesuch der Regener in Finnland anknüpfen können.

„Hoch hinaus“ ging es für die Schüler des Wahlfachs Robotik in den letzten Wochen des laufenden Schuljahres, da Lehrkraft Sebastian Keller den Modellflugsportclub Zell e. V. in die Realschule Regen einlud. Prof. Dr.-Ing. Christoph Rappl, selbst Vereinsmitglied und zudem Professor an der Technischen Hochschule Deggendorf (Kooperationspartner der Realschule im MINT-Bereich), besuchte das Wahlfach, um zusammen mit den Schülern Flugmodelle zu bauen. Zunächst erläuterte Prof. Rappl den technikbegeisterten Jungs in einer kurzen Theorieeinheit die physikalischen Grundlagen zum Thema Aerodynamik. Dabei erklärte er unter anderem, wie sich ein Flugzeug überhaupt in die Luft erheben und sich dort bewegen kann.

Anschließend konnten sich die Schüler durch den Bau eines eigenen, sogenannten „Rookie“-Fliegers auch praktisch mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei handelt es sich um ein kleines Modellflugzeug bestehend aus Styropor. Es verfügt über einen kleinen Elektroantrieb, der über einen mit Batterien aufgeladenen Kondensator betrieben wird. Den restlichen Nachmittag lang wurden daher Rumpf, Flügel, Höhen- und Seitenleitwerk zusammengeklebt und Elektromotoren, Kondensatoren, Kabel und Karbonstangen an den Rookies befestigt.

Natürlich mussten die selbstgebauten Flieger auch getestet werden und so verlegte man bei einem zweiten Termin das Wahlfach Robotik kurzerhand ins Freie. Nach einer kurzen Einweisung durch Herrn Rappl, anhand welcher Kniffe die Flügel optimiert werden können, probierten die Schüler ihre Modelle aus. Diese flogen dabei die wildesten Kunstmanöver, Schleifen, Loopings oder auch einfach nur schnurgeradeaus. Die Robotiker lernten schnell, dass die reine Motorleistung nicht alleinentscheidend ist, sondern eine präzise Einstellung der Höhen- und Seitenruder ebenfalls von großer Bedeutung ist. Zum Abschluss der Aktion veranstaltete man einen kleinen „Flugzeit“-Wettbewerb. Dank der Tipps des Profimodellfliegers Herrn Rappl konnten viele Schüler ihre Modelle so gut einstellen, dass sie rasch an Höhe gewannen und sogar teils recht schnell außer Sichtweite waren, aber zum Glück wieder gefunden werden konnten.

In der anschließenden Siegerehrung bekamen alle Schüler Urkunden und die vier Bestplatzierten sogar eine Einladung des Modellflugsportclub Vereins zum assistierten „Lehrer-Schüler-Fliegen“ mit den großen Fliegern. Durch diese Aktion konnte der Modellflugclub hoffentlich einige neue Flug-Fans für ihr Hobby gewinnen. Das Wahlfach Robotik der Realschule Regen bedankt sich herzlich beim Modellflugsportclub Zell e. V. für diesen interessanten Exkurs und die Unterstützung durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Christoph Rappl.

 

Bereits Anfang Mai qualifizierte sich das Team „RoboterKI“ der Realschule Regen, bestehend aus den Schülern Kilian Wiese (7a) und Max Stiglbauer (8a), durch ihren Sieg beim niederbayerischen Robotik-Wettkampf in Plattling für die bayerische Meisterschaft in Amberg.

Dort traten am 04.07.2023 insgesamt 28 Teams aus ganz Bayern im Kongresszentrum im Finale gegeneinander an. Die Besten aus den zwei Kategorien „Schwierigkeitsgrad Einsteiger“ und „Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene“ sollten dabei ermittelt werden. Das Turnier war ähnlich wie der Vorentscheid aufgebaut und so folgten nach der Begrüßung durch Organisator Klaus Luber zwei Durchgänge, vor denen die Mannschaften noch einmal jeweils eine einstündige Testphase zur Verfügung hatten, um Justierungen vorzunehmen und die Lichtverhältnisse für die Sensoren zu überprüfen.

Voller Tatendrang und Ehrgeiz entwickelten die Schüler schon im Vorfeld sowohl im Wahlfach Robotik als auch in Eigenregie zuhause ihren Programmcode weiter, sodass die bereits ausgezeichnete Leistung der niederbayerischen Ausscheidung noch übertroffen werden konnte. Am Roboter selbst wurden aber keine Umbauten durchgeführt, da sich das Konzept zur Lösung des gestellten Problems bereits bewährt hatte.

