Zukunft anders denken

Was hat Bioökonomie mit Schule zu tun? Das fanden die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen der Siegfried-von-Vegesack-Realschule Regen Ende Oktober in Passau heraus. Gemeinsam mit den Ethikschülerinnen und Ethikschülern besuchten sie das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft (eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung), das zu diesem Zeitpunkt in Passau vor Anker lag. Bioökonomie ist das zentrale Thema der 30 Mitmach-Exponate auf dem ehemaligen Frachtschiff: Bakterienbatterie, Kaffeebecher aus Kaffeesatz, Insektenpasta, Waschen mit Reinigungsmitteln auf der Basis von Pilzen, Möbel aus Popcorn, Plastik aus Zucker und Bambus oder Algen anstelle von tierischem Eiweiß – alles nur Zukunftsmusik?  Die 9. Klassen der Realschule Regen konnten sich überzeugen, dass zumindest in der Forschung all das schon Realität ist. Vor der Abfahrt bekamen die Regener noch eine kurze Einführung zum Thema „ökologischer Fußabdruck“.

Den „Toten Winkel“ live erleben

(Bayerwald-Bote) Mit dem Wechsel an die Realschule hat sich für viele Schülerinnen und Schüler die Wegstrecke zur Schule deutlich verlängert, und sie sind zu Busschülern geworden. Da bedarf es besonderer Vorsicht, und am gefährlichsten sind Unfälle, die durch den Toten Winkel verursacht werden. Zwei Drittel aller tödlichen Kinderunfällen im Straßenverkehr werden von rechts abbiegenden Lkw verursacht. Die Realschule Regen hat sich dieses Problem im alljährlichen Verkehrstraining der 5. Klassen vorgenommen. Ziel dieses Projektes ist es, den Schülern die Gefahren des Toten Winkels zu verdeutlichen. Zudem wurde auf das Handy als Gefahrenquelle im Straßenverkehr verwiesen, da die Nutzung des Smartphones auf dem Schulweg die Konzentration auf die Umgebung erheblich beeinträchtigt. Außerdem wurde mit den Kindern das richtige Verhalten an Bushaltestellen und Straßenübergängen besprochen.

Einer Theoriestunde im Klassenzimmer folgte ein praktischer Teil im Freien. Beratungsrektorin Ilona Koppitz wurde dabei von Fahrlehrerin Lena Fischl von der Fahrschule Josef Ertl aus Kirchberg unterstützt. Den Schülern wurde gezeigt, dass sogar eine ganze Schulklasse bei einem Lastwagen in dessen Toten Winkel passt, also in den Bereich, den der Lkw-Fahrer beim Blick aus dem Fenster und in den Außenspiegel nicht sehen kann. Jeder durfte sich selbst an das Steuer des Lkw setzten und sich ein Bild vom Toten Winkel machen. Es wurde eindrucksvoll demonstriert, wie groß der Tote Winkel tatsächlich ist und welche Wucht der Aufprall auf ein Fahrrad selbst bei niedriger Geschwindigkeit erzeugt. Alle vier 5.Klassen waren beeindruckt, als das schwere Fahrzeug in einer engen Rechtskurve ein Fahrrad unter seinen Zwillingsreifen regelrecht zerquetschte.Die Schüler erkannten schnell, wie wichtig das richtige Einschätzen von Situationen und Gefahren im Straßenverkehr ist und wussten am Ende genau: „Wenn ich den Fahrer nicht sehen kann, kann mich der Fahrer auch nicht sehen.“

