Dreitägiges MINT-Projekt der Realschule Regen mit der Technischen Hochschule Deggendorf

Das Schuljahr geht mit rasantem Tempo voran und die wohlverdienten Weihnachtsferien stehen nun endlich vor der Tür. Die Realschule Regen wollte die letzte Schulwoche vor den Weihnachtsferien nutzen, um die Kooperation mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) weiter zu vertiefen:

Deshalb durften die beiden mathematisch-naturwissenschaftlichen Klassen 7A und 8A zusammen mit der THD am dreitägigen Projekt „Hackdays – Make your School“ teilnehmen und entsprechend mit Kreativität und digitalem Wissen die eigene Schule gestalten. Das Ziel der „Hackdays“ ist es, eigene innovative Ideen zu entwickeln, diese prototypisch mit digitalen und elektronischen Tools umzusetzen und dabei Problemlösungskompetenzen im Team zu erwerben. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler dabei von vier Mentorinnen und Mentoren der THD, die die Veranstaltung begleiteten und fachliche Impulse gaben. Ein interaktiver und schülernaher Gastvortrag von Physikprofessor Prof. Förg der THD über Brennstoffzellen war ebenfalls Teil des Programms. Begleitet wurde das Projekt durchgehend von Eva Streicher, Mitarbeiterin des MINT-Teams der THD, und Sebastian Keller, MINT-Koordinator der Realschule Regen.

Nach einer kurzen Einweisung, Organisation der Gruppen und der Ideenfindungsphase ging es an die Arbeit. Die Projekte wurden zunächst als Entwurf zeichnerisch umgesetzt und anschließend am Mittwoch und Donnerstag aus verschiedenen Materialien wie Holz, Glas und Metall unter Zuhilfenahme von Akkuschraubern, Kreissägen, 3D-Druckern und dem schuleigenen Lasercutter gebaut. An den Maschinen wurden sie dabei tatkräftig von den Lehrkräften Margit Schiller und Kathrin Köck (Fachschaft „Werken“) unterstützt. Zudem benötigten die verschiedenen Anbauteile der Produkte, darunter Schalter, Knöpfe, Ultraschallsensoren, Lautsprecher, Motoren und Displays noch Erklärungen, um die Funktion des jeweiligen Produkts zu realisieren.

Zu diesem Zweck programmierten die Schüler(innen) einen „Arduino“-Mikrocontroller, welcher Benutzereingaben annahm, verarbeitete und entsprechende Befehle an die elektronischen Anbauteile weitergab. Dieses sogenannte „EVA“-Prinzip (Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe) ist ein fundamentales Prinzip der Informatik und wird im Informationstechnologieunterricht an der Realschule bereits in der Unterstufe behandelt.

Bei der Umsetzung der Programmierung standen den Schülerinnen und Schülern die Mentor(inn)en der THD sowie IT-Lehrer Sebastian Keller zur Verfügung. Am letzten Tag des dreitägigen Projekts folgte der Feinschliff der Produkte sowie eine Feedbackrunde, welche äußerst positiv ausgefallen ist: fast alle Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine Wiederholung des Projekts und würden ihren Nachfolgern im naturwissenschaftlichen Zweig zur Teilnahme an den „Hackdays“ raten.

Am Freitagmittag nach der Feedbackrunde wurden die Endprodukte der Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen in der Aula der Realschule Regen der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den Produkten befanden sich unter anderem ein Salzstreuer gegen Glatteis, ein Tintenpatronen-/Traubenzuckerspender für Notfälle bei Schulaufgaben, eine automatische Schuhputzmaschine mit Näherungssensor und ein weihnachtliches Projekt in Form eines Christbaums, der den Lärmpegel misst und bei Überschreitung einer gewissen Grenze die (LED-)Beleuchtung einschaltet und einen Weihnachtssong abspielt. Neben interessierten und zahlreich erschienenen Eltern durften die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse Bürgermeister Andreas Kroner, dem stellvertretenden Landrat Helmut Plenk, Schulleiter der Regener Fachoberschule Andreas Loibl, Leiterin des MINT-Teams der THD Andrea Stelzl und Vertretern von Rohde & Schwarz (Kooperation „Technik für Kinder“) vorstellen. Einstimmend auf Weihnachten wurden die Gäste während der Präsentation von Manuela Weber (Fachschaft „Ernährung und Gesundheit“) mit selbst gebackenen Plätzchen, Lebkuchen und Kinderpunsch versorgt.