Doch trotz der Bestzeiten und voller Punktzahl in den Testläufen im Wahlfach unterliefen „RoboterKI“ am Finaltag leider zwei fehlerbehaftete Durchgänge, sodass die Regener Jungs am Ende einen zufriedenstellenden 13. Platz belegten. Den Einsteiger-Wettbewerb gewannen die Teilnehmer der Realschule Marktheidenfeld aus Unterfranken, Sieger bei den Fortgeschrittenen wurde das Mädchen-Team der Ursulinen-Realschule Landshut.

Insgesamt sind im gesamten Bundesland über 160 Mannschaften angetreten, womit Kilian und Max im Robotik-Bereich zu den besten 10 % in ganz Bayern zählen – für die erste Teilnahme an der Robotik-Meisterschaft bayerischer Realschulen eine hervorragende und eindrucksvolle Leistung, beteuert Robotik-Lehrkraft Sebastian Keller.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Ansprachen von Ministerialrat Rüdiger Wieber, Artur Nowak von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und Projektleiter der MINT 21 Initiative Dr. Andreas Hochholzer, in denen die Relevanz der Technikbranche für die Zukunft nochmals hervorgehoben und das Engagement der Schülerinnen und Schüler im Bereich „Software Engineering“ besonders wertgeschätzt wurden. Die Schülerinnen und Schüler seien mit ihrer Leidenschaft auf dem richtigen Weg.

Die Realschule Regen bedankt sich herzlich beim Vorsitzenden des Arbeitskreises Robotik Klaus Luber von der Realschule Riedenburg und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft für die sehr gute Organisation des Wettbewerbs und die Verpflegung von Schülern und Lehrkräften.

Am 09.05.2023 fand an der Conrad-Graf-Preysing-Realschule in Plattling die niederbayerische Robotikmeisterschaft statt. Für die Realschule Regen traten dabei die Teams „GameChanger“ mit Andreas Mock (8a) und Fabian Engstler (8a) sowie „RoboterKI“ rund um Kilian Wiese (7a) und Max Stiglbauer (8a) an. Die beiden letztgenannten Schüler durften bereits im Februar im Rahmen des „Erasmus+“-Programms die Partnerschule „Rajakylä“ in Oulu (Finnland) besuchen, welche führend im Bereich Robotik ist und sogar an internationalen Meisterschaften teilnimmt.

Der bayerische Robotik-Wettbewerb beinhaltet zwei verschiedene Schwierigkeitsgrade, zu denen die jeweiligen Aufgaben bereits mehrere Monate im Vorfeld bekanntgegeben wurden. Der Wettstreit orientiert sich dabei am Regelwerk internationaler Turniere wie der „First Lego League“ oder der „World Robotic Olympiad“.

Die Informatiklehrkraft der Schule darf dabei den Schülern bei der Lösung der gestellten Aufgaben nur begrenzt Hilfestellung leisten. Zwar werden im Wahlfach „Robotik“ die Grundlagen der Programmierung vermittelt, die Anforderungen der Wettbewerbe müssen die Schüler aber selbstständig meistern.

Wochenlang tüftelten die Teams also an ihren Lösungsideen, entwickelten verschiedene Konzepte und entwarfen einen funktionierenden Programmcode, welcher fortlaufend getestet, validiert und verfeinert werden musste. Schlussendlich entschieden sich die Schüler dazu, in der Anfänger-Kategorie anzutreten. Dabei muss der Roboter so gebaut und programmiert werden, dass er verschiedene Steine einsammeln kann, bestimmte Steine jedoch liegen lässt und schlussendlich alle eingesammelten Steine zurück zur Basis bringt – und dies alles in möglichst kurzer Zeit. Der Roboter darf dabei nicht per Fernsteuerung oder App gesteuert werden, sondern der Programmcode muss so entworfen sein, dass der Roboter nach dem Startsignal alle Aufgaben selbstständig und vollautomatisch erledigt.

Nach der Begrüßung in Plattling am Tag des Wettbewerbs und der Auslosung der Reihenfolge hatten die 14 Teams aus 8 niederbayerischen Realschulen noch einmal eine einstündige Testphase zur Verfügung, um Justierungen vorzunehmen und die Lichtverhältnisse für die Sensoren zu überprüfen. Anschließend folgte der erste von zwei Durchgängen. Bereits hier erzielten beide Mannschaften der Realschule Regen gute Ergebnisse, dem Team „RoboterKI“ gelang sogar ein fehlerfreier Lauf mit maximaler Punktzahl, der die Konkurrenz überraschte. Diese war jedoch stark – gerade die Schülerinnen und Schüler aus Niederviehbach, Landshut und Pfarrkirchen zeigten mit ihren ebenfalls fehlerfreien Läufen, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden würde.