Physikunterricht mal ganz anders

Die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse aus dem naturwissenschaftlichen Zweig durften erleben, dass Physikunterricht einmal ganz anders sein kann als gewöhnlicher Unterricht. In den beiden Einser Zweigen wurden im Fach Physik Projekttage angesetzt, wo sich die Jugendlichen selbstständig mit den physikalischen Themen Astronomie (8.Klasse) und Elektromotor (9. Klasse) auseinandersetzen konnten. Im Bereich Astronomie suchten sich die Schülerinnen und Schüler einen Planeten ihrer Wahl aus und gestalteten dazu ein Plakat oder ein Lapbook mit den wesentlichen Merkmalen ihres Planeten. In einer kleinen Präsentation wurde das Ergebnis der Klasse präsentiert. Noch einen Schritt praktischer ging es in der 9. Klasse zu. Bei diesem Projekt bastelten die Jugendlichen einen funktionierenden Elektromotor mit Gegenständen aus dem Haushalt bzw. aus dem Alltag. Begeistert präsentierten sie diesen dann zusammen mit einer kurzen Präsentation ihrer Physiklehrerin Frau Frank und ihren Klassenkameradinnen und Kameraden.

Verantwortung übernehmen will gelernt sein

Die ersten und zweiten Klassensprecher/Innen der Siegfried-von-Vegesack Realschule Regen waren am letzten Donnerstag zusammen mit den beiden Verbindungslehrern Frau Frank und Herrn Nadler zu einem Klassensprecherseminar in Form einer Stationen-Wanderung aufgebrochen. Unter dem Motto „Wandern statt Pauken“ ging es bei dem Projekt darum, fit für das Amt des Klassensprechers gemacht zu werden.  Gleich an der ersten Station sollten sich die bereits gewählten Vertreter/Innen der verschiedenen Klassen durch ein Ballspiel besser kennenlernen. In den weiteren Stationen wurde in Gruppen erarbeitet, welche positiven Eigenschaften eine gute Klassensprecherin bzw. ein guter Klassensprecher mitbringen und welche Aufgaben sie/er erfüllen sollte. Genauso wichtig war aber die nächste Station, bei der Punkte gesammelt wurden, was eine gute Klassensprecherin bzw. Klassensprecher besser nicht machen sollte.

Die auf der Wanderung erarbeiteten Ergebnisse wurden dann bei der Burg in Weißenstein präsentiert und nachbesprochen. Weil eine Wanderung ganz schön hungrig macht und der Rückweg noch vor uns lag, wurden die jugendlichen Wanderer zur Stärkung mit Butterbrezen von Schulleiter Herrn Alexander Reimer überrascht. Im Anschluss an die Brotzeit erarbeiteten die Jugendlichen noch in einer letzten Station die Aufgaben der Schülersprecher/Innen. Die Schüler/Innen, die für das Amt der Schülersprecherin bzw. des Schülersprechers kandidieren wollen, stellten sich noch kurz den restlichen Klassensprechern vor und teilten der Runde ihre Vorhaben als künftige Schülersprecherinnen bzw. Schülersprecher mit. Als Highlight zum Schluss:  Aufgrund der tollen Mitarbeit bei der Stationen-Wanderung sponserte die SMV allen Beteiligten auf den Rückweg zur Schule noch ein Eis und wünschte ein schönes, produktives und entspanntes Jahr als Klassensprecherin bzw. Klassensprecher.

Umstellung auf die neue Schulart begleitet

Die Siegfried-von-Vegesack-Realschule in Regen reagiert auf festgestellte Lücken im Kompetenzprofil ihrer Schülerinnen und Schüler und setzt ein stark erweitertes Förderangebot auf. Nach einem ersten Ankommen begann für die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler sowie auch die anderen Mitglieder der Schulfamilie so etwas wie ein langsames Zurückkehren in den schulischen Alltag: Es ist kein Homeschooling oder eine Klassenteilung mehr nötig und mit dieser Woche fiel auch die Maskenpflicht am Sitzplatz. Damit setzt ein Stück weit die Normalität ein, doch das freudige Gefühl darüber trügt etwas, denn kleinere und größere Lücken, die nicht nur Wissensbereiche sondern auch Kompetenzen im sozialen Bereich betreffen, werden mehr und mehr sichtbar.