Das MINT-Team der Realschule Regen dankt allen Gästen für ihr Kommen, Systembetreuer Stefan Aigner und den Kolleginnen der Fachschaften „Werken“ und „Ernährung und Gesundheit“ für die Unterstützung des Projekts sowie der Technischen Hochschule Deggendorf für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Übernahme sämtlicher Material- sowie Verpflegungskosten.

Regen, 23.12.2022

Sozialwesengruppen der 9. und 10. Klassen besuchen den Gesundheitscampus

Bekanntermaßen stehen einem Realschulabsolventen alle beruflichen Wege offen- auch die Möglichkeit eines Hochschulabschlusses. Um dies den Schülern zu verdeutlichen, besuchten die Sozialwesengruppen der 9. und 10. Klassen die Fakultät „Angewandte Gesundheitswissenschaften“ der Hochschule Deggendorf. Diejenigen, die nach der mittleren Reife die Fachoberschule besuchen, können ein Studium anschließen. Aber auch ausgebildete Erzieher und Heilerziehungspfleger sind sogar ohne Abitur berechtigt den Studiengang der Pflegewissenschaften zu studieren. Dieser Studiengang dauert acht Semester und beinhaltet neben vielen theoretischen Inhalten zur Pflege natürlich auch sehr viele Praxiselemente. Ziel des Studiengangs ist es auch, das Image des Pflegeberufes zu verbessern, da Pflege mehr bedeutet als nur Patienten zu waschen und Blutdruck zu messen. Durch die Akademisierung der Pflege, welche in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, wird die Wertigkeit der Pflege deutlich angehoben. Das Fernziel soll beispielsweise irgendwann sein, dass studierte Pflegekräfte auch Tätigkeiten übernehmen, die bisher nur einem Arzt vorbehalten sind.

Um den Besuchern die Schwerpunktsetzung auf die Praxis zu verdeutlichen, wurde die Gruppe nach einer kurzen Erklärung des Studiengangs in vier Gruppen eingeteilt. Diese durchliefen in jeweils 30 Minuten unterschiedliche Workshops:

Im Workshop „Herz, Kreislauf“ stand das Messen des Blutdrucks, Puls und der Pulswellengeschwindigkeit im Mittelpunkt. Dabei durften die Schüler selbst die Messungen vornehmen und erfuhren auch, welche Werte als Normwerte gelten und welcher medizinischen Zweck hinter den einzelnen Messungen steckt.

Jeder Schüler kennt die Bauchschmerzen, die manchmal vor anstehenden Prüfungen auftreten. Wie diese entstehen, wurde im Workshop „Ernährung, Gastrointestinaltrakt“ besprochen. Auch hier ging es wieder nicht nur um theoretische Inhalte des Funktionieren des Verdauungstraktes sondern auch um das praktische Anwenden von Stethoskop und Ultraschall. Den freiwilligen „Patienten“ wurde nicht nur der Magen abgehört, sondern auch mit dem Ultraschall untersucht. Besonders faszinierend fanden die Schüler die gehörten Geräusche und die Technik bei der Anwendung des Ultraschallgerätes.

Bei dem weiteren Workshop „Bewegung, Knochen, Muskeln“ kamen manche Schüler sogar ein bisschen ins Schwitzen. Zunächst erklärte eine Physiotherapeutin, die nach der Ausbildung ihr Wissen ebenfalls durch ein Studium erweiterte und nun an der Fakultät arbeitet, anhand eines Skelettmodells die Funktionsweise des Schultergelenks. Durch praktische Übungen probierten die Schüler an sich selbst beispielsweise die Innen- und Außenrotation. Um Schulterverletzungen oder generell Schmerzen im Bewegungsapparat vorzubeugen, ist ein Training der Muskeln unabdingbar. Aus diesem Grund probierten die Besucher viele Übungen zur Kräftigung der Schultermuskulatur. Einige mussten sich dabei sogar eingestehen, dass möglicherweise das viele Sitzen vor dem Computer, um irgendwelche Spiele zu zocken, sogar schon Spuren hinterlassen hat und Muskeln in bestimmten Bereichen bereits verkürzt sind.