Im zweiten Durchgang lief es für die Regener Teams etwas schlechter, weshalb das Zittern begann, ob die Zeit des ersten Laufs noch von der Konkurrenz getoppt werden würde. Es zeigte sich schlussendlich aber, dass die Gegner der anderen Schulen zwar Zeit aufholen, jedoch an der bis dahin stehenden Bestmarke von „RoboterKI“ nicht vorbeiziehen konnten. So gelang bereits bei der erstmaligen Teilnahme der Realschule Regen der Sieg beim niederbayerischen Wettbewerb und sie konnte neue Robotikausrüstung im Wert von 450 € als Preis an ihre Schule holen. Das Team „GameChanger“ belegte einen zufriedenstellenden 10. Platz.

Bereits im Vorfeld war klar: Die Erst- und Zweitplatzierten fahren zum Bayern-Finale nach Amberg, bei dem alle Gewinner der regionalen Vorentscheide gegeneinander antreten werden und der Sieger der bayerischen Robotikmeisterschaft bestimmt wird. Und so fiebern Kilian Wiese und Max Stiglbauer bereits jetzt dem Finale am 04.07.2023 entgegen, bei dem sie mit Unterstützung durch Lehrkraft Sebastian Keller um den Titel kämpfen werden.

 

 

„Technik zum Anfassen“ lautete das Motto der TH Deggendorf zum Aktionstag für junge Mädchen und Frauen für technische Berufe und Studienfächer. In einem großen Hörsaal der TH Deggendorf wurden unsere Schülerinnen der Klassen 9b und 9d neben vielen Mädchen aus anderen Schulen von Frau Prof. Liebelt, einer ehemaligen Absolventin der TH, begrüßt, die ihnen die Wichtigkeit der Entwicklung im MINT-Bereich darlegte. Anhand von Bildern bedeutender Frauen in den Naturwissenschaften zeigte sie den Schülerinnen, dass auch Frauen schon früh den Weg für wichtige Forschungs- und Entwicklungsschritte ebneten. Darunter war das eine oder andere bekannte Gesicht aus der Projektpräsentation der Klasse 9d „Starke Frauen“, bei der die Fächer des MINT-Bereiches in der Überzahl waren. Die Dozentin führte den Schülerinnen auch anschaulich die rasante Entwicklung gerade im Bereich IT vor Augen. „Dabei sein“ ist deshalb auch für Frauen von großer Bedeutung.

Danach konnten die Schülerinnen in 2 verschiedene Workshops hineinschnuppern. Zunächst stand „Brückenbauen aus Papier“ auf dem Programm. Professor Deffner erklärte den Schülerinnen zunächst die Grundlagen des Brückenbaus anhand einer Powerpoint-Präsentation. Er ging auf Material, unterschiedliche Brückentypen und Statik ein. Anschließend sollten die Schülerinnen in Gruppen versuchen, eine möglichst stabile Brücke aus nur einem Bogen DIN-A3-Papier zu konstruieren. Voller Eifer wurden die unterschiedlichsten Brückenvarianten geschnitten und geklebt. Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse der Belastungsprobe ausgesetzt.

„Wie programmiere ich ein Kunstwerk“ war der Arbeitstitel des 2. Workshops. Von Herrn Gerner angeleitet programmierten die Schülerinnen ein blinkendes LED-Licht auf verschiedene Weisen um. Grundlage war hier das Steuerungssystem „Arduino“.  Der Dozent erklärte, dass auf diese Weise zum Beispiel Ampelschaltungen aber auch LEDs in Kunstwerken programmiert werden. Alle Schülerinnen aber auch die Dozenten waren so eifrig bei der Sache, dass die mitgebrachte Pause erst bei der Heimfahrt im Bus verzehrt wurde und dies zeigte die intensive Beschäftigung mit der Technik zum Anfassen.

Schüler der Regener Realschule heben die Schulpartnerschaft mit Oulu auf das nächste Level

 

Als vor etwa einem Jahr eine Delegation der finnischen Partnerschule die Siegfried-von-Vegesack- Realschule in Regen besuchte, gelang es dem Schüler Felix Brunner mit seinem beeindruckenden englischen Vortrag über das Wahlfach Robotik die Schulleitung der Gäste so zu begeistern, dass er dafür eine Einladung in die Stadt Oulu nahe des Polarkreises erhielt.

Da auch die Förderung über das europäische „Erasmus+“-Programm für die Realschule Regen erheblich ausgeweitet werden konnte, war es möglich, nun mit zwei Robotik-Mannschaften unter der Leitung des Informatiklehrers Sebastian Keller nach Finnland zu reisen. Dort wollte man sich in einem Wettkampf mit der Partnerschule messen. Lange zweifelten die heimischen Realschüler daran, es mit dem Gegner aus dem hohen Norden aufnehmen zu können, denn diese sicherten sich erst vor kurzem mit einem Team aus zugegebenermaßen älteren Schülerinnen und Schülern den ersten Platz bei den finnischen Meisterschaften und qualifizierten sich damit sogar für die Weltmeisterschaften in Dallas/USA.