An dieser Stelle setzt das Förderprogramm der Realschule ein: Es basiert auf einer Anfangsdiagnostik in den Haupt- und Profilfächern, um Wissenslücken früh zu offenbaren. Diese Tests, die nicht bewertet werden, finden in diesen Tagen in allen Klassen statt. Außerdem wurden strukturierte Übergabegespräche zwischen den alten und neuen Klassenleitungen durchgeführt, um auch Schülerinnen und Schüler mit Problemen im Verhaltensbereich gut in das neue Schuljahr begleiten zu können.
Doch auch der Arbeitsalltag der Lernenden muss erst wieder in Tritt geraten oder sich gerade im Wechsel von der Grund- zur Realschule verändern. Vor allem das tägliche, selbstständige Wiederholen der Unterrichtsinhalte und das kontinuierliche Anfertigen der Hausaufgaben mit immer weniger Elternhilfe stellt so manchen vor größere Probleme.
Deshalb gibt es für die fünften Klassen dieses Jahr den üblichen Lernen-lernen-Kurs in etwas erweiterter Ausführung: Neben einem sportlich-sozialen Training gibt es einen Fair-netzen-Führerschein, der den Umgang mit neuen Medien, welche immer öfter auch Ausgangspunkt von Mobbing darstellen, übt. Auch werden die neuen Realschülerinnen und Realschüler im nun schon in der fünften Klasse beginnenden Informationstechnologieunterricht zeitnah befähigt, mit Programmen umzugehen, die für Onlineunterricht und virtuellen Kontakt zu den Lehrkräften benötigt werden.
Neu in diesem Jahr war auch ein spezielles Hausaufgabentraining am Nachmittag, das vom Mitglied der erweiterten Schulleitung, Beratungsrektorin Manuela Hilmer, initiiert wurde. Dabei trafen sich alle fünften Klassen zusammen mit vier Lehrkräften und ihren Tutoren am Nachmittag zu Workshops. Hier wurden die Themen Arbeitsplatzgestaltung, sinnvolle Reihenfolge der Hausaufgabenanfertigung und der Frage, wann und wie viel Eltern helfen dürfen, erarbeitet. Natürlich wurden dann gleich die „echten“ Hausaufgaben des Tages gemacht. Die Schulfamilie unterstützte den Nachmittag mit Getränken und vor allem den Tutoren, älteren Schülerinnen und Schülern, die die fünften Klassen ein ganzes Jahr begleiten. Sie gaben aus ihrem reichen Erfahrungsschatz Tipps für die Hausaufgaben und halfen beim Ankommen in der neuen Schule.
In der nächsten Zeit werden dann die diagnostizierten Lücken in spezielle Fördermaßnahmen auch für alle anderen Schülerinnen und Schüler „übersetzt“. Es werden vormittags Klassen in Kernfächern geteilt oder auch am Nachmittag spezielle Förderkurse angeboten. Außerdem gibt es ebenfalls über die Tutoren ein „Schüler-helfen-Schülern“-System, bei denen ältere den jüngeren Mitgliedern der Schulfamilie Nachhilfe geben, sodass so bald wie möglich wieder Normalität in die Schulfamilie der Siegfried-von-Vegesack-Realschule einziehen kann.

 

Hoffnungsvolle Aufbruchstimmung zum Schuljahresstart
an der Realschule Regen

Gut betreut durch die Schulstarthelfer „Siegis“ starteten 95 Schülerinnen und Schüler diese Woche in vier fünften Klassen an der Siegfried-von-Vegesack-Realschule. Das Schulleitungsteam begrüßte am vergangenen Dienstag die neuen Schüler jeweils in ihren Klassenräumen und hatte für alle Neuen ein Begrüßungsgeschenk in Form einer multifunktionalen Pappschachtel dabei. Diese wurden bereits im vergangenen Schuljahr von engagierten Schülerinnen und der Lehrkraft Frau Hilgart-Moser in Handarbeit einzeln gefertigt. Die „Siegis“, Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassen, die als Tutoren fungieren, hatten ebenfalls ein Willkommensgeschenk in Form eines mit dem Schullogo bedruckten Turnbeutels für ihre Schützlinge dabei. Anschließend wurden die Neuankömmlinge von ihren Tutoren durch das Schulhaus geführt, Fluchtwege wurden abgegangen und grundlegende Regeln erklärt. Zum Abschluss des ersten Schultages ließen die neuen Schülerinnen und Schüler auf der Pfarrerwiese gemeinsam bunte Luftballons in den strahlend blauen Himmel steigen. Darauf, dass diese samt Schnur komplett biologisch abbaubar sind, wurde großer Wert gelegt.