Auch der Workshop „Lunge und Atmung“ war von einer interessanten Mischung aus Theorie und Praxis geprägt. So ergab bei manchen nach der Messung eine etwas niedrige Sauerstoffsättigung im Blut, weswegen diese Personen sogleich am offenen Fenster einige tiefe Atemzüge durchführen sollten. Die einzelnen Schritte der Lungendiagnostik durften die Schüler ebenfalls an sich selbst durchführen. So probierten sie das Abtasten der Lunge, das Abtasten der Lungenflügel und das Abhören der einzelnen Lungenabschnitte. Vor allem die Arbeit mit dem Stethoskop und der Demonstrationspuppe, deren Lunge auf „Lungenentzündung“ eingestellt war, machte die Unterschiede zwischen einer gesunden und kranken Lunge deutlich.

Nach dem Durchlaufen der einzelnen Workshops kamen die Schüler gemeinsam mit den Studenten, die zum Großteil die Workshops durchführten, zu einer Feedbackrunde zusammen. Besonders beeindruckend fanden die Besucher, dass durch die relativ geringe Anzahl an Studenten eine sehr familiäre Atmosphäre an der Fakultät herrscht. Die individuellen Schwerpunktsetzungen der Studierenden können so sehr gut berücksichtigt werden.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass sich mancher Realschüler vielleicht eines Tages an der „Fakultät für angewandte Gesundheitswissenschaften“ wiederfinden wird, damit das Ziel der Fakultät, die Pflege zu revolutionieren, auch wirklich eines Tages in die Tat umgesetzt werden kann.

Am 19.12. war es wieder soweit. Der Zeitzeuge Karl-Heinz Döring präsentierte den SchülerInnen mit seinen kurzweiligen Erzählungen und Anekdoten zum Thema DDR Geschichte hautnah. Döring stammt aus Prenzlau, einer Stadt nördlich von Berlin, in der er bis zu seinem 32. Lebensjahr zuhause war. Er hat also reichlich Eindrücke und Erfahrungen aus der DDR. Deshalb besucht Döring mittlerweile zum zehnten Mal die 10. Klassen der Siegfried-von-Vegesack-Realschule in Regen, um als Zeitzeuge von seinen Erlebnissen vor und nach dem Mauerfall zu berichten. Vom misslungenen Fluchtversuch bis zur Vorladung bei der Stasi wegen politisch brisanten Witzen, der leidenschaftliche Angler hat viel erlebt. Der Mauerfall selbst kam für ihn völlig überraschend. Noch heute bekommt er eine Gänsehaut, wenn er an den großen Tag denkt, an dem „Wessis“ und „Ossis“ wieder Gesamtdeutsche wurden. Viel zu schnell waren die Geschichtsstunden vorbei – und die Zehntklässler um wertvolle Informationen aus erster Hand reicher.

Ein paar zaghafte Meldungen gab es zum Abschluss auf die Frage „Wer von euch würde auch für ein paar Monate mit mir in den Regenwald gehen und die Yanomami unterstützen?“, die Frau Christina Haverkamp den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen der Siegfried-von-Vegesack-Realschule stellte. Dem vorangegangen war ein äußerst interessanter und lebendiger Vortrag über ihre Erlebnisse und Erfahrungen bei den Yanomami-Indianern in Brasilien und Venezuela. „Yanomami heißt einfach ‚Mensch‘ in der Sprache des Yanomami-Volkes“, erklärte die ehemalige Lehrerin für Mathematik und Sport.