Davon schwer beeindruckt und zusätzlich angespornt bauten Felix Brunner, Martin Köckeis, Max Stiglbauer und Kilian Wiese schon im Vorfeld der Reise Prototypen und versuchten sich mit allerlei Sensoren, Programmcodes und zusätzlichen Elektromotoren bestmöglich auf die bevorstehende noch unbekannte Aufgabe in Finnland vorzubereiten. So kam es dazu, dass auch vor Ort das ein oder andere Mal in der Woche noch in den späten Abendstunden Licht in dem zur Werkstatt umfunktionierten Quartier am Nallikari-Beach brannte.

Aber zunächst stand am ersten Tag des Aufenthalts die Begrüßung und eine Besichtigung der Partnerschule sowie des Unterrichts im STEAM-Projekt an. Darunter verstehen die Finnen fächerverbindende Unterrichtsvorhaben in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Entwicklung und Konstruktion, Kunst und Mathematik. Die Fächergruppe geht dabei bewusst über das in Deutschland oft praktizierte MINT-Prinzip (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) hinaus, denn diese Erweiterung erleichtert durch die Förderung des ganzheitlichen, kreativ-gestalterischen Problemlösens die Einbindung aller Schülerinnen und Schüler.

Kunst- und Werkenlehrerin Kathrin Köck ließ sich die dahinterstehenden pädagogischen Gedanken und Ideen im Kreativlabor der finnischen Schule erklären. Diese Räumlichkeiten, welche auch Makerspace genannt werden, lassen durch vielfältige Gerätschaften und unterschiedliche Materialien eine große Menge an möglichen Problemlösungen zu und werden sowohl in Regen im Wahlfach „Makerspace“ als auch in Oulu von den Lernenden begeistert angenommen.

Zum Ende des klirrend kalten ersten Tages luden die Schulleiterin Anne Kumpula und die Musik- und Mathematiklehrerin Mirja Pohjosenperä die deutschen Gäste zum Eisfischen auf der zugefrorenen Ostsee ein. Am Folgetag standen dann der Besuch einer Orchesterprobe und die Teilnahme an einer Werk- als auch einer Programmierstunde auf dem Plan, abgeschlossen durch ein gemeinsames Lagerfeuer inmitten der finnischen Natur außerhalb des Stadtzentrums. Wie unbarmherzig der Winter im Norden Europas aber noch sein kann, erfuhren die Realschüler dann während eines Abstechers zur Eisburg in der lappländischen Stadt Kemi und der dortigen Rentierfarm bei Temperaturen von bis zu –24 Grad. Doch als die Regener am Abend den knappen Sieg des Eishockeyteams Kärpät Oulu nach vorherigem Rückstand im heimischen Stadion verfolgten und bejubelten, wurde ihnen schnell wieder warm.

Trotz der vielen neuen Eindrücke lag aber der Fokus der niederbayerischen Schüler ganz klar auf dem am Donnerstag anstehenden Wettkampf gegen das finnische Robotik-Team. Zu Beginn mussten die selbst konstruierten Maschinen mittels eines Sensors den Weg in einen nachgebauten Sumoring finden. Diese erste Aufgabe wurde von beiden Mannschaften souverän gelöst, sodass es zum eigentlichen Showdown kommen konnte, bei dem die Roboter versuchten, sich gegenseitig aus dem ringförmigen Spielfeld zu drängen. Sensoren erkennen dabei den Spielfeldrand und die Position des Gegners. Schließlich setzte sich nach einem langen und zähen Ringen die Regner Schülermannschaft knapp durch. „Sicherlich hat uns das Tuning in der Vorbereitungszeit geholfen. Aber die Teams aus Oulu hatten auch einen kleinen Nachteil, da sie die etwas ältere Technik benutzen mussten“, so Sebastian Keller in seiner Einschätzung des Wettstreits.

Am Abend trafen sich Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreter der Schulleitungen zum Abschlussessen in einem Restaurant am Hausstrand der Stadt. Das gemütliche Beisammensein wurde aber überraschend unterbrochen, als das Handy der finnischen Konrektorin Essi Vuopala Aurora-Alarm schlug. Man müsste sofort nach draußen gehen, denn es gäbe die für diese Region seltene Chance, Polarlichter zu sehen. Im Freien angelangt, bestätigte sich die Richtigkeit der Vorhersage und alle Regener konnten das spektakuläre Schauspiel der tanzenden Lichtbänder am Himmel zum ersten Mal live erleben. Felix Brunner und seine Schulkameraden hatten also erneut das Glück auf ihrer Seite und freuen sich schon auf den Gegenbesuch der finnischen Schülerinnen und Schüler im Herbst.