Ein nahezu vollständig geimpftes Kollegium und Schnelltests bei allen Schülerinnen und Schülern halfen, den Schulstart unter den gegebenen Rahmenbedingungen reibungslos zu gestalten. So fanden sich trotz Maskenpflicht auch die neu zusammengestellten 5. und 7. Klassen bald und werden sicherlich auch rasch zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen, so zeigt sich Schulleiter Alexander Reimer zuversichtlich.
Wenngleich die Bestehensquote im vergangenen Schuljahr erfreulich hoch war, ist den Lehrkräften bewusst, dass die Schülerinnen und Schülern in einigen Bereichen coronabedingt Defizite angehäuft haben, die es nun gilt, zügig festzustellen und im Anschluss zu beheben. Das Lehrerkollegium versucht, Stück für Stück dabei zur Normalität zurückzukehren und die Routine wiederherzustellen. Dabei wird man sich auf die wichtigen Dinge des Schulalltags konzentrieren:
Dazu setzt die Schule auf ein Konzept, das die Aspekte Soziale Förderung, Leseförderung, gezielte Deutsch-Förderung, Unterstützung in den Kernfächern, Unterrichtsdifferenzierung sowie möglichst einheitliche Leistungsmessungen beinhaltet. Begleitet werden die genannten Maßnahmen durch Team-Teaching und passgenaue Fortbildung der Lehrkräfte zum Thema Diagnostik durch den stellvertretenden Schulleiter Dr. Matthias Böhm.
Insgesamt ist die Schülerzahl im Vergleich zum letzten Schuljahr nahezu konstant geblieben. 580 Schülerinnen und Schüler, aufgeteilt in 24 Klassen, besuchen derzeit die Siegfried-von-Vegesack Realschule. Das bestehende Lehrerkollegium konnte folgende neuen Lehrkräfte begrüßen:
Kerstin Kramhöller wird die Fächer Deutsch und Geschichte unterrichten, Manuela Weber und Rita Stubenrauch verstärken das Fachteam Ernährung und Gesundheit. Ebenfalls neu an der Schule unterrichten Stefanie Götzfried (Deutsch/Geographie), Anna Kurpas (Mathematik, Physik, IT), Valentina Hausler (Englisch/Katholische Religion), sowie Bärbel Altenburger (Sport weiblich). Die Realschule Regen freut sich über die gute Lehrerversorgung, die auch durch die Stundenzuweisungen für das individuelle Förderprogramm möglich wurde.

 

Für die 5. Klassen:

Dienstag, 14.09.2021:

Der Unterricht startet am Dienstag, 14. September um 7:45 Uhr. Zu Unterrichtsbeginn wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Bereits ab 7:15 Uhr könnt ihr in euer Klassenzimmer. Dort werdet ihr vom Klassenleiter in Empfang genommen. Eure Eltern können in diesem Jahr leider nicht mit ins Schulhaus kommen. In der Aula helfen euch Frau Üblacker und Frau Koppitz dabei, das richtige Klassenzimmer zu finden.

Von 7:45 Uhr – 11:00 Uhr werdet ihr an eurem ersten Tag an der Realschule von den Klassenleitern und den Siegis betreut. Auch eine Begrüßung durch die Schulleitung findet statt.

Um ca. 11:00 Uhr lassen wir gemeinsam auf Kommando von Herrn Reimer auf der Pfarrerwiese bunte Luftballons steigen. Dabei können eure Eltern zuschauen. Bitte dabei die Abstandsregeln einhalten und Masken tragen. Im Anschluss können euch eure Eltern direkt mit nach Hause nehmen, weil der Unterrichtstag um 11:05 Uhr endet.