Vortrag

Mit beeindruckenden Bildern schilderte sie das Leben und die Kultur der Yanomami-Indianer, eines der letzten noch ursprünglich lebenden Naturvölker. „Die Yanomami haben keinen Kalender, es gibt keine Wochentage oder Sonntage und auch keine Geburtstage“, erzählte Christina Haverkamp. „Die Indianer schmücken sich mit Zierstäben, ähnlich wie bei uns ein Piercing und sie haben eine eigene Sprache.“ Seit mittlerweile 30 Jahren setzt sie sich für das Überleben der Yanomami ein, deren Lebensraum durch Abholzung der Regenwälder, Minenkonzerne, Großgrundbesitzer und Goldsucher stark gefährdet ist. Christina Haverkamp erklärte z.B. die zerstörerische Vorgehensweise der Goldsucher. Zum einen entstehen durch das Abschlämmen des Bodens mit Wasser große Sumpfgebiete, ein ideales Brutgebiet für die Anopheles-Mücke, die die Malaria überträgt. Zum anderen wird zur Goldbindung hochgiftiges Quecksilber verwendet, das die Böden und das Wasser verseucht und Pflanzen, Tiere und Menschen vergiftet. Auch aus der Zivilisation eingeschleppte Krankheiten, die z.B. bei uns in Europa meist unbeschadet überstanden werden, können bei den Indianern tödlich sein.

1992 überquerte Christina Haverkamp mit dem mittlerweile verstorbenen Abenteurer und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg auf einem selbst gebauten Bambusfloß den Atlantik.

Mit dieser spektakulären Fahrt bis nach Washington zum „Weißen Haus“ wollten sie während der 500-Jahr-Feier Amerikas auf die bis heute andauernde Unterdrückung der Indianer hinweisen. Am 3. Januar werde sie wieder nach Brasilen in den Urwald fahren und für mehrere Monate bleiben, beendete Frau Haverkamp ihren Vortrag. In den letzten Jahren hat sie dort Krankenstationen und Schulen für die Yanomami- Indianer aufgebaut. Auch Funkgeräte und Solarzellen zur Stromgewinnung wird sie dann wieder mitnehmen. Finanziert wird dies ausschließlich durch Spenden. Deshalb wurde ihr am Ende des Vortrags das Eintrittsgeld von insgesamt 750 Euro als Spende überreicht.

Die Regener Volleyballcracks spielten am Mittwoch, den 14.12., und Dienstag, den 20.12. in der eigenen Turnhalle die Regionalentscheide gegen andere Schulen. Dabei setzten sich die Favoriten aus Freyung (bei den Mädchen WK II) und die Volleyball-Stützpunktschule des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums Grafenau (bei den Jungen WKIII), beide gespickt mit VereinsspielerInnen, durch.

Die Regener Mädchen waren mit etlichen Anfängern angetreten und konnten wertvolle Erfahrung und Spielpraxis sammeln. Sie wurden gegen die sehr gute Konkurrenz aus Grafenau, Deggendorf und Freyung Vierter. Dabei schlug sich die Mannschaft um Spielführerin Emily Schneider (10c) und Allround-Sportlerin Natalie Brem (10a) sehr beachtlich, konnte aber letztendlich keinen Satzgewinn verzeichnen.

Für eine große Überraschung sorgten dann am Dienstag allerdings die Realschul-Jungen der WK III/1. Der ausschließlich im Wahlfach Volleyball trainierenden Mannschaft gelang in ihrem ersten Wettkampf ein beachtlicher Erfolg. Mit souveränen 2:0 Siegen gegen beide Deggendorfer Gymnasien (ROKO Deggendorf und das Comenius-Gymnasium) und einer hart umkämpften 0:2 Niederlage gegen Topfavorit Grafenau, gelang ein überzeugender zweiter Platz. Dabei zeigte das Team um Johannes Hoffmann (9b) teilweise tolle Spielzüge und Angriffe. Das Team schloss den Wettkampf folgerichtig völlig verdient als Zweiter ab. Diese tolle Leistung macht Hoffnung auf das Regionalfinale der WK II, das Ende Januar in Deggendorf ausgespielt wird.

Neue Werkbühne München führte Lessings Klassiker der Welt- und Theaterliteratur  „Nathan“ auf

Kann ein über 200 Jahre altes Theaterstück junge Menschen fesseln? Das Hoftheater Bergkirchen mit seiner Adaption von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ erreichte dies am Dienstagvormittag bei den rund 150 Schülern der achten und neunten Jahrgangsstufe.

Lessing hat die religiöse Toleranz dem Andersgläubigen gegenüber in den Mittelpunkt seines zeitlosen Theaterstücks gestellt. Der Jude Nathan, der Moslem Sultan Saladin und der christliche Tempelherr schließen am Schluss des Stückes, welches 1187 in Jerusalem spielt, Freundschaft über die Grenzen der Religion hinweg.

Nur vier Darsteller stehen auf der Bühne, eine Figurenkonstellation der vertretenen drei Religionen. Gingen die Darsteller in ihren Rollen auf, war Lessing im Original zu hören. Waren sie Erzähler, so sprachen sie in moderner Sprache.

Niemand kann sich heute, bedingt durch die Medien, den weltweiten Auseinandersetzungen, den Debatten über Krieg und Frieden, über Aussöhnung und Toleranz gegenüber Andersdenkenden entziehen – niemand, auch die Schüler nicht.

Nathan der Weise

Der etwas „zeitgemäßere Touch“, mit dem die Theatergruppe das Stück versah, ließ die einstündige Aufführung sowohl für die Schüler und Schülerinnen als auch für die Lehrkräfte zu einem „kulturellen Schmankerl“ werden.

 

Vorstellung des Berufes des Sozialversicherungsfachangestellten

Im Zuge des Sozialwesenunterrichts der 10. Klassen lernen die Schüler die Funktionsweise des Sozialstaates kennen. Ein Schwerpunkt sind dabei die Sozialversicherungen. Auch das Kennenlernen des Berufsbilds des Sozialversicherungsfachangestellten ist im Lehrplan verankert. Aus diesem Grund ist es naheliegend sich diesen Beruf von jemandem vorstellen zu lassen, der ihn selbst ausübt.

Herr Mathias Ertl von der BKK Faber – Castell, der nach dem Abitur eher durch Zufall in dieses Berufsfeld schlitterte und nun dieses aber voller Begeisterung ausübt, erklärte den Schülern aufAugenhöhe, welche Ausbildungsinhalte in Theorie und Praxis vermittelt werden, welche Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sich in diesem Berufsfeld ergeben und welche Stärken für diese Tätigkeiten mitgebracht werden sollten.

In der abschließenden Fragerunde wurde deutlich, dass vielleicht mancher der Zehntklässler, der in der Berufswahl noch schwankt, dieses Tätigkeitsfeld in Betracht ziehen möchte.

Realschüler erhalten Einblicke in die Erzieherausbildung

Die achte und neunte Klasse des Sozialwesenzweiges beschäftigte sich im Unterricht mit dem Berufsbild des/der Erziehers/in. Doch auch wenn jeder Schüler als Kindergartenkind „seine“ Erzieherin hatte, so ist der Blick auf diesen Beruf als Jugendlicher natürlich wesentlich differenzierter. Um eine bessere Vorstellung davon zu erhalten, wie die Ausbildung abläuft, besuchten diese beiden Schülergruppen das Berufsbildungszentrum für soziale Berufe in Zwiesel. In diesem Zentrum werden viele Berufe ausgebildet: Kinderpfleger, Erzieher, Pflegefachkräfte und Altenpflegehelfer. Der Schwerpunkt bei unserem Besuch lag auf der Erzieherausbildung.

Zunächst stellten Studierende, die im Sommer 2023 ihre ersten Abschlussprüfungen schreiben werden, die Besonderheiten der Ausbildung vor. Dabei wurde immer wieder betont, dass die Tätigkeit am und mit dem Menschen jeden Tag zu einem Besonderen mache und dass dies das Schöne an diesem Beruf sei. Auch die Verdienstmöglichkeiten und die Tätigkeitsfelder wurden angesprochen.

Schüler stellen Ausbildung vor

Nach diesem ersten Eindruck teilten die Studierenden die Besucher in fünf Gruppen ein und führten die Schüler in verschiedene Unterrichtseinheiten, so dass diese hautnah erleben konnten, was sie denn bei einer Ausbildung am BBZ erwarten würde. Die Unterrichtseinheiten, die die Schüler besuchten, konnten unterschiedlicher nicht sein, was den Besuchern die Vielfalt der Ausbildung umso deutlicher machte.

Einblick in den Unterricht

Themen, die behandelt wurden, waren beispielsweise Klimaschutz, Personenzentrierte Theorie nach Rogers, Formen der Kommunikation (Körpersprache und Ich – Botschaften), Englischunterricht durch einen englischen Film und die Erstellung eines Soziogramms.