Mittwoch, 15.09.2021:

Es findet Unterricht nach Stundenplan von 7:45 Uhr – 12:50 Uhr statt. Heute erhaltet ihr auch eure Schulbücher und es findet ein Schuljahresanfangsgottesdienst statt. Die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Bus nach Hause fahren, erhalten Unterstützung durch die Siegis.

Donnerstag, 16.09.2021:

Es findet Unterricht nach Stundenplan von 7:45 Uhr – 12:50 Uhr statt. Zu Unterrichtsbeginn wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Bus nach Hause fahren, erhalten Unterstützung durch die Siegis.

Freitag, 17.09.2021:

Euer Unterrichtstag startet um 7:45 Uhr und endet um 12:50 Uhr. An diesem Tag werdet ihr von den Klassenleitern und den Siegis betreut. Das Schulhaus wird erkundet. Bitte passende Kleidung und festes Schuhwerk tragen, weil vielleicht auch eine kleine Wanderung gemacht wird. Weitere Info: Die Kennenlerntage können in diesem Jahr leider nicht stattfinden.

Wir freuen uns auf euch und wünschen euch einen guten Start!

 

Für alle anderen Klassen:

Dienstag, 14.09.2021:

Klassenleiterunterricht von 7:45 Uhr – 11:05 Uhr

ab Mittwoch, 15.09.21:

Unterricht nach Stundenplan bis 12:50 Uhr

 

Stand: 09.09.2021 Ko

Glaskünstlerin Zehner zeigte an der Realschule den Umgang mit einem besonderen Werkstoff

(Bayerwald-Bote) Mit Glas kreativ arbeiten, Neues ausprobieren und ein dekoratives Ergebnis erzielen – das konnten Schülerinnen und Schüler der Realschule Regen im Rahmen der Projekttage „Brücken bauen“ in den letzten Tagen vor den Ferien. Angeleitet wurden sie dabei von Glaskünstlerin Barbara Zehner aus Fürstenzell.

Sie zeigte den Siebtklässlern nicht nur, wie man aus Glasscherben ein Kunstwerk arrangiert, sondern klärte die Buben und Mädchen auch über die Unfallgefahren und die Regeln im Umgang mit diesem besonderen Werkstoff auf. Aufmerksam beobachteten die Schüler, wie die Künstlerin das Glas schnitt oder wie der elektrische Gravur-Stift funktionierte.

Als Vorbereitung hatten die Schüler Entwürfe eines gestalteten Monogramms angefertigt, das sie nun auf ein Quadrat aus Spiegelglas übertrugen. Bereits bei diesem Schritt wurde den Schülern bewusst, dass die teils mit sehr kleinen Verzierungen ausgeführten Initialen abgeändert und an den Werkstoff angepasst werden müssen. Gleich darauf kamen die Gravur-Stifte zum Einsatz und frästen laut über das Glas. „Es hört sich zwar an wie der Bohrer beim Zahnarzt, aber es macht riesigen Spaß“, waren sich die Schüler einig. Es war ein Erlebnis, wie sich der Entwurf auf dem Glas in ein dekoratives Element verwandelte.

Der andere Teil der Gruppe überlegte, wie ein Werkstück mit bunten Glasresten zu einem Unikat werden kann. Nachdem Barbara Zehner gezeigt hatte, wie Glas geschnitten und mit der Zange gebrochen wird, kannte die Kreativität der Schüler keine Grenzen mehr. Mit Unterstützung der Fachlehrerinnen Maria Raith und Margit Schiller wurden in den Ecken mit geometrischen Formen Akzente gesetzt und kunstvolle Umrandungen geschaffen, die die Individualität des „Spiegelbildes“ noch unterstrichen. Einzelne Schüler stellten sogar aus Buntglas kleinste Glasbrösel als Verzierung mit einer Zange her. „Ich bin begeistert von den kreativen Einfällen der Kinder“, sagte die Künstlerin.