Abschließend trafen sich noch einmal alle Gäste und Studierenden zu einer Abschlussrunde in der Aula, die ebenfalls wieder die Studierenden leiteten. Hier konnten noch Fragen der Schüler durch die Studierenden beantwortet werden.

Abschließend bedankte sich Frau Wandinger bei der Schulleiterin Frau Feitz, bei der Schulleiterin für die Erzieherausbildung Frau Fischer und allen beteiligten Lehrkräften für die freundliche Aufnahme und die vielen Eindrücke, die den Realschülern ermöglicht wurden. Vielleicht finden sich ein paar der Besucher in ein paar Jahren als Studierende im BBZ wieder.

 

 

 

Passend zur Vorweihnachtszeit wählte Michael Köppl (Klasse 6D) sein Buch für den diesjährigen deutschlandweiten Vorlesewettbewerb aus, an dem sich auch die Siegfried-von-Vegesack Realschule Regen wie in jedem Jahr wieder beteiligte.

Mit seiner Geschichte über einen verzauberten Adventskalender konnte der Junge sein Lesekönnen beweisen und sowohl Jury als auch Publikum von sich überzeugen, wodurch er sich den ersten Platz sicherte. Der Lesewettstreit des Deutschen Buchhandels fand in diesem Schuljahr bereits zum 64. Mal statt und zählt zu den größten Schulwettkämpfen auf Bundesebene. Dabei werden in der 6. Jahrgangsstufe erst die Klassen- und anschließend die Schulsieger ermittelt. Beim Schulentscheid musste sich Michael gegen sechs weitere Schülerinnen und Schüler durchsetzen.

Zunächst trugen die Kandidatinnen und Kandidaten eine selbstgewählte Textstelle vor. In der zweiten Runde wurde dann eine ihnen unbekannte Geschichte vorgelesen. Währenddessen fieberten die Mitschülerinnen und Mitschüler jeweiligen 6. Klassen im Publikum gespannt mit ihren Vertretern mit. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Gitarrenspiel und den Gesang des 9. Klässlers Nico Imre umrahmt.

Die Bewertung der Vorleser erfolgte durch eine Jury bestehend aus der Elternbeiratsvorsitzenden Kathrin Hackl-Wehrl, der Elternvertreterin Sabine Deml, der Vorjahressiegerin Magdalena Kronschnabl (7D) sowie den entsprechenden Deutschlehrkräften. Souverän und ohne ein Anzeichen von Nervosität erklomm Michael letztlich die Spitze des Siegerpodestes, dicht gefolgt von der Zweitplatzierten Olivia Garcia (6B) und Jonas Öttl (6A), der sich Platz drei holte.

Die Schulgemeinschaft drückt dem Gewinner in der nächsten Wettbewerbsphase, bei dem er die Realschule im Kreisentscheid vertreten wird, fest die Daumen. Da die Förderung der Lesekompetenz der Siegfried-von-Vegesack Realschule Regen ein wichtiges Anliegen ist und sie durch viele unterschiedliche Aktionen unterstützt, wird die Schule auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen. Dann tauscht Michael die Rollen und wird als Jurymitglied seinen Nachfolger mitbewerten.

Schulziele wandeln sich als Reaktion auf Veränderungen der Zeit

Viele Schulen finden in der Zeit nach den belastenden Coronamonaten langsam zur Normalität zurück und sehen nun die Auswirkungen dieser Zeit auf die Schülerinnen und Schüler deutlicher als zuvor. Während man den rasch sichtbar werdenden Wissens- und Kompetenzlücken mit dem massiven Hochfahren von Digitalisierungsmaßnahmen begegnete und zusätzlichen Förderunterricht anbot, trat langsam eine zweite Problematik auf die Bildfläche: der starke Rückgang an Sozialkontakten in der Coronazeit und die Auswirkungen davon.

Manche Lernende haben größere Schwierigkeiten als vorher, sich in Gruppen einzufügen oder auf andere Rücksicht zu nehmen. Andere, vor allem in den unteren Klassen, wiederum haben anscheinend die Motivation zum Lernen verloren, weil Routinen fehlen oder die so notwendige Anerkennung der eigenen Leistung durch Lehrkräfte oder Eltern während der Coronazeit stark reduziert sein musste. Anerkennung, die echt und persönlich sein muss und bei der zwischengeschaltete digitale Medien eher eine Erschwernis als eine Erleichterung darstellen.

Diese grundlegenden Probleme, die aber oft zwingende Voraussetzungen für die schulische Leistungsfähigkeit sind, werden daher an einigen Schulen nun verstärkt in den Blick genommen, was auch zu einer Anpassung der Ziele von Schule führen kann: Schule müsste wieder mehr zu einem Ort der Gemeinschaft, des gegenseitigen Helfens und des gemeinsamen Lernens und Lebens werden. Zu diesem Schluss kam auch die Realschule Regen bei internen Gesprächen und beim Austausch mit ihren Partnerschulen im „Erasmus+“-Programm aus Dänemark und Finnland, die von ganz ähnlichen Erfahrungen berichten.

Nach längeren Überlegungen auch in Form eines pädagogischen Tags der Lehrerschaft, kam immer mehr die Überzeugung auf, dass das Wohlfühlen und Anerkanntwerden des Einzelnen ein entscheidender Faktor ist, der diesen veränderten Zielen rasch Rechnung tragen kann. Fühlt man sich wohler, kann man besser kommunizieren, ist offener für andere und tauscht sich somit mehr aus, die positiven Sozialkontakte nehmen also zu.

Aus diesem Grund arbeitet die Schulgemeinschaft der Siegfried-von-Vegesack-Realschule gerade an der Umgestaltung verschiedener Bereiche ihrer Bildungseinrichtung zu Orten, an denen man sich gerne aufhält, sich aber auch entspannen, zurückziehen oder ins Gespräch kommen kann.

Dabei wurden Anregungen von Seiten der Schülervertretung aufgenommen und gemeinsam von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, der Schulleitung und dem Hauspersonal in die Tat umgesetzt. Bequeme Sitzgelegenheiten wurden angeschafft und gemeinsam zusammengebaut. So gibt es nun Sitzliegen und Sitzsäcke in verschiedenen Bereichen. Auch zwei Strandkörbe fanden ihren Weg aus Nordddeutschland in die Aula. Alles Ausstattungsgegenstände, die multifunktional sind, d.h. die sich sowohl als Lern- als auch als Kommunikations- und Entspannungsort eignen. Zudem machen verschiedene Dekorationen die Schule auch zu einem optisch angenehmeren Ort. Eine englische Telefonzelle dient nun beispielsweise als Bücherdepot und neben der Schülerbücherei als weitere Einladung, ein Buch in die Hand zu nehmen.

Außerdem wird gerade ein so genannter Makerspace eingerichtet, ein Raum, der kreatives Problemlösen für Gruppen von Schülerinnen und Schülern ermöglichen soll. Im Zentrum steht dabei eine Problemstellung, für die es viele mögliche Lösungsmöglichkeiten geben kann. Diese werden dann meist als Produkt tatsächlich hergestellt. Der Makerspace liefert die Einrichtung in Form von verschiedenen modernen Geräten wie einem Lasercutter, Laptops oder 3D-Druckern, um die Lernenden bei der Umsetzung ihrer vielfältigen Ideen unterstützen zu können. Doch auch traditionelle Techniken wie die Arbeit mit Textilien, Holz, Papier oder Ton spielen eine mögliche Rolle und Fehler sind dabei ausdrücklich erwünscht und Mittelpunkt des Lernprozesses.

Ein Lernprozess der dabei aber nicht auf Schülerseite bleibt, sondern auch den Lehrkräften neue Erkenntnisse bietet: Schon in der Zeit des Aufbaus der verschiedenen Gegenstände wurde deutlich, dass das gemeinsame Anpacken bisher unentdeckte Talente sichtbar macht und das Verhältnis der verschiedenen Mitglieder der Schulfamilie zueinander positiv verändern kann.

Die Hoffnung für die Zukunft ist dabei, dass die Schule mehr und mehr zu einem Ort wird, an dem man sich wohlfühlt, der Gelegenheit zum Austausch bietet und einlädt, dort mehr Zeit gemeinsam zu verbringen. Eine erste Auswirkung zeigt sich bereits: Der Müll, der tagsüber im Schulhaus achtlos weggeworfen wird, ist bereits stark reduziert.