Zehner informierte auch über die Ausbildungsmöglichkeiten an der Glasfachschule Zwiesel. Organisiert wurde das Projekt von Fachlehrerin Margit Schiller, die den Kontakt zur Künstlerin hergestellt hatte. Träger der Kurse ist die Arberland REGio GmbH, Projektpartner sind die Glasfachschule Zwiesel und das Glasmuseum Frauenau.

Menschen, die mehr tun als sie müssen, machen den Unterschied

Obwohl Corona die lang geplante, größere Entlassfeier eine Woche vor Schulschluss doch noch unmöglich machte, konnte die Schulfamilie der Siegfried-von-Vegesack-Realschule seine 10. Klassen dennoch würdevoll und persönlich in vier aufeinanderfolgenden Veranstaltungen verabschieden.

Zu Beginn der Veranstaltung fand jeweils ein Wortgottesdienst in der Turnhalle statt, der von den Geistlichen Matthias Schricker und Josef Göttinger gestaltet wurde. Er bot vor der großen Feier einige Momente der Besinnung und der Stille, aber übermittelte auch die Wünsche und den Segen für die Zukunft der Entlassschülerinnen und –schüler und ihre Eltern.

Anschließend konnten dann in der Aula der Realschule die eigentlichen Entlassfeiern starten. Nach der Besinnlichkeit des Gottesdienstes sorgte gleich die Klasse 10A für ein akustisches Highlight nach der langen Phase der Ruhe der Homeschooling- und Lockdownzeit und stellte ihre Klassenfeier unter das Motto des „Wolfauslassens“. Sowohl der Einzug als auch der Auszug der Klasse aus der Aula wurde dazu ordentlich untermalt.

Zu Beginn einer jeden Feier sprach die Organisatorin der Entlassfeiern, Zweite Konrektorin Simone Üblacker, einige besondere Momente der jeweiligen Klassen an und begrüßte die Ehrengäste. Dabei hatte jeweils ein Ehrengast die Patenschaft für eine Klasse übernommen. Stellvertretend für die Bürgermeister der Heimatgemeinden sprach bei der Klasse 10 A die 2. Bürgermeisterin der Stadt Regen, Sabrina Laschinger. Sie zitierte verbunden mit den besten Wünschen für die Absolventinnen und Absolventen den chinesischen Philosophen Lao Tse, der auch in Bezug auf das Lernen vor dem Stillstand warnte.

Im Anschluss brachten Jonas Stadler und Korbinian Kroner für die 10A passend zum Thema „Wolfauslassen“ ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat mit den Erlebnissen im Schulleben in Verbindung. Natürlich kamen dabei auch Gedanken an die Zeit nach der Realschule auf, was in den Worten:  „An Wolf bringt ma vielleicht ausm Woid, aba an Woid nie ausm Wolf.“ gipfelte.

Der Schulleiter Alexander Reimer brachte anschließend in seiner Würdigung und Abschlussrede die Vorbilder Prinz Philip aus England und den Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, ins Spiel. Sie stünden mit ihren jeweiligen Leistungen für Vorbilder. Prinz Philip, der immer ohne Murren in der zweiten Reihe gestanden habe und trotzdem seine Pflicht erfüllte. Er habe dabei sehr Großes geleistet und mehr als nötig getan. Und auch Hermann Gmeiner fiel durch seine Taten auf und lebte das Motto: „Alles Gute auf der Welt geschieht nur, weil einer mehr tut, als er muss.“ Dies sollten, so der Schulleiter, auch Vorbilder für die Abschlussschülerinnen und –schüler sein: Wenn man immer nur das Nötigste machen würde, hätte man auch nur sehr überschaubaren Erfolg. Die Abschlussklassen dieses Jahrgangs hätten bewiesen, dass es sehr viele junge Menschen auf dem Sprung ins weitere Leben gäbe, die mehr tun würden. So konnte der Klasse 10A von Klassleiterin Frau Schicker-Schmitt und dem Schulleiter nach dessen Rede die Abschlusszeugnisse überreicht werden.

In der Klasse 10B übernahm die Elternbeiratsvorsitzende, Yildiz Oragaz den Part der Klassenpatin. Sie stellte mit den Worten des Philisophen Richard David Precht Bildung als das dar, was übrigbleibe, wenn man alles vergessen hätte, was man in der Schule gelernt hatte und verwies dabei auf die schönen Momente der zurückliegenden Schullaufbahn der Entlassschüler. Im Anschluss an ihre Rede wurde sie von Alexander Reimer für ihre lange Zeit und erfolgreiche Arbeit als Elternbeiratsvorsitzende geehrt.

Die Klassensprecher der 10B, Christina Schönhofer und Alexander Muhr, erinnerten an Höhepunkte ihrer zurückliegenden Schulzeit, wie die Tage der Orientierung, den Unterricht in der Turnhalle oder der Mottowoche, die trotz der Widrigkeiten der Coronaumstände durchgeführt werden konnte. Im Anschluss überreichten die Klassleiterin Frau Prechter mit dem Schulleiter die Abschlusszeugnisse.

Nach einem Musikstück von den Lehrkräften Ilona Koppitz (Geige) und Roland Döringer (Klarinette) begann die Entlassfeier der Klasse 10C, die vom Stellvertrenden Landrat Helmut Plenk als Klassenpaten begleitet wurde. Er reflektierte dabei seine Schulzeit als Schüler der Regener Realschule und gab den Absolventinnen und Absolventen den Rat, das Beste aus der momentanen Situation zu machen. Außerdem übermittelte er die Grüße der Landrätin. Die beiden Klassensprecher Franziska Kufner und Paschalis Korkovis blickten auf die Erinnerungen der letzten Schuljahre zurück, danken den Lehrkräften und wünschten ihren Klassenkameradinnen und –kameraden alles Gute für die Zukunft. Nachdem die Elternbeirätinnen der Klasse, Kathrin Binder und Anette Füller, mit einem Dankeschön verabschiedet wurden, überreichte die Klassenleiterin Frau Kisyma zusammen mit dem Schulleiter die Abschlusszeugnisse.

Ein sehr besonders Lob brachte Frau Üblacker als Organisatorin der Abschlussfeier, der Klasse 10D entgegen. Sie hätte es auch zusammen mit ihrem Klassleiter Thomas Brandl geschafft, aus diesem Tag durch ihren Einsatz für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler etwas Besonderes zu machen. So übernahm die Klasse bereitwillig die Dekoration der Turnhalle und der Aula und gestaltete zudem eine bisher leere Betonwand mit einem perfekten Hintergrund für Abschlussfotos. Auch die Musikbeiträge der 10D konnten sich sehen lassen: So begeisterte Pia Öttl durch zwei Gesangseinlagen in Begleitung des Musiklehrers Roland Döringer und rührte das gesamte Publikum. Im Anschluss sprach der Pate der Klasse, Matthias Schricker, der nicht nur die Gottesdienste gestaltet hatte, sondern auch eine Tochter als Absolventin hat: In der fünften Klasse hätten ihn damals zwei der jetzigen Absolventen zu ihrer Entlassfeier mit einem Zettel eingeladen, den er zu Beginn seiner Rede zeigte. Matthias Schricker gab den Schülerinnen und Schülern den Rat, neugierig auf das Leben zu bleiben und erzählte von der Made, die sich auf dem Weg nach China aufzumachen und so manchen Gegenständen ihren Stempel aufdrückte.

Aimee Seltsam und Emilia Weber danken in ihrer berührenden Rede für die Erlebnisse der Schulzeit den Eltern und Lehrkräften und nahmen in einem gemeinsamen Abschlusslied mit ihren Taten das auf, was auch Schulleiter Alexander Reimer in seiner Rede bemerkte: „Menschen, die mehr tun als sie müssen, machen den Unterschied